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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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suchen uns ein anderes Hotel«, sagte Zamorra. »Lassen Sie unser Gepäck aus dem Zimmer holen. Aber ein bißchen plötzlich. Andernfalls klingeln nicht Sie Ihren Boß aus dem Bett, sondern ich tue es. Wetten, daß der begeistert sein wird?«
    Der junge Bursche hinter der Rezeption hatte noch nie Ehrgeiz gehabt, Wetten dieser Art zu gewinnen. »Sir, verstehen Sie mich doch. Es ist nicht die Gepflogenheit unseres Hauses, unverheiratete Personen unterschiedlichen Geschlechts…«
    »Nun drücken Sie sich mal weniger geschraubt aus. Es ist spät, und ich bin etwas müde von der Reise«, sagte Zamorra. »Dieses Haus gehört zu 75 Prozent dem Konzern Möbius USA, nicht wahr? Sie gestatten…«
    Er hatte sich schon das Telefon geangelt, das in leichtsinniger Reichweite hinter der Thekenplatte stand. Er begann zu wählen. Immerhin kannte der Clerk seine Firma und die Geschäftsbeteiligungen gut genug, um schon nach den ersten fünf Ziffern zu merken, welche Nummer Zamorra wählte. »Sir, bitte…«
    »Ach, ja? Ihr Boß wird es zu schätzen wissen, daß ich den hiesigen Vertreter der Aktienmajorität nicht aus den Federn klingele…«
    Sie bekamen das Doppelzimmer, in dem ihr Gepäck längst auf sie wartete. Die Leute, die es vom Flughafen direkt hierher gebracht hatten, waren nicht an kleinlichen Vorschriften interessiert gewesen und hatte nur die Gepäckscheinnummern, nicht aber die Namen verglichen.
    Zamorra öffnete den Zimmerkühlschrank und nahm zwei Dosen Coke heraus, die er aufriß. Eine gab er an Nicole weiter.
    »Woher wußtest du, daß dieses Hotel dem Möbius-Konzern gehört?« fragte Nicole. »Ich dachte, mich tritt ein Pferd.«
    Zamorra lachte leise. »Manchmal ist es doch gut, über die expandierenden Geschäfte unserer Freunde Bescheid zu wissen. Der Konzern steigt zur Zeit international auch in die Hotelbranche ein. Ich habe neulich mit Carsten Möbius telefoniert. Er verriet es mir und macht auch Andeutungen, an welchen Häusern der Konzern Mehrheiten erworben hat. Einige wissen noch gar nicht, wem sie mittlerweile gehören. Die hier wissen es, und das wiederum wußte ich. Deshalb solltest du hier buchen.«
    »Ein weiser Entschluß«, sagte Nicole. »Aber das alles nur, um ein Doppelzimmer zu bekommen?«
    »Verdammt, ich habe keine Lust, ständig von einem Zimmer zum anderen zu pilgern, selbst wenn ich nur ein paar Worte mit dir wechseln will«, sagte er.
    »Vielleicht sollten wir bei Gelegenheit heiraten«, schlug Nicole vor.
    »Wozu? Nur weil ein paar puritanische Hotelmanager an Ansichten festhalten, über die sich schon die Saurier tot gelacht haben, weil sie damals bereits veraltet waren?«
    »Ach, deshalb sind die Biester ausgestorben?« fragte Nicole jungenhaft grinsend.
    Zamorra ließ sich auf das Bett fallen. Es federte durch. »Zu weich… das wird man ändern müssen«, murmelte er. »Das einzige, was mir nicht behagt, ist, daß auf dem Hotelmarkt ein recht blutiger Konkurrenzkampf zwischen ein paar US-Großfirmen, dem Möbius-Konzern und Tendyke Industries bevorsteht. TI will ebenfalls in die Hotelbranche, sagte Carsten. Als wenn sie nicht schon groß genug wären. Wenn Rob Tendyke noch lebte, würde er sich sicher mit Carsten einig werden. Aber jetzt verhärten sich die Fronten.«
    »Man sollte es nicht für möglich halten, was so ein vergleichweise unbedeutendes Attentat alles bewirken kann«, sagte Nicole bitter. »So schmerzhaft es für uns selbst war, aber für die Weltgeschichte ist Roberts Tod relativ unwichtig.«
    Zamorra nickte. »Ich habe Carsten gebeten, notfalls zurückzustecken. Aber er will nicht. Er will die Firma weltweit unter die ersten zehn oder noch weiter an die Spitze bringen.«
    »Er hat sich verändert, nicht wahr?«
    Zamorra nickte. »Sieht so aus. Er ist nicht mehr der fast leichtsinnige Abenteurer von damals, als wir zusammen durch die Weltgeschichte gezogen sind, um Dämonen zu jagen. Seit der alte Eisenfresser Stefan die Firma an seinen Junior abgegeben hat, ist er härter geworden. Vielleicht frißt das Geschäft ihn auf.«
    »Er hat doch überall seine Manager.«
    »Habe ich ihm auch gesagt. Er antwortete: Ich habe mich nicht umsonst in der ganzen Firma umgeschaut und weltweit jede Filiale kennengelernt und das, was dort unter der Hand verschoben und betrogen wird. Ich halte alle Fäden zentral in der Hand, dann passiert das nicht. Originalton Carsten Möbius.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Er ist närrisch geworden. Die Zeiten, in der ein Mann allein eine

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