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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die Hitze traf sie wie ein Fausthieb. Sowohl im Flugzeug wie auch im Flughafengebäude hatten erstklassige Klimaanlagen gearbeitet, die nichts über das Wetter draußen verrieten. An die Boeing 747-400 war ein rundum geschlossener Korridorschlauch angekoppelt worden, durch den die Passagiere die Maschine zu verlassen hatten.
    Hohe Luftfeuchtigkeit und brütende Hitze überfielen die Menschen sofort, trieben ihnen den Schweiß aus den Poren und ließen sogar Nicole Duval leise aufstöhnen, die eigentlich mit Hitze sehr gut zurechtkam. Besser jedenfalls als mit Kälte.
    Aber das hier war schon Schlechtwetter von der anderen Seite her…
    »Himmel, ist hier der Hochsommer ausgebrochen oder was?« Sie sah sich um, hinauf in den Nachthimmel mit den flirrenden Sternen, die Lichthöfe um die großen Lampen, die das Vorfeld des Airports ausleuchteten.
    »Das Klima spielt ein bißchen verrückt, Lady«, murmelte ein breitschultriger Mulatte im scheußlich geblümten Sommerhemd. Er bewegte sich an Nicole und Professor Zamorra vorbei in Richtung Taxistand. »Soll mich nicht wundern, wenn wir übermorgen den schönsten Tornado hier haben…«
    »Jubel, Trubel, Heiterkeit«, seufzte Nicole und erschlug einen Moskito, der den insektenabweisenden Schutzfilm auf ihrer Haut großzügig ignorierte. »Ein Tornado ist genau das, was uns hier fehlt. Muß eigentlich immer genau da, wo wir sind, etwas passieren?«
    Weit entfernt heulten Polizeisirenen.
    Professor Zamorra blieb stehen. Seine Hand faßte nach Nicoles Schulter, hielt sie fest. Sie wandte sich zu ihm um. Daß sie beide als Hindernis zwischen dem Strom der zu Taxen und Bussen eilenden Flugpassagiere standen, störte sie nicht. Sie umarmten und küßten sich. Zamorra lächelte.
    »Sind wir diesmal nicht extra hier, damit etwas passiert?« fragte er. »Außerdem kann, muß aber kein Tornado kommen. Die Wettervorhersage…«
    »… ist, wie der Name schon sagt, nur eine Sage und muß deshalb noch lange nichts mit der Wahrheit zu tun haben.« Nicole erwiderte sein Lächeln spitzbübisch. »Komm, sehen wir, was unser Wagen macht. Wir hätten eine Limousine mit Klimaanlage nehmen sollen.«
    »Das Cabrio wolltest du«, erinnerte er sie und wedelte mit dem Schlüssel.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Pah«, sagte sie. »Ich hatte mit vernünftigem Sommerwetter gerechnet, nicht mit dieser Affenhitze. Und das bei Nacht! Unglaublich.«
    »Wir sind in Louisiana«, erinnerte Zamorra sie. Arm in Arm schlenderten sie zum Parkplatz, wo der vorbestellte Mietwagen stand. Am Taxistand befand sich inzwischen kein einziges Fahrzeug mehr; für die Nachtzeit waren erstaunlich viele Fluggäste eingetroffen.
    Ein metallicsilberner 300 SL erwartete sie. Zamorra schloß auf und öffnete als erstes das elektrische Verdeck. Im Innern des Wagens, der wohl schon den ganzen Tag über hier gestanden hatte, hatte eine stickige Bruthitze geherrscht. Es wurde jetzt nicht viel, aber immerhin etwas frischer.
    »Hol auf dem Weg in die Stadt alles aus der Kiste ’raus, was drin ist«, empfahl Nicole und schleuderte die leichte Kostümjacke auf die Abläge hinter den Sitzen. »Damit uns wenigstens der Fahrtwind etwas abkühlt.«
    »Tempolimit USA: 88 km/h«, stellte Zamorra trocken fest. »Beziehungsweise 55 Meilen pro Stunde…«
    »Gilt in Louisiana nicht mehr. 65 ist angesagt, und außerdem kontrolliert nachts doch keiner.«
    Zamorra winkte ab. »Unwichtig. Die Strecke ist ohnehin zu kurz, um richtig aufzudrehen. Also bleiben wir brav.« Er setzte sich hinter dem Lenkrad zurecht und startete den Wagen. Nicole öffnete die Bluse bis zum Nabel. »Schade, daß unser Gepäck bereits zum Hotel gebracht wird«, sagte sie. »Ich würde mich glatt auf der Stelle umziehen. Bei diesem Wetter ist sogar ein Bikini noch zuviel.«
    Zamorra lenkte den Wagen vom Parkplatz. Die Fensterscheiben wurden abgesenkt, aber durch die extrem schräg stehende Frontscheibe wurde der mäßige Fahrtwind zu beider Leidwesen zu sehr über sie hinweg gelenkt. »Das nächste Mal nehmen wir einen Speedster mit abgeflachter Scheibe«, grollte Nicole.
    Sie erreichen den Highway, der vom Flughafen zur Stadt Baton Rouge führte. Die Stadt erstreckte sich als schwarze Silhouette mit einem Netz unzähliger winziger Lichtflecken vor ihnen. Weiter hinten ragten die Kräne und Ladetürme des Frachthafens über die niedrigeren Häuser auf; neben New Orleans war Baton Rouge die nächstwichtigste Hafenstadt am südlichen Mississippi. Aber Zamorra und Nicole

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