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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

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die Sprengladung.«
    »Du bist ein kluger Boy, Phil«, bemerkte der Sprengstoffexperte. Er öffnete die Hand, die er bis dahin zur Faust geballt hatte. Der Handteller war geschwärzt. Auf ihm lagen ein paar rußschwarze Drahtreste. »Das gehörte wahrscheinlich zum Mechanismus der Bombe«, erklärte er dabei. »Es muß sich um eine starke Ladung gehandelt haben, sonst hätte es nicht eine derartige Verwüstung gegeben.«
    »Es muß sieh um einen Täter handeln, der sich mit Sprengstoffen und der Herstellung von Höllenmaschinen auskennt«, folgerte ich.
    »Ferner wußte er über Stephen Lunds Lebensgewohnheiten Bescheid«, setzte Phil hinzu. »Er muß etwas von dem Kontakt zwischen Lund und dem Zoo gewußt haben, denn sonst hätte er ja nicht den besagten Absender angeben können.«
    »Gehen wir von Phils Feststellung auf einen Personenkreis über, so kann gesagt werden: Verdächtig sind alle eventuellen Verwandten, Freunde, Klubkameraden und die Leute vom Zoo.«
    »So ungefähr«, brummte Rodgers. »Das sind wenigstens diejenigen, an die wir uns zuerst halten können. Hat jemand von euch noch Fragen an den Postboten?« wandte sich Rodgers dann an uns.
    Wir verneinten.
    Rodgers rief den Boten. »Sie können gehen, Brooks. Wir danken Ihnen. Wenn wir Sie noch brauchen, werden wir Ihnen Nachricht geben.«
    Der junge Mann nickte und ging langsam über die Steinplatten davon.
    Aus der Menge tauchte ein baumlanger Cop auf. Hinter ihm kam eine Frau mit silberweißen Haaren, die einen eleganten schwarzen Hausanzug trug, der wie ein nasser Badeanzug an ihrem Körper klebte. Sie stöckelte auf Goldsandaletten hinter dem Cop her.
    Der Polizist tippte an den Schild seiner Kappe und sagte zu Rodgers: »Das ist Mrs. Green. Sie wohnt auf dem Nachbargrundstück.«
    »Ach, richtig«, erinnerte sich Rodgers. Er hatte den Cop hinübergeschickt.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mitgekommen sind, Mrs. Green. Ich wäre gern zu Ihnen ins Haus gekommen, aber leider wurde ich hier aufgehalten.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte die Frau mit glockenklarer Stimme, die eher zu einem Teenager paßte als zu der etwa vierzigjährigen Frau.
    Rodgers stellte Phil und mich vor, dann erzählte er kurz, was passiert war. Die Frau wurde bleich unter ihrem gepflegten Make-up.
    »Mrs. Green«, sagte ich. »Wohnen Sie schon lange hier am Harlem River?«
    »Seit zwei Jahren, Mr. Cotton. Ich besitze ein Geschäft in der Fifth Avenue, eine Boutique im französischen Stil.«
    »Wohnte Mr. Lund zu dieser Zeit in diesem Haus?« fragte ich.
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen, Mr. Cotton«, erwiderte sie. »Mr. Lund wohnte schon vor mir hier. Damals suchte ich ihn als neue Nachbarin auf, um mich vorzustellen. Er war sehr freundlich zu mir, zeigte mir die Schmetterlingssammlung, aber sonst blieb er reserviert und zeigte keine Neigung, die nachbarlichen Beziehungen zu vertiefen. Danach habe ich ihn selten gesehen. Nur dann und wann, wenn er im Park arbeitete, den Garten und den Rasen pflegte. Wir grüßten uns, aber das war alles. Ich habe auch nie Besuch bei ihm gesehen. Bis auf eine Ausnahme. Das war vor drei Tagen. Ich weiß nicht, ob das für Sie wichtig ist?«
    Sie stockte. Ihre blauen Augen richteten sich fragend auf mich.
    »Berichten Sie uns bitte darüber, Mrs. Green«, forderte ich sie auf. »Für uns kann auch das kleinste Detail wichtig sein.«
    »Ich kam vom Harlem River, bog auf den Weg dort ein. Vor Mr. Lunds Eingangstor hielt gerade ein Wagen.«
    »Welche Marke?« unterbrach ich sie.
    »Ein grüner Ford«, gab sie zur Antwort. »Wie gesagt, ich bekam alles nur nebenbei mit, da ich mich sonst überhaupt nicht um Mr. Lund kümmerte. Da der Weg sehr eng ist, mußte ich langsam fahren, um an dem Ford vorbeizukommen. Ich sah dabei hinüber. Auf dem Beifahrersitz saß eine Dame. Sie starrte mich durch die Seitenscheibe an. Unsere Gesichter waren nur wenige Inches voneinander getrennt. Wenn ich Dame sagte, so ist das nicht ganz richtig ausgedrückt«, fuhr sie fort. »Es war eine Schwarzhaarige, mit Stupsnase, grellrot geschminkten Lippen, slawischem Aussehen, ein — wie soll ich sagen — Flittchentyp. An den Ohren baumelten Ohrringe mit taubeneigroßen rot funkelnden Steinen. Ob sie echt waren, kann ich nicht sagen. An der rechten Schläfe zog sich eine Narbe hin, so lang wie mein kleiner Finger, die nicht von der Puderschicht bedeckt wurde. Durch das Tor betrat gerade ein Mann das Lundsche Grundstück.«
    »Können Sie ihn

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