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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Ordensleiste erinnerte, wie sie beim Militär üblich war. Zusammen mit der schwarzen Hose und den hohen gleichfalls schwarzen Stiefeln wirkte ihre Kleidung wie eine Uniform. Über einer Schulter hing ein langer Lederriemen, an dem eine eckige dunkle Tasche befestigt war. In der anderen Hand trug sie zwei Krücken, die sie gegen die Wand lehnte.
    Sie sieht aus wie… nein, spinn nicht herum.
    Das ist unmöglich, dachte Matt verwirrt. Das muss ein Zufall sein.
    »Meine Kalkulationen haben ergeben, dass sich Ihr Zustand mittlerweile ausreichend gebessert haben sollte, um eine Kommunikation zu ermöglichen«, sagte die Frau zur Begrüßung.
    »Ist dies korrekt?«
    Aruula warf Matt einen kurzen Blick zu, als wolle sie sagen: Siehst du, was ich meine? Nur Verrückte.
    Er nickte. »Wenn Sie damit fragen wollen, ob es mir besser geht, lautet die Antwort ja. Allerdings würde ich zuerst gerne wissen, wer Sie überhaupt sind.«
    Die Augenbrauen der Frau hoben sich so weit, dass sie fast unter dem Pony verschwanden.
    »Die Frage ist logisch«, gab sie dann zu.
    »Mein Name ist T'Russ, und ich bin die Leiterin der medizinischen Abteilung der Feds. Ich selbst gehöre allerdings zum Volk der Vulks, sollten Sie sich über mein Aussehen wundern.«
    Vulks?
    Nein. Zufall, nichts als Zufall! Matt schüttelte die Assoziationen ab, die der Name mit sich brachte, und streckte seine linke Hand zur Begrüßung aus.
    »Mein Name ist Matthew Drax. Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
    T'Russ blieb steif stehen und hob ihrerseits die Hand, allerdings ohne sie auszustrecken. Sie spreizte nur Zeige- und Mittelfinger ab und deutete eine Verbeugung an.
    »Mögen Sie alt und reich werden, Matthew Drax.«
    »Danke, gleichfalls«, entgegnete Matt auf die offensichtlich rituelle Begrüßung, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    T'Russ trat neben ihn und öffnete die Ledertasche. Verwundert beobachtete Matt, wie sie etwas heraus nahm, das wie ein kleiner weißer Plastiksalzstreuer aussah. Langsam ließ sie ihn über seinem Körper kreisen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Matt, wie Aruula sich in einer Geste, die auch nach fünfhundert Jahren noch aktuell war, mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe klopfte.
    »Akzeptabel«, sagte T'Russ und steckte den Salzstreuer ein. Dann griff sie zu einem großen Steinkrug, der neben Matt auf einem Tisch stand, und goss eine grünliche Flüssigkeit in einen Becher.
    »Wie Sie sicherlich bemerkt haben«, sagte sie währenddessen, »haben Sie einige Schadenspunkte davongetragen. Die genaue Anzahl werden wir bestimmen, sobald wir Ihre Werte analysiert haben. Sie verfügen doch über Werte?«
    »Klar, natürlich«, stimmte Matt zu, bevor Aruula etwas Unüberlegtes sagen konnte.
    »Jeder sollte Werte haben, weil…«
    Er ließ den Satz unvollendet, als er T'Russ' erhobene Augenbrauen bemerkte.
    »Wir werden sehen«, fuhr sie fort und reichte ihm den Becher. »Trinken Sie so viel wie möglich von dieser Flüssigkeit. Sie enthält schmerzstillende und heilende Krauter. Wenn Ihr Körper kooperiert und Sie so wenig wie möglich aufstehen, werden Sie bald innerhalb normaler Parameter funktionieren.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Aruula plötzlich alarmiert.
    »Dass alles in Ordnung ist«, antwortete Matt.
    »Glaube ich zumindest.« T'Russ neigte den Kopf.
    »Das ist korrekt. Ich…«
    Es klopfte erneut.
    Matt nutzte die günstige Gelegenheit, um den randvollen Becher ungeleert zurückzustellen und »Herein« zu sagen.
    Der Mann, der eintrat, sah völlig normal aus. Er war etwas älter als Matt, hatte dunkelblonde Haare, wirkte leicht übergewichtig und trug ein gelbes Hemd, auf dem eine Ordensleiste angebracht war.
    Matt bemerkte einen kurzen Blickwechsel zwischen ihm und T'Russ, dann wandte sich die Vulk von ihm ab. »Ich komme später wieder, um die Behandlung fortzusetzen. Ruhen Sie sich aus, Matthew Drax.«
    Der Unbekannte wartete, bis T'Russ die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann kam er näher und streckte zuerst Aruula, dann Matt freundlich die Hand entgegen.
    »Captain Caligula Willner«, stellte er sich lächelnd vor. »Kommandierender Offizier der Feds.«
    »Commander Matthew Drax, und das ist meine Gefährtin Aruula.«
    Eigentlich war er zwar kein Commander mehr, seit er beim Weltrat seinen Abschied eingereicht hatte, aber in einer militärischen Umgebung, wie diese es zu sein schien, konnte es Vorteile bringen, »dazuzugehören«.
    »Commander?«
    Willners Gesichtsausdruck wurde distanzierter. Er zog einen

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