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0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

Titel: 0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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warum ist Ihnen das erst in letzter Minute eingefallen, Danto? Sie hatten doch lange genug Zeit, um sich die Sache zu überlegen.«
    »Das Syndikat hat bis zuletzt versucht, ein Wiederaufnahmeverfahren durchzuboxen. Ich hätte ihnen dann das Geld für den Anwalt zurückzahlen müssen. Well, es gibt kein Wiederaufnahmeverfahrt.«
    Er sagte es ohne Resignation. Er hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden, schien mir. Für einen Augenblick durchzuckte mich so etwas wie Mitleid mit Danto. Nur für einen Augenblick — dann müßte ich an den Mann denken, den er erschlagen hatte. Mit diesen Händen, die da vor mir durch die Gitterstäbe griffen.
    »Okay. Es wird Zeit, Danto. Wie sieht Ihr Plan aus? Wo ist das Geld?«
    »Sie müssen vorsichtig sein, Cotton. Das Syndikat kann sich so ungefähr denken, wo das Geld ist. Sie werden das genaue Versteck nie finden, aber die Gegend vermuten die Leute. Sind Sie direkt von New York hierher nach Frisco gekommen?«
    »No«, sagte ich, »in Los Angeles habe ich Station gemacht.«
    »Clever wie immer«, lobte Danto. »Dadurch haben Sie den Burschen, die Sie vielleicht auf dem Flugplatz hier erwarteten, ein Schnippchen geschlagen. Denn daß Sie mit einer Maschine aus Los Angeles gekommen sind, vermuten sie nicht.«
    »Beginnen Sie Ihre Story« drängte ich, nachdem ich auf meine Uhr geschaut hatte. »In ein paar Minuten ist der Wärter hier.«
    »Okay. Kennen Sie St. Louis, Cotton?«
    ***
    Diese Frage leitete einen der aufregendsten Fälle ein, die ich in meiner G-man-Laufbahn durchzustehen hatte. Ich konnte die Zahl derer, die hinter mir und dem Geld, das ich suchte, her waren, nicht mehr überblicken. Und ich führte die Meute an. Ich mußte ihnen den Weg zeigen. Ob ich wollte oder nicht.
    ***
    Wahrscheinlich sah ich Gespenster. Die Story hat mir ganz schön zugesetzt, sagte ich mir. Und blickte wieder in die Richtung des schwarzgelockten Kerls, der mich nicht aus den Augen gelassen hatte, seit ich auf die Fähre gestiegen war. Vielleicht hielt er mich für einen Bekannten. Aber es konnte ja auch sein, daß er wußte, wer ich war.
    Vertrauenerweckend sah er jedenfalls nicht aus. Uns G-men sagt man nach, einen »Blick für Gangster« zu haben. Well, wenn ich diesen Blick hatte, dann gab es hier keinen Zweifel. Dieser etwas geschniegelt aussehende Kerl mit dem glänzend frisierten Haar und dem anthrazitfarbenen Anzug, der in der Sonne speckig leuchtete, paßte in unser Bilderbuch im FBI-Gebäude. Seine Augen hatten einen lauernden Ausdruck, als ob er stet? auf dem Sprung zu irgend etwas stünde.
    Zwanzig Minuten später verließen die paar Fahrgäfete das kleine Boot. Ich ging vor, rief absichtlich kein Taxi, sondern machte mich auf die Strümpfe. Zweimal lief ich um den ersten Häuserblock, der mir in den Weg kam. Sobald ein Schaufenster kam, benutzte ich es als Spiegel, weil ich mich nicht umdrehen wollte. Der Kerl war nicht zu sehen.
    Na also, sagte ich fast laut, winkte ein Taxi heran und fuhr in die City. Das Flugzeug startete erst in 45 Minuten. Ich hatte also noch etwas Zeit. Und ich bin selten genug in Frisco, deshalb wollte ich die paar Minuten ausnutzen, um meine Orts- und Lokalkenntnisse zu erweitern.
    Ich stieg aus dem Taxi und beugte mich, schon auf der Straße stehend, zu dem Fahrer hin, um zu bezahlen. Fast zufällig sah ich durch das hintere Fenster an der Fahrerseite.
    ES verschlug mir fast die Sprache. Am Steuer eines gerade vorbeirollenden Wagens saß — mein Bekannter von der Fähre, der Schwarzgelockte im anthrazitfarbenen Anzug. Ich glaubte nun nicht mehr an einen Zufall. Der Bursche war hinter mir her, das stand jetzt fest. Daß ich von seiner Beschattung trotz meiner List nichts gemerkt hatte, ärgerte mich zwar, aber es war verständlich: Da ich nicht sicher gewesen war, ob der Schwarze mich wirklich beschattete, hatte ich nicht scharf genug aufgepaßt.
    Ich bezahlte den Taxifahrer und schlenderte gemächlich auf dem Bürgersteig. Etwa fünfzig Yard vor mir sah ich gerade, wie mein Freund seinen schwanzflossigen Straßenkreuzer parkte. Er ließ sich Zeit damit. Auch ich hatte es nicht sonderlich eilig. Unverdrossen spazierte ich auf den geparkten Roadmaster zu.
    Als mein Blick den Straßenkreuzer streifte, sah ich das breite Grinsen des Mannes, der mich verfolgt hatte. Die Scheibe an der rechten Tür seines Wagens war heruntergedreht, beide Hände des Mannes lagen auf der schmalen Rinne, in der die Fensterscheibe steckte.
    Plötzlich hob der Mann die linke

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