0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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anderen Weg als der Zombie, da er aus einer anderen Richtung die ummauerte Stadt erreichte. Deshalb traf er weder auf Zamorras Gruppe noch auf deren Verfolger.
    Niemand achtete auf ihn. In Walled City lebten fast nur Chinesen; nur wenige Weiße hatten sich ebenfalls hier verkrochen. Als Chinese unter Chinesen fiel er überhaupt nicht auf.
    Er hatte einen längeren Weg, aber er fand sich selbst in tiefster Dunkelheit hier zurecht. Schon nach kurzer Zeit erreichte er den düsteren Gang, an dem das Versteck des Zombies lag.
    Er wurde mißtrauisch, als er einen schwachen Lichtschimmer in der Ferne bemerkte. Wie von einer Kerze, oder einem Feuerzeug…
    Ein winziger Punkt nur, aber genug, um Lao vorsichtig werden zu lassen. Er pirschte sich lautlos an. Eine Ratte sprang sein linkes Bein an, versuchte zuzubeißen, aber das harte Leder des Schaftstiefels hielt den scharfen Zähnen gerade so lange stand, daß Lao die Ratte erschlagen konnte. Er stieß den Kadaver von sich. Augenblicklich fielen andere Ratten fiepend darüber her und kämpften um die besten Bissen. Ungerührt und nunmehr unbehelligt bewegte die zweibeinige Ratte sich weiter.
    Lao sah jetzt den Mann, der das Feuerzeug trug. Der schwache Lichtschimmer ließ ihn vage eine Gesichtsfläche erkennen. Der Mann befand sich in unmittelbarer Nähe des Lochs zum Zombie-Versteck.
    Hatte jemand es fertiggebracht, den Untoten zu verfolgen? Vielleicht Zamorra selbst?
    Da erlosch das Licht jäh. Es gab einen dumpfen Stöhnlaut und den Aufprall eines Körpers. Dann herrschte sekundenlang Ruhe.
    Bis die tappenden Schritte aufklangen, die Lao Si-Hüan von seinem Zombie her kannte. Der Untote kam aus seinem Versteck, um dem Sucher den Rest zu geben.
    Das, überlegte Lao eiskalt, löste zumindest eines der Probleme.
    ***
    Zamorra kannte das Geräusch, das der gleißenden Lichtbahn folgte. Der grelle Blitz verfehlte ihn nur um Haaresbreite, aber er spürte die sengende Hitze an der Wange und am Ohr. Das war eine Laserwaffe, wie sie von den Ewigen verwendet wurde.
    Othmarsen schoß. Es dröhnte überlaut als Echo in dem engen Gang. Zamorra glaubte, seine Trommelfelle müßten platzen. Die dunkle Gestalt zuckte zusammen und wurde herumgewirbelt. Ein zweiter Laserblitz heulte in die Wand. Dann schoß Othmarsen erneut. Diesmal hatte er sorgfältig gezielt. Ein metallischer Ton erklang, etwas polterte auf den Boden. Dann begann der Commander, die Pistole immer noch schußbereit, zu laufen.
    Zamorra und Nicole folgten ihm etwas langsamer.
    Der Killer lag am Boden. Er versuchte sich aufzurichten, und nach seiner Waffe zu tasten, die Othmarsen ihm aus der Hand geschossen hatte. Zamorra erkannte, daß der Laser beschädigt war. Dann sah er das Gesicht des Killers, der Othmarsens erste Kugel im Oberschenkel stecken hatte.
    »Carmichael«, stieß er hervor.
    Der T.I.-Manager starrte ihn finster an, schwieg aber.
    »Schau an«, sagte Othmarsen trocken. »Der Mann, um den sich hier alles dreht, wie? Es überrascht mich, daß ein Mann in einer solchen Position die Dreckarbeit selbst übernimmt. Du hattest recht, Nicole - es war tatsächlich eine Falle. Aber jetzt haben wir den Fallensteller ja. Schade nur um die Silberkugel. Wißt ihr überhaupt, was so etwas kostet? Reine Verschwendung für diesen Kerl.«
    »Haben Sie das alles eingefädelt, Carmichael? Haben Sie uns hierher gelockt? Wie? Und warum? Ein bißchen viel Aufwand, mich zu beseitigen, nicht wahr? Und dann auch noch durch einen Zombie… Ist Ihnen nicht klar, daß mir ein Untoter nicht gefährlich werden kann, solange ich mein Amulett habe?« Er öffnete sein Hemd, um Carmichael die Silberscheibe zu zeigen.
    Carmichael blieb immer noch stumm.
    »Was machen wir jetzt mit ihm?« fragte Othmarsen. »Der Polizei übergeben? Wäre das Vernünftigste, nicht wahr? Aber wirkungsvoller wäre es, seinen eigenen Zombie auf ihn zu hetzen.«
    »Vorsicht«, stieß Nicole hervor. »Er hat etwas vor… er fängt an, seine Gedanken abzuschirmen!« Ihre Stimme wurde schrill. Im gleichen Moment schnellte sich Carmichael hoch, die Schmerzen in seinem Bein ignorierend. Er stürzte zwar sofort wieder, aber er bekam seine Laserwaffe zu fassen. Herumwirbelnd richtete er sie auf Zamorra und drückte ab.
    Zamorra hatte keine Chance mehr, dem Schuß aus allernächster Nähe auszuweichen.
    ***
    Sparks war nur für wenige Augenblicke ohne Besinnung gewesen. Als er wieder aufwachte, lag er an der Gangwand auf dem feuchten Boden. Sein Rücken und sein Hinterkopf