Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schatten, Kleiner", entschuldigte sich Rhodan. „Was ist das ;eigentlich? Gefrorenes Wasser oder Trockeneis?"
    „Trockeneis", erklärte Ras Tschubai.
    „Woher wissen Sie das, Ras?" fragte der Großadministrator.
    Der Teleporter streckte die Hand aus. Auf der Fläche lagen ein paar Krümel Eis. Die Männer und Gucky konnten zusehen, wie es ohne jeden Rückstand innerhalb von Minuten verdunstete. Gefrorenes Wasser wäre auf dem warmen Handschuh geschmolzen.
    „Die Atmosphäre muß also auch Kohlendioxyd enthalten", meinte Rhodan. „Aber nur in geringen Mengen. Ich nehme an, das Trockeneis verdunstet nur dann in meßbaren Mengen, wenn die Rückstrahlung des Saturn die Temperatur der Atmosphäre ansteigen läßt. Sobald die Temperatur wieder sinkt, schlägt sich das CO2 als Kohlensäureschnee nieder."
    Ovaron räusperte sich.
    „Man könnte glauben, diese Expedition diene lediglich wissenschaftlichen Zwecken, Perry."
    „Das ist die Art und Weise, wie wir Terraner an die Dinge herangehen", antwortete Rhodan. „Uns interessieren in erster Linie wissenschaftliche Erkenntnisse und Zusammenhänge. Es ist das einzige Beständige im Universum. Die Kämpfe gegen irgendwelche Gegner sind dagegen nur Pflichtübungen, denen wir uns zum Zwecke der Selbsterhaltung unterziehen."
    „Ich verstehe", erwiderte der Cappin leise. „Aber wenden wir uns nun wieder den Pflichtübungen zu. Ich schlag" vor, die Teleporter bringen uns bis an den Fuß der Akalos-Berge heran, damit wir uns dort umsehen können."
    „Einverstanden", sagte Perry Rhodan. „Gucky, Ras!"
    Die beiden Teleporter faßten wieder die Hände ihrer Begleiter und sprangen. Ohne daß sie sich abgesprochen hätten, rematerialisierten sie in hundert Metern Höhe am Fuß der Akalos-Berge, orientierten sich während des Absturzes und teleportierten in einem Kurzsprung auf sicheren Boden.
    Perry Rhodan ließ Guckys Hand los und sah sich um. Das Land lag im geisterhaft bleichen hellen Schein des Saturn und war von einer kalten, drohenden Schönheit.
    An den schroffen, wie angenagt wirkenden Gipfeln der Berge hingen elfenhaft zarte, beinahe unsichtbare Kristallwolken.
    Trockeneisfelder reflektierten das Saturnlicht, und über ihnen war ein beständiges Flackern, Blitzen und Funkeln, hervorgerufen durch die Methan-Wasserstoff-Atmosphäre, die in der Verdunstungskälte über den Trockeneisfeldern kondensierte.
    Leise murmelnd schoß eine Geröll-Lawine zu Tal; der Schall pflanzte sich in der dünnen Atmosphäre nur schlecht fort.
    Perry blickte zur Seite, als er eine Bewegung Tschubais bemerkte. Ras hielt eine kleine, weltraumfeste elektronische Kamera in den Händen und filmte die Titan-Landschaft.
    Er lächelte.
    Wir Terraner haben das Staunen noch nicht verlernt, dachte er, das ehrfürchtige Wundern über den Zauber der Natur. Dies hier ist nur die Oberfläche eines Mondes im Solsystem, dennoch nimmt ihre Schönheit uns gefangen, als wären wir in einer fremden Galaxis.
    Nur mühsam kam er von diesen Gedanken los und wandte sich wieder praktischen Erwägungen zu.
    Er musterte den halb von Geröll verschütteten Austritt einer tiefen Schlucht. Sie schien direkt ins Herz der Akalos-Berge zu führen. Ihm erschien sie als guter Anmarschweg.
    Rhodan machte den Cappin darauf aufmerksam.
    „Ich hatte den gleichen Gedanken, Perry", sagte Ovaron.
    „Leider weiß ich nicht, ob diese Schlucht ihre Richtung ungefähr beibehält. Ich habe mich bei meiner ersten Ankunft und den späteren Besuchen nicht weiter auf Titan umgesehen. Woher hätte ich wissen sollen, daß ich einmal Geländekenntnisse gebrauchen könnte!"
    „Ein Terraner hätte sich umgesehen!" erwiderte Rhodan.
    „Ich habe inzwischen selbst gemerkt, daß Sie sehr gründlich vorgehen", antwortete Ovaron. Er lachte gedämpft. „Vor wenigen Tagen hätte ich es noch für Pedanterie gehalten. - Also, halten wir diese Schlucht als Anmarschweg fest, Perry. Je tiefer wir später ins Gebirge eindringen, desto besser werde ich mich orientieren können. Die Korkenzieherschlucht läßt sich jedenfalls nicht verfehlen."
    „Korkenzieherschlucht?" fragte der Großadministrator.
    „So habe ich sie eben genannt, Perry. Langsam fange ich an, wie ein Terraner zu denken."
    „Das geht allen so, die mit diesen rauhbeinigen, sentimentalen Burschen von der Erde in nähere Berührung kommen", lispelte Gucky. „Aber sollten wir nicht ein wenig näher an deine Flaschenöffnerschlucht gehen?"
    „Nein, lieber nicht", wehrte Ovaron ab. „Ich

Weitere Kostenlose Bücher