Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erfahrungen, die größte Kaltblütigkeit und handelst umsichtiger, als ein anderer das könnte."
    „Das macht mich eigentlich für die Führung der Expedition geeignet, Perry.
    Warum bleibst du nicht einmal zurück?"
    „Weil ich mit Ovaron noch eine Menge Dinge zu besprechen habe."
    Atlans Miene verdüsterte sich.
    „Du willst ihn hoffentlich nicht zu einer Unvorsichtigkeit überreden, Perry! Ich kenne dich. Im Grunde deines Wesens bist du der neugierige, tatendurstige Barbar von ehemals geblieben."
    Der Großadministrator lachte.
    „Ich kenne mein Psychogramm selber, Freund." Seine Stimme wurde hart. „Es bleibt dabei. Du übernimmst den Befehl über den Nullzeitdeformator, und ich führe die Shifts zu Ovarons Depot!"
    Der Arkonide zuckte die Schultern.
    „Wie du willst. Ich habe mich deinem Befehl 'unterstellt und muß die Konsequenzen tragen. Aber ich warne dich. Werde nicht leichtsinnig, Perry!"
    „Du kennst mich doch, Atlan."
    „Eben!"
    Der Lordadmiral drehte sich brüsk um und verließ den Hangar.
    „Ist der Ex-Imperator sauer, Chef?" fragte Gucky von der Schleuse des ersten Shifts.
    Auf Rhodans Stirn schwoll eine Ader.
    „Sprich nicht so respektlos von Atlan! Er ist ein wunderbarer Mensch und ein zuverlässiger Freund."
    Der Ilt zog beleidigt die Nase kraus.
    „Und er nörgelt dauernd an dir herum!"
    „Atlan nörgelt nicht, er sagt nur offen seine Meinung, und zwar aus Pflichtbewußtsein und Freundschaft. Ein wirklicher Freund ist niemals ein bequemer Freund, Kleiner."
    „So so...! Dann verstehe ich nicht, warum du vorhin so finster dreingeschaut hast, Perry."
    Rhodan kniff die Augen zusammen und blickte Gucky scharf an. Der Mausbiber präsentierte die Unschuldsmiene eines Säuglings.
    „Du verflixter Teufelsbraten, du!" sagte Perry Rhodan. „Hast wieder den Psychologen gespielt, weil du merktest, daß ich verärgert war!"
    „Kann man sich über einen Freund ärgern?" fragte Gucky lauernd.
    „Aber natürlich!"
    „Aha! Und da du dich vorhin über mich geärgert hast, bin ich immer noch dein Freund", stellte Gucky mit dreister Mausbiberlogik fest.
    Er verschwand im Shift, bevor Perry etwas gefunden hatte, das er ihm an den Kopf werfen konnte.
    Sekunden später betraten Ovaron, Merceile und Takvorian den Hangar. Der Pferdemutant trug seinen transparenten Raumanzug, der auf der Erde für ihn angefertigt worden war.
    Der Aggregattornister war aufgestellt worden und hing links und rechts über Taktvorians Rücken. Die Schaltungen dafür sowie zwei Energiewaffen befanden sich unter der Pferdekopfmaske und konnten von dem Oberkörper des Zentauren bedient werden.
    „Nun, wie sehe ich aus?" fragte Takvorian und scharrte mit dem Überhufen aus Panzertroplon.
    „Wie ein Pferd im Raumanzug", antwortete Rhodan trocken.
    Merceile lachte.
    „Steigen wir ein!" sagte der Großadministrator. „Ich möchte in fünf Minuten aufbrechen."
    Zuerst halfen sie Takvorian in den Laderaum, was nicht ohne Nachschieben von außen und Ziehen von innen abging, dann stiegen sie selber ein.
    Toronar Kasom hatte seinen Platz in der Steuerkanzel bereits eingenommen.
    „Eine feine Sache, dieser Allzweckpanzer", sagte er anerkennend und strich zärtlich über die Kontrollen. „Im Dabrifa-Imperium benutzt man noch die gleichen Ausführungen wie vor tausend Jahren. Diese Shifts hier aber sehen nicht nur ganz anders aus, sie sind in jeder Beziehung verbessert worden."
    „Wir treten eben niemals auf der Stelle, Oberst", erklärte der Großadministrator. Mit seinen Gedanken war er aber schon vor Ovarons Geheimdepot.
    Nachdem die Besatzung beider Shifts eingestiegen waren, gab Rhodan das Zeichen zum Aufbruch. Das Innenschott wurde geschlossen. Pumpen saugten die Luft aus dem Schleusenhangar, dann glitt das Außenschott zur Seite.
    Mit seufzendem Geräusch schoß die dünne Titan-Atmosphäre herein. Man hatte in ihr unterdessen auch Spuren von Ammoniak entdeckt.
    Die Shifts ruckten an und polterten auf ihren Gleisketten die Rampe hinab.
    Im Osten lag ein sichelförmiger fahler Streifen Licht über dem Horizont.
    Saturnaufgang.
     
    *
     
    Das Summen der Antriebsreaktoren und Elektromotoren wirkte einschläfernd.
    Die beiden Shifts kletterten einen Hang hinauf. Ihre breiten Gleisketten mahlten im Trockeneis und schleuderten weiße Schwaden nach hinten, die in der dünnen Atmosphäre verblüffend schnell wieder zu Boden sanken.
    Aus dem Laderaum klangen die Stimmen von Merceile, Gucky und Takvorian in die Steuerkanzel. Neben dem

Weitere Kostenlose Bücher