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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wich ihnen, nachdem er sich anfangs nur schleppend langsam bewegt hatte, blitzschnell aus. Sie prallten fast gegeneinander. Da stand Zamorra bereits am Rand des Scheiterhaufens und schwang sich auf die noch zusammengefügten Reste hinauf.
    Da wuchs Shirona direkt vor ihm aus dem Nichts. Sie mußte die Téléportation perfekt beherrschen. Sie baute sich vor Zamorra auf, stieß ihn zurück. Er konnte nur mühsam das Gleichgewicht bewahren. Shirona hatte den festeren Stand. Zamorra mußte von den aufgeschichteten Holzscheiten wieder hinunter. Shirona folgte ihm. Jetzt waren auch andere Gegner da. Zentauren, die Zamorra umringten.
    Der Parapsychologe wünschte sich nichts sehnlicher, als daß Merlins Stern wieder funktionierte. Wenn er doch wenigstens den Dhyarra-Kristall mit hätte hierher bringen können! Aber so war er auf sich allein gestellt.
    Mit Zaubersprüchen konnte er diesen Zentauren auch nicht kommen. Sie brauchten zu lange, um wirksam zu werden. Außerdem fehlten ihm ein paar Hilfsmittel dazu.
    »Binde Nicole los!« forderte Zamorra von Shirona. Sie machte plötzlich wieder den gleichen selbstsicheren Eindruck wie im Château Montagne. Ihre Augen hatten die Silberfarbe verloren, waren wieder normal.
    In der Ferne war ein dumpfes, rhythmisches Dröhnen zu hören, das langsam anschwoll. Niemand achtete darauf; Zamorra registrierte es auch nur im Unterbewußtsein.
    »Losbinden!« wiederholte Zamorra noch eine Spur schroffer. Er faßte blitzschnell mit beiden Händen zu, wollte Shirona an den Schultern fassen und herumwirbeln, um sie auf den Scheiterhaufen zuzustoßen. Aber noch ehe er sie erreichte, sauste eine Doppelaxt zwischen ihnen beiden durch die Luft.
    Chiron griff ein.
    Er lachte Zamorra höhnisch an. »Du wirst um deine Gespielin kämpfen müssen«, sagte der Zentaur. »Um ihr Leben und um deines.«
    Zamorra sah zu ihm hinauf. Chiron überragte ihn um etwa drei Haupteslängen. Dennoch gab sich Zamorra überlegen. Er durfte vor diesem Zentauren nicht zurückstecken, er mußte ihm zeigen, daß man mit Menschen nicht so umspringen konnte. Selbst wenn das alles hier nur eine Traumwelt war, war sie dennoch äußerst gefährlich. Wer hier verletzt wurde oder starb, der war auch in der Wirklichkeit tot! Soviel wußte Zamorra inzwischen von Julians Träumen.
    »Sollte dieser Kampf nicht besser um deine Existenz geführt werden, Chiron?« fuhr er den- Zentauren an. »Und um die deiner Shirona?«
    »Narr!« sagte Chiron. »Du wirst dein Leben in diesem Kreis beschließen und…«
    »Und was?« unterbrach Zamorra ihn schroff. »Nimm das Maul nicht zu voll, Halbesel!«
    »… und uns als Nahrung dienen!« fuhr Chiron ungerührt fort und begann wieder höhnisch zu lachen.
    Das Dröhnen aus der Ferne war lauter geworden. Zamorra ließ sich nichts anmerken. Er versuchte aber durch die Menge der dichtgedrängt stehenden Zentaurenleiber hindurch zu schauen. Aber erst, als er über sie hinweg schaute, sah er, was sich näherte.
    Reiter!
    Bewaffnete Reiter. Und so, wie sie sich näherten, gab es keinen Zweifel daran, daß sie das Zentaurendorf angriffen. Die Zentauren selbst hatten wohl keine Wachen aufgestellt. Möglicherweise rechneten sie überhaupt nicht mit einem Angriff. Die Reiter würden sie leicht überraschen können.
    »Ich wollte schon immer wissen, wie Menschenfleisch schmeckt!« stieß Chiron böse lachend hervor.
    Shirona schüttelte den Kopf. »Kannibalismus ist nicht vorgesehen!« rief sie Chiron zu. Doch diesmal schien Chiron sich von ihr keine Befehle geben lassen zu wollen.
    »Ich bestimme, was hier geschieht! Dieser Zamorra wird gegen mich kämpfen! Wenn er verliert, werden wir ihn und seine Begleiterin verzehren!«
    »Damit, daß du unterliegen könntest, rechnest du wohl gar nicht?« fragte Zamorra.
    »Nein. Wozu auch? Ich werde dich einfach niedertrampeln! Bist du bereit zum Kampf? Dann beginnen wir jetzt!«
    Er schnellte sich auf der Hinterhand empor, um mit den Vorderhufen nach Zamorra zu schlagen. Gleichzeitig ließ er bereits die Doppelaxt wieder durch die Luft sausen. Der Angriff kam so schnell, daß Zamorra zu spät reagierte. Er konnte sich gerade noch vor den wirbelnden Hufen in Sicherheit bringen, aber die Doppelaxt traf ihn. Sie erwischte ihn mit der flachen Seite an der Schulter und schleuderte ihn durch die Luft. Der Zentaur besaß enorme Körperkraft. Zamorra schaffte es nicht mehr ganz, sich nach dem Aufprall abzurollen. Er schlug schwer auf. Als er sich aufzurichten versuchte,

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