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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herrscher aufrecht.
    „Ja. Ich werde handeln", sagte Ybsanow gebrochen. „Ich habe lange mit mir gerungen."
    Roi grinste breit.
    „Potz Rhodan", sagte er ungeniert. „Er ringt mit sich. Hat Er sich besiegt?"
    Ohne auf den Sarkasmus einzugehen, sagte der Patriarch: „Ich habe mich besiegt. Alles: Meinen Argwohn, die Überzeugung, wir wären unantastbar, mein Zögern. Ich werde jetzt in mein Haus zurückkehren und einen Funkspruch auf Dakkarebene absetzen."
    „Wohin?" fragte Ovaron.
    „Kein Ziel. Ich rufe einen der Wissenden herbei. Dann haben Sie, Ovaron, zwei Möglichkeiten nicht mehr."
    „Welche?"
    Ovaron war nicht im geringsten beunruhigt.
    „Entweder wird der Wissende Sie als den Ganjo identifizieren.
    Damit wären Sie am Ziel Ihrer Wünsche, und wenn es richtig ist, auch am Ziel Ihrer Bestimmung. Oder aber er wird Sie moralisch so vernichten, daß Ihnen nur die Flucht aus dieser Milchstraße bleibt," Ovaron richtete sich auf und erklärte mit einem Maß an Würde, das selbst die hartgesottenen Männer wie Cascal und Roi überraschte: „Ich scheue diese Auseinandersetzung nicht. Lieber jetzt gleich als morgen. Wie schnell kann der Wissende hier sein?"
    Ybsanow erklärte, indem er sich erhob: „Es wird etliche Tage dauern. Aber er wird kommen."
    „Ausgezeichnet. Ich danke ... wir alle danken Ihnen!"
    Ovaron und der alte Moritator tauschten einen langen, festen Händedruck aus. In diesem Augenblick bemerkte Rhodan so etwas wie die Hoffnung in den Augen des Alten, Ovaron könnte wirklich der ersehnte Ganjo sein, der Einiger dieser blutenden, zerrissenen Galaxis. Ybsanow wandte sich rasch ab und verließ das Schiff.
    Eine Stunde später verließ. der Funkspruch sein Haus.
    ... und wurde von den Takerern abgehört.
    Der nächste Tag: Unter dem zeltartigen Dach des Versammlungshauses herrschte das konturscharfe Licht des Morgens. ;Der Wassernebel, der über dem dichten, dunkelgrünen Rasen lag, bildete einen Regenbogen aus. Lautlos bewegten sich zwei Mädchen zwischen den drei Takerern und den vier Moritatoren.
    Das Schiff Kalabaschs, die NORRO, war in der Nacht gestartet - vorher, kurz nach dem Absetzen des Dakkarspruchs, hatten Ybsanow und Kalabasch noch ein langes, sehr tiefes und entscheidendes Gespräch gehabt, unter vier Augen.
    Als die Mädchen sich entfernt hatten, fragte Ybsanow tonlos: „Was wollen Sie?"
    Misyen sagte kalt und fast drohend: „Wir wollen Sie vor einem Irrtum mit katastrophalen Folgen bewahren, mein Lieber."
    Ybsanow lächelte verbindlich.
    „Ich bin nicht sicher, ob ich ,Ihr Lieber' bin. Sicher bin ich hingegen, daß Sie nicht mein Lieber sind. Wer hat dieses Gefecht im Archiv auf dem Gewissen?"
    Misyen fragte kühl: „Welches Gefecht?"
    Ybsanow flüsterte, blaß vor Wut: „Sie wollen mir weismachen, daß gestern nacht im Archiv nichts geschehen ist?"
    „Doch. Einige Robots sind außer Kontrolle geraten, weil die Fremden irgendwelche Störgeräte eingesetzt haben. Sonst ist nichts geschehen."
    „Und die Reste, die wir gefunden und gesehen haben?"
    Misyen gab sich harmlos und breitete die Arme aus.
    „Sie werden nichts finden, weil es keine Zerstörungen gegeben hat. Es sei denn, die Fremden haben inzwischen weitere Zerstörungen vorgenommen."
    Ybsanow schaltete ein Sichtfunkgerät ein, verlangte einen bestimmten Mann zu sprechen und erkundigte sich. Dann schaute er hoch und begegnete dem triumphierenden Blick des Takerers.
    „Glauben Sie es jetzt?" fragte Misyen.
    Die drei anderen Moritatoren bewegten sich unruhig und wußten eindeutig nicht, was sie von allem zu .denken hatten.
    Ybsanow wandte sich wieder an den Sprecher des Kontrollkommandos.
    „Was wollen Sie?"
    „Ihnen beweisen, daß dieser Ovaron ein Betrüger ist, der die technischen Möglichkeiten seiner verbrecherischen Freunde ausnützt."
    „Beweisen Sie es?"
    Eine Stunde lang versuchte dies der Takerer. Er spielte Bänder ab, zeigte Bilder, verglich sie mit anderen. Uralte Mikrobänder mit gespeicherten Individualdaten wurden ausgewertet. Dann setzte man die Daten dagegen, die man, als Ovaron im Archiv zu tun gehabt hatten, von ihm abgenommen hatte. Die Daten stimmten nicht. Sie bewiesen, daß Ovaron nicht der Ovaron war, den man erwarten mußte, wenn man den Informationen glauben sollte. Diese Daten, die nach Misyens Angaben identisch mit denen des seinerzeit -vor zweihundert Jahrtausenden! -verschwundenen Ganjo sein sollten, schienen tatsächlich echt zu sein. Die neuen Daten waren mit jenen alten nicht zu

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