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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Insassen preßte der Andruck an die Rückenlehnen, dann fegte die Schale summend und fauchend den Korridor entlang und ging mit mehr als hundert Stundenkilometern Geschwindigkeit in die erste Umkreisung. Die Geschwindigkeit steigerte sich. Roi saß am Steuer, hörte das Knattern und Heulen des Fahrtwindes und warf, während er eine leichte Rechtskurve steuerte, einen Blick auf das Dreieck der Geschwindigkeitsanzeige.
    Einhundert...
    einhundertfünfzig ...
    zweihundert...
    zweihundertdreißig ... die Geschwindigkeit blieb.
    Cascal kletterte in den kleineren, weniger komfortablen Gleiter, schaltete die Maschinen ein und bugsierte die Schale vorsichtig bis unter den Baum, umrundete ihn und blieb dann sitzen.
    Er sah, wie der Zuschauer eines Rennens, den Gleiter bereits in der ersten Spirale, an derjenigen Stelle, wo sie in die zweite Umkreisung überging. Die Männer und die Schale waren nur helle Schatten in dem Korridor, aber sie waren als Ganzes deutlich zu sehen. Alle vier waren sie überzeugt gewesen, daß die nächsten Treppen, Rampen und Schächte besetzt waren - dort warteten entweder Takerer oder Robots mit Fehlschaltungen, die sie dazu veranlaßten, Menschen anzugreifen.
    Der Weg durch das Innere des Archivs schien der am meisten sichere zu sein.
    Wieder wartete Cascal.
    Schon nach wenigen Minuten ging es los. Zwischen den Pfeilern des zierlichen Tempelchens, etwa einen knappen Kilometer von ihm entfernt und auf einem Hügel stehend, zuckte ein dünner Feuerstrahl auf und spannte sich bis zur Wand des Korridors. Dort, wo er auftraf, gab es funkensprühende Blitze und Flammen. Und der Gleiter der drei Männer würde diese Stelle binnen weniger Sekunden passieren. Das bedeutete den Tod für drei Terraner.
    Cascal trat den Beschleunigungshebel voll durch, hielt sich fest und steckte den Strahler zwischen die Sitze. Entsichert. Mit der anderen Hand nahm er den Paralysator aus der Tasche und stellte ihn auf höchste Leistung, während er unter Bäumen, unter einer Brücke hindurch und durch Zierbeete fegte. Hinter ihm riß der Fahrtwind Grasstücke hoch, Erde und Kies.
    Der andere Gleiter bog, haarscharf über der Brüstung entlangfegend, aus dem Korridor in den freien Innenraum ein.
    Roi ließ ihn, sobald er den Korridor hinter sich wußte, hart durchsacken, flog einen verwegenen Zickzackkurs und unterflog die Strahlenbahn, die etwas zitterte, als der unsichtbare Schütze versuchte, sich neu einzuschießen.
    Cascal duckte sich tief hinter die Winschutzscheibe, raste genau auf den Tempel zu und erkannte, daß sein Gleiter gerade zwischen den Säulen hindurch konnte.
    Dann nahm er den Paralysator hoch, zielte mit hochgerecktem Arm.
    Vor dem Gleiter breitete sich die Strahlenbahn aus.
    Geräuschlos und unsichtbar. Der Gleiter fegte auf das undeutlich sichtbare Ziel zu, durchquerte den Raum des Tempelchens und raste auf der anderen Seite in einer S-Kurve ins Freie hinaus.
    Cascal bremste ab, schlug das Steuer ein und flog eine so enge Kurve, daß es ihn fast aus dem Sitz riß.
    Er kam zurück.
    Der Takerer hinter dem Strahlgeschütz war bewußtlos. Cascal schwebte langsam heran, nahm den Strahler aus der Falte zwischen den Sitzen heraus und feuerte auf das Geschütz. Der bewußtlose Mann wurde von dem detonierenden Energiemagazin des Projektors zwei Meter zurückgeschleudert und blieb liegen.
    „Das war's also", sagte Cascal zufrieden und steuerte auf eine Baumgruppe zu.
    Der andere Gleiter flog jetzt außerhalb der Spirale weiter, gewann zusehends an Höhe und befand sich, kaum mehr sichtbar, etwa in eintausend Metern Höhe. Cascal grinste, beschleunigte wieder und raste auf die Stahlstrebe in der Mitte des künstlichen Himmels zu.
    Er hielt den Gleiter an, als das mächtige Stahlrohr so nahe war, daß Cascal es mit ausgestrecktem Arm berühren konnte. Dann arretierte er die Beschleunigungssysteme und drückte den Wählhebel auf Steigflug.
    Der kleine, starke Gleiter kletterte langsam an der Stange entlang, wie ein schneller Käfer an einem sehr schlanken Baumstamm.
    Cascal versuchte, weitere Einzelheiten zu erkennen, aber er sah weder Takerer noch, daß der andere Gleiter angegriffen wurde.
    Sicher war Roi mit dem Steuern überbeschäftigt.
    Cascal zündete sich langsam eine Zigarette an, schaltete den Minikom ein und rief das Schiff.
    Dann gab er gelassen seine Meldung durch.
    Der Gleiter kletterte ununterbrochen. War er fast ganz oben angelangt, dann hatte Cascal noch eine Strecke von fünftausend Metern

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