Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ließ sich öffnen.
    Im Heizungsraum brannte die Notbeleuchtung. Bei Nacht liefen drei der großen Kessel.
    Ich ließ meinen Blick durch den Raum wandern. Rechts war ein kleines Office abgeteilt.
    Ich sah einen Teil des Tisches und die Beine eines Mannes.
    Ich jagte durch den Heizungskeller, riß meine 38er Smith and Wesson aus der Halfter und preßte mich neben der Tür zum Office an die Wand.
    Vorsichtig beugte ich mich vor, schob meine Pistole und die Nasenspitze um die Ecke.
    Ich starrte in Frank Lorings Gesicht.
    Seine Augen waren blicklos.
    Mit einem Satz stand ich neben ihm und tippte auf seine Schulter.
    Langsam fiel er vornüber.
    ***
    Ich rief nach dem Hausmeister. Er kam und blieb zitternd im Heizungskeller stehen. Ich winkte den Mann heran. Er sah mich verängstigt an.
    »Sie brauchen keine Furcht zu haben. Der Gangster ist tot«, sagte ich leise. »Wann waren Sie das letzte Mal im Heizungskeller?«
    »Vor fünf Tagen«, antwortete er mit belegter Stimme. »Die Kessel werden automatisch gesteuert.«
    Er versuchte mir den Vorgang zu erklären.
    Ich unterbrach ihn und fragte nach dem Telefon.
    Er streckte seine kurzen Arme aus und deutete nach links. In einem feuerfesten Kasten war das Telefon angebracht. Ich öffnete den Deckel und nahm den Hörer heraus. Dann wählte ich die Nummer der Mordkommission des zuständigen Reviers. Danach wählte ich LE 5-7700, die Nummer des FBI New York. Ich verlangte Phil. Das Girl in der Zentrale stellte das Gespräch durch.
    »Hallo, Phil, hier ist Jerry. Sag dem Doc bitte Bescheid. Er soll auf schnellstem Wege zur City Hall kommen.«
    »Hast du den Burschen tatsächlich erwischt?«
    »Er war schon tot, als ich kam. Ich will die ersten Untersuchungen von unserem Spezialisten machen lassen.«
    »Okay«, sagte Phil. »Ich werde versuchen, den Doc auf zu treiben.«
    »Nimm einen Wagen unserer Fahrbereitschaft. Ich werde erst in letzter Sekunde zum Güterbahnhof kommen«, sagte ich und hängte ein. Dann wandte ich mich wieder dem Toten zu, der mit vornübergesunkenem Oberkörper auf der Tischplatte lag. Es war tatsächlich Frank Loring, Dollar-Jim genannt.
    ***
    Es war abends viertel vor elf.
    Ein junger Mann betrat das Polizeirevier an der 54.- Straße West. Er trug einen Koffer in der Hand. Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet.
    Sergeant Wildhurst erhob sich von seinem Stuhl.
    »Das habe ich im Central Park gefunden«, stotterte der Mann und legte den Koffer auf den Tisch.
    »Inhalt?« forschte Sergeant Wildhurst.
    »Dollars«, keuchte der Mann. »Nur Dollarnoten.«
    Der Sergeant hob seine Augenbrauen. »Sagten Sie Dollars?«
    »Yes, Sergeant. Bis an den Rand voll.«
    Die Finger des jungen Mannes schnellten vor und rissen die Schlösser auf. Der Deckel sprang in die Höhe. Dollarscheine quollen heraus.
    »Wo haben Sie den Koffer gefunden?« fragte Wildhurst.
    »Im Central Park am Conservatory Lake. Wo die Jungen ihre ferngesteuerten Schiffe in den Teich setzen. Genau da«, keuchte der Mann. Er wischte sich mit dem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    »Nehmen Sie einen Augenblick Platz«, sagte der Sergeant und streckte seine Hand aus. Sie zeigte auf eine Bank, die sich an der Wand entlangzog.
    Der junge Mann sah den Sergeanten erstaunt an und machte einige Rückwärtsschritte.
    »Und ich dachte, es handelte sich um einen Bankraub«, stotterte er.
    »Das werden wir gleich feststellen«, sagte Wildhurst. Er nahm einen Schein zwischen die Finger und hielt ihn gegen das Licht. Dann murmelte der Sergeant:
    »Ich sehe zwar nicht viele Dollar im Monat. Meine Frau gibt das Geld aus. Aber wenn diese Scheine echt sind, dann will ich nicht mehr Wildhurst heißen.«
    Der Sergeant streckte seine Hand nach dem Telefon aus. Er wählte die Nummer des FBI-Distriktgebäudes.
    ***
    Der Hausmeister war weiß wie ein Bettuch. Er wankte rückwärts zur Tür.
    »Gehen Sie zur Tür und warten Sie auf meine Kollegen von der Mordkommission. Ich würde Ihnen raten, das Haupttor zu öffnen«, rief ich. Aber der Hausmeister war schon hinaus, ehe ich den letzten Satz beendet hatte.
    Dollar-Jim war der Spitzname von Frank Loring. Frank war Spezialist in der Falschgeldherstellung gewesen. Das wußte nicht nur das FBI, sondern auch die Unterwelt. Frank war nach Manhattan übergesiedelt, weil ihm der Boden in Chicago unter den Füßen zu heiß geworden war. Vielleicht hatte ihm jemand in New York ein lohnendes Geschäft angeboten.
    Frank Loring wurde gesucht. Wegen Mordes und anderer Delikte.
    Wer

Weitere Kostenlose Bücher