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0471 - Im Bann der Hexe

0471 - Im Bann der Hexe

Titel: 0471 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ex-Geliebten.
    Ganz so schlimm war es sicher nicht, sonst hätte sich nicht ausgerechnet Susy van Loowensteen für ihn interessiert. - Momentan interessierte sie sich aber wohl eher für das Buch, das sie in den zwei oder drei Minuten seiner Abwesenheit herangeangelt und aufgeschlagen hatte. Bäuchlings lag sie auf der Matratze, die vorhin noch ganz andere Abenteuer abgefedert hatte, wippte mit den angewinkelten Beinen und ließ Eddy den Anblick ihres wohlgeformten, nackten Pos genießen. Sie nippte an dem Genever. »Teufelszeug«, sagte sie dann kopfschüttelnd. »Du, das Buch ist echt spannend. Ich hatte es angefangen, als du kamst, und ich muß doch wissen, wie's weitergeht, sonst finde ich keine richtige Ruhe…«
    »Warum hast du nicht vor zwei Stunden gesagt, daß ich störe?« fragte er.
    »He, ich meinte das nicht so!« Sie leerte das Glas. Eddy Nieuwdorp hatte seines zwar in der linken Hand, aber erst vorsichtig daran probiert.
    »Was ist es denn? Wieder mal Science Fiction?« fragte er naserümpfend. Er hielt nicht viel von diesen Romanen. Spinnerei, nichts Wirkliches. Es ging doch nichts über einen realistischen Kriminalreport in der Zeitung. »Laß mal sehen…«
    Er schnappte ihr mit der freien Hand das Buch zwischen den Fingern weg und betrachtete den Umschlag. Ein blauer Himmel, darin ein großes Tor, das in eine Fantasielandschaft führte. »Tor zu den Sternen, von Christian Norden«, zitierte er. »Auch noch von einem Moff geschrieben… als ob unser schönes Königreich der Niederlande nicht bessere Literaten hervorgebracht hätte! Wovon handelt der Schinken überhaupt?«
    Susy entschied, daß es ein Fehler gewesen war, Eddy in ihre Dachwohnung in Amsterdams Zentrum und darüber hinaus auf ihre Matratze eingeladen zu haben; vielleicht hätte sie ihn besser in die nächste Gracht gestoßen und ihm Ratschläge erteilt, wie er sich schwimmend über Wasser halten konnte. Aber nun war er einmal hier und offenbarte ihr sein Talent, die schönste Stimmung kaputtzumachen. Daß sie selbst mit ihrem Buchergreifen auch ihren Teil dazu beigetragen hatte, begriff sie momentan nicht einmal.
    »In dem Buch geht es um Tore in andere Welten, und in meiner Wohnung gehst besser du«, sagte sie unwirsch. »Gib das Buch her.«
    Er hatte die Anfangsseite aufgeschlagen. »Es war eine dunkle, stürmische Nacht«, zitierte er und kommentierte: »Kein unbedingt vielversprechender Anfang…«
    Sie schnappte ihm das Buch aus den Fingern. Sein noch halbvolles Geneverglas bekam die falsche Flugrichtung, ihr T-Shirt den Segen ab und das anschließend neben der Matratze auf dem Boden zerschellende Glas den Rest. Fauchend wie eine Wildkatze kam Susy hoch. »Bist du wahnsinnig?«
    Er sprang ebenfalls auf und lachte. Daß es Scherben und Ärger gab, schien er noch gar nicht registriert zu haben. »Tore in andere Welten… so was gibt's doch gar nicht! Du solltest dich vielleicht mal mit ernsthafter Lektüre…«
    Darauf hatte sie gerade noch gewartet. Daß er ihr erzählte, was sie lesen sollte. Zum Teufel, alles war schiefgelaufen. Sie wußte jetzt selbst nicht mehr, was ihr an ihm gefallen hatte, als sie sich über den Weg liefen. Nun war alles schneller zerstört, als es begonnen hatte, und das wegen einer Nichtigkeit. Sie bückte sich, raffte seine Sachen zusammen und stürmte zum Fenster, riß es auf.
    »He, was machst du…«
    »Siehst du doch!«. Schon flogen die Sachen aus dem Giebelfenster der kleinen Dachwohnung auf die Straße hinunter. Unten zuckten etliche Passanten zusammen und sahen verblüfft nach oben. »Und jetzt verschwinde«, fauchte Susy ihn an. »So was wie du fehlt mir gerade noch… das habe ich mir doch etwas anders vorgestellt…«
    »Ich auch!« bellte er. »Hast du den Verstand verloren?«
    »Wiedergefunden!« sagte sie. »Geh jetzt lieber!«
    Er starrte sie wütend und fassungslos an. »Nur wegen dieses dämlichen Buches…«
    » Raus jetzt!«
    Immerhin - einen Vorzug hatte er: er bedrohte sie nicht, er schlug sie nicht. Er stand nur fast eine halbe Minute da, und sein Gesichtsausdruck wechselte von Zorn zu Verzweiflung, Bedauern, wieder Wut, dann Panik und schließlich Gleichgültigkeit. Er griff nach ihrer Jeans und wickelte sie sich, wohl wissend, daß er nicht mal halb hinein passen würde, um die Hüften. »Kannst du dir abholen, wenn ich meine Klamotten wiederhabe«, sagte er und entfloh via Wohnungstür und Treppenhaus in die Öffentlichkeit.
    Susy gönnte sich nicht einmal den Anblick, wie er

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