0473 - Die verrückten Roboter
befanden, konnte ihn nicht erschüttern. Ihn beschäftigte vorerst nur die Frage, was unter einer „Magmaschleuse" zu verstehen war.
Unterhalb der roten Signallampe waberte ein undurchsichtiger Energievorhang. Gucky blieb stehen, als er ihn erreicht hatte.
Perry trat neben ihn.
Er wölbte die Brauen, als ihm klar wurde, daß das leise Grollen, das sie die ganze Zeit über gehört hatten, durch das energetische Schott kam.
Plötzlich erlosch der Vorhang.
Perry wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Er starrte auf eine Röhre aus transparenter Energie - und auf die weißglühenden Massen flüssigen Gesteins, die unter, über und neben den energetischen Wandungen brodelten. Das dumpfe Donnern war zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen angesehwollen.
„Was ist das?" überschrie Takvorian den Lärm entfesselter Urgewalten.
„Magma", erklärte Perry. „Unser Transmit-Roboter ist offenbar in flüssiges Magma eingebettet."
„Wir befinden uns mitten in einem Vulkan", flüsterte Gucky kaum hörbar.
Der Ilt schien entsetzt zu sein. Seine Nackenhaare sträubten sich; die Barthaare zitterten.
Perry nickte, dann wandte er sich um.
„General Dephin!" befahl er. „Unsere Ausrüstung!"
Harl Dephin gab den Befehl an Captain Dart Hulos weiter, der die Waffenlager des Paladin-Roboters verwaltete.
Sekunden später öffneten sich die hervorragend getarnten Kammern Paladins, in denen man vor der Gefangennahme die normalen Energiewaffen und die speziellen Mikroausrüstungen verborgen hatte.
„Jetzt fühle ich mich wenigstens nicht mehr nackt", sagte Atlan, während er seinen Waffengurt umschnallte.
„Terraner und Arkoniden sind kriegerische Subjekte", warf Merkosh ein.
„Wir haben eben keinen Hyperschallgürtel wie Sie", erklärte Ras Tschubai. „Glücklicherweise", setzte er hinzu.
Perry überprüfte seinen Impulsstrahler und schob ihn befriedigt ins Gürtelhalfter zurück. Danach verstaute er die Mikrofusionsladungen in den zahllosen Taschen seiner Kombination. Sie hatten zwar ihre Kampfanzüge noch nicht wieder, aber ihre Bewaffnung reichte auch so aus, um sie zu einem gefährlichen Einsatzkommando zu machen.
Gucky nieste schon wieder. Hastig hängte er sich seinen Zellaktivator um. Dieses Gerät hatte er während ihrer Gefangenschaft nur alle paar Stunden heimlich für zehn bis fünfzehn Minuten umhängen können, damit er nicht das Opfer eines rapiden Alterungsprozesses wurde.
Für die in seinem Organismus schlummernden Schnupfenviren waren die Pausen eine günstige Gelegenheit zu explosiver Vermehrung gewesen.
Rhodan winkte dem Paladin, und der Roboter stapfte auf seinen Säulenbeinen in die Energieschleuse hinein. Der transparente Boden trug ihn mühelos; dennoch entstand für die anderen Personen der Eindruck, als schritte Paladin direkt auf dem brodelnden Magma des Vulkans.
Perry folgte dem Giganten nach einer Sekunde des Zögerns.
Die grelle Glut und das ohrenbetäubende Dröhnen zerrten an den Nerven. Falls der energetische Schutz plötzlich erlosch, wurden die Lebewesen, die sich ihm anvertraut haben, innerhalb weniger Sefcundenbruchteile verdampfen.
Nach etwa fünfzig Metern mündete die Energieröhre in eine weitere Halle. Da sich die Robotsstimme nicht wieder meldete, schritten Rhodan und seine Begleiter am anderen Ende der Halle in eine zweite Energieröhre hinein. Der Vorgang wiederholte sich im ganzen fünfmal, dann schien man sich dem vorläufigen Ende des Weges genähert zu haben.
Paladin marschierte einige Meter in die weite Halle hinein und blieb stehen. Hinter ihm drängten sich die anderen Personen und blickten fassungslos auf die zahlreichen metallischen Objekte, die wie ein Mückenschwarm in der Luft auf- und abtanzten.
Perry zog instinktiv seinen Impulsstrahler. Er schoß jedoch nicht, denn die metallenen Gebilde griffen nicht an. Dennoch ging von ihnen eine unbestimmbare Drohung aus.
Gucky stieß einen erstickten Schrei aus und deutete nach oben, zum kuppelförmigen Dach der Halle.
Perry hob den Kopf und erblickte seltsame Fische, Quallen und Kalmare, die in einer grünlich fluoreszierenden Flüssigkeit schwammen.
Das Meer!
Die Kuppel stand auf dem Grunde eines Meeres, das nach allem, was man bisher gesehen hatte, nur das Taka-Meer sein konnte.
Die Energieröhren hatten also aus dem Innern des Vulkans Motah geführt, dem Wahrzeichen der Valosar-Insel auf Takera!
Bevor jemand etwas sagen konnte, schwebte ein ralativ kleines Metallgebilde herab und blieb dicht vor Ovaron
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