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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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»Ich habe einen Auftrag für Sie, Jerry, der einen großen Haufen Takt und Diskretion erfordert«, sagte Mr. High, der Chef des Federal Bureau of Investigation, New York Distrikt. »Das CID, das Counter Intelligence Department des Pentagon, hat unsere Hilfe angefordert. Die Herren von der Gegenspionage selbst können in diesem Fall kaum etwas unternehmen, da es sich nicht um Spionage im gewöhnlichen Sinne handelt. Es ist eine Sache, die dort nur am Rande interessiert, aber doch von großer Wichtigkeit ist. Kennen Sie Professor Claude Burns?«
    »Nur dem Namen nach. Ist es nicht der, den die Zeitungen Raketen-Burns nennen?«
    Mister High nickte.
    »Ja, genau derselbe. Dieser Burns ist ein merkwürdiger Vogel. Er nennt sich Privatwissenschaftler und lehnte jeden Job, der ihm abwechselnd von der Armee, der Marine und der Luftwaffe angeboten wurde, ab. Er will selbstständig bleiben. Dabei ist er der beste Mann, den wir zurzeit haben. Er arbeitet an einem Projekt, das er selbst ›Sky Rockets‹ nennt und soll damit schon so weit sein, dass er das Problem der interkontinentalen Rakete auf ideale Weise gelöst hat.«
    Ich lächelte. »Ich weiß immer noch nicht, Chef, was wir dabei tun sollen. Sie wollen mich doch hoffentlich nicht beauftragen, dem guten Professor seine Berechnungen und Pläne zu stehlen.«
    »Durchaus nicht, aber dieser ›gute Professor‹, wie Sie ihn nennen, spielt mit dem Feuer, und das ist es, was die Herren im Pentagon durcheinanderbringt. Burns ist ein Geizkragen. Neben seiner Leidenschaft für die Raketen Forschung hat er noch eine zweite, und die ist das Geld. Er hat die Absicht, seine Entdeckung an den zu verkaufen, der ihm am meisten dafür zahlt. Natürlich nicht ins Ausland. Er ist Amerikaner durch und durch, aber es gibt mindestens zehn große Firmen in den USA, die in höchstem Maße daran interessiert sind. Und es wurde berichtet, dass er mit allen Werken verhandelt und das eine gegen das andere ausspielt.«
    »Das ist ein recht gefährliches Spiel«, meinte ich. »Es könnte ihm Kopf und Kragen kosten.«
    »Sie haben es erfasst, Jerry. Die Herren vom CID machen sich Sorgen. Zu allem Unglück wohnt Burns in Washington, wo es von Vermittlern, Agenten und Geschäftemachern nur so wimmelt, und jeder dieser Leute möchte die Erfindung erwerben, um sie dann einer der betreffenden Firmen gegen Zahlung einer ungeheuren Provision zu übergeben. Kurz und gut, unsere Zentrale in Washington hat darum gebeten, dass wir den Professor unauffällig überwachen.«
    »Ich verstehe absolut nichts von Raketen«, wandte ich ein.
    »Aber umso mehr von Gaunern und Gangster, und ein großer-Teil der Leute, mit denen Professor Burns sich eingelassen hat, verdient sicherlich diese Bezeichnung. Es ist jetzt fünf Uhr zehn. Sie können die planmäßige Maschine nach Washington, die um fünf Uhr fünfzig den La Guardia Flugplatz verlässt, noch erreichen. Ist Phil im Haus?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Im Augenblick nicht, aber er wird wohl gleich kommen.«
    »Dann fliegen Sie bitte beide. Setzen Sie sich in Washington sofort mit Oberst Lamont von der Abteilung B im Federal Building in-Verbindung. Ich werde sofort anrufen, damit er auf Sie wartet. Ist alles klar?«
    Eigentlich war mir gar nichts klar, aber ich bejahte auf alle Fälle. Das Übrige würde sich schon finden.
    ***
    Pünktlich um sieben Uhr setzte das Flugzeug auf dem National Airport auf. Ein Wagen der Zentrale erwartete uns. Wir stiegen ein und überquerten den Potomac River, ließen den fünfeckigen Stern des Pentagon, des US-Generalstabes, links liegen und waren fünfzehn Minuten später in der Zentrale des FBI an der Virginia Avenue.
    Wir kannten Oberst Lamont, den Chef der Abteilung B, bereits seit längerer Zeit. Genau wie Mr. High war er ein gepflegter, älterer Herr, der mehr einem Gelehrten ähnelte als einem FBI-Beamten. Neben ihm am Schreibtisch saß ein Major vom CID, der den stummen Zuhörer spielte.
    Was Oberst Lamont uns erzählte, deckte sich so ziemlich mit dem, was wir bereits durch Mr. High erfahren hatten. Er gab uns die Adresse des Professors, der im Stadtteil Arlington in der Garf ield Street ein geräumiges Haus bewohnte, das auch ein kleines, vorbildlich eingerichtetes Laboratorium enthielt. Professor Burns war Witwer, hatte eine neunzehnjährige Tochter namens Enid, eine Haushälterin, Mrs. O'Nary, ein schwarzes Hausmädchen und einen Fahrer. Er war Ehrenmitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereinigungen und der Liga

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