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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wogegen? Und überhaupt haben wir doch gerade jetzt Besseres zu tun.«
    »Genosse Saranow braucht uns. Es gibt rätselhafte Mordanschläge in der Metro.«
    »Die ist doch in Paris.«
    »Die russische Untergrundbahn schimpft sich ebenfalls Metro; solltest du als Frau von Welt eigentlich wissen. Skelett-Phantome erscheinen und verschwinden und bringen Menschen um. Wir sollen helfen.«
    »Natürlich«, maulte Nicole. »Wegen ein paar Gespenstern läßt du mich hier allein und frierend stehen.«
    »Wer hat das denn gesagt?« schmunzelte Zamorra. »Wetten, daß wir auch noch im überüberübernächsten Flugzeug Plätze bekommen? Was ich anfange, das führe ich auch zu Ende!«
    »Das will ich dir auch geraten haben«, stieß Nicole vergnügt hervor.
    ***
    Stunden später, als sie sich unter der kühlen Dusche erfrischten, entsann Nicole sich plötzlich daran, daß ihr »neuer« Wagen mit offenem Verdeck noch immer im Hof stand. Ein Blick aus dem Fenster des großzügig angelegten Bades verriet ihr, daß die Wetterfrösche, denen sie nicht erst seit gestern abend partout keinen Glauben schenken wollte, recht hatten: Das Wetter hatte gewechselt, und dem noch vor wenigen Stunden herrschenden Sonnenschein war Regen gefolgt. »Oh, nein!« stieß Nicole frustriert her vor. Sie wirbelte herum und deutete mit ausgestrecktem Arm und ausgestrecktem Zeigefinger auf Zamorra. »Daran bist du schuld, Verführer unschuldiger kleiner Mädchen! Wenn du mich nicht in deiner hemmungslosen Gier in dein Bett gezerrt hättest…«
    »… würde es jetzt trotzdem regnen«, grinste Zamorra und schnappte mit den Zähnen nach dem besagten Finger. »He, das ist Kannibalismus«, protestierte Nicole.
    Zamorra winkte ab. »Fleisch ist Fleisch«, verkündete er großzügig »Nebenbei: Wo sind denn die unschuldigen kleinen Mädchen, die ich angeblich verführt haben soll? Du willst dich doch wohl nicht im Ernst als klein und unschuldig bezeichnen?«
    »Trotzdem bist du schuld, daß der Wagen jetzt eine Badewanne auf Rädern ist! Himmel, das ruiniert die Lederseite völlig!«
    Sie schnappte nach einem Bademantel, schlüpfte hinein und zog die Kapuze über das nasse Haar, um nach draußen zu eilen und den ohnehin nassen Wagen zu retten… Zamorra sah ihr kopfschüttelnd nach. Raffael Bois konnte das ebensogut erledigen, abgesehen davon, daß der aufmerksame alte Diener das garantiert längst erledigt hatte. Vermutlich stand der Cadillac bereits trocken im einstigen Pferdestall, der heute eine Großgarage war.
    Zamorra frottierte sich erst einmal gründlich ab, ehe er Nicole langsam folgte. Er sah auf dem Korridor aus dem Fenster. Dort unten stand der Cadillac noch - allerdings mit geschlossenem Verdeck.
    Plötzlich veränderte sich alles. Die Burgmauern waren nur Trümmerreste, rußgeschwärzt. Von einem Moment zum anderen fehlte vor Zamorra die Wand, und er konnte gerade noch rechtzeitg zurückspringen, weil auch ein Teil des Bodens verschwand. Alles roch nach Brand und Zerstörung. Der Hof war wie nach einer Bombardierung zerwühlt; wo gerade noch Nicoles Caddv gestanden hatte, gähnte jetzt ein tiefes Loch, in dem Reste der Gebäudefassade zertrümmert lagen. Unwillkürlich sah Zamorra nach oben; über ihm war freier Himmel, von dem es nicht herabregnete, aber an diesem Himmel zog ein eigenartiges Gebilde seine Bahn, größer und langsamer als ein Flugzeug, tiefschwarz und einer bizarren Wolke gleich… und plötzlich zuckte etwas aus diesem Etwas hervor, tiefschwarz und dennoch auf rätselhafte Weise grell leuchtend, so daß Zamorra für eine Sekunde die Augen schloß. Denn schwarze Lichtfinger schienen rasend schnell um seine Längsachse zu rotieren und berührten einige Kilometer entfernt den Boden. Dort bildete sich ein ebenfalls schwarzes Lichtfeld, dehnte sich aus, und in seinem Innern entstanden wilde, farbige Strukturen, die aus einem unbegreiflichen Nichts kamen und in die Welt der Menschen tasteten, um sich mit dem Zusammenfallen des schwarzen Explosionsblitzes erfolglos wieder zurückzuziehen…
    Im nächsten Momemt war wieder alles normal.
    Nicole trat im Kapuzenbademantel in den Hof und eilte auf ihren Wagen zu, riß die Tür auf und staunte. Zamorra staunte auch, aber aus anderen Gründen.
    Alles war wieder normal, von den Zerstörungen nichts zu bemerken, die schlimmer gewesen waren als nach jenem Anschlag, der in einst der Fürst der Finsternis durch ein Zeittor begangen hatte.
    »Was, bei allen Heiligen, war das?« entfuhr es dem

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