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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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was haben Sie vor?«
    Das Mädchen gab keine Antwort. Sie wandte den Kopf, als folge sie einem unhörbaren Befehl. Ich bemerkte, daß sich ihr Blick mit dem eines jungen Mannes kreuzte. Der Mann stand in der Nähe des Eingangs. Er war salopp gekleidet, aber er hätte auch im Frack eine gute Figur gemacht. Zu einem tailliert gearbeiteten Sakko mit Glenchecckaros trug er einen hellblauen Rollkragenpulli. Er hatte ein schmales, hartes, energisches Gesicht. Er öffnete den Mund und schloß ihn wieder, ohne etwas zu sagen. Dann machte er kehrt und verließ das Lokal.
    Das Mädchen wandte sich wieder mir zu. »Ich möchte einen Whisky«, sagte sie. »Einen doppelten, bitte.« Ihre Stimme klang verändert.
    Ich winkte die Kellnerin heran und gab die Bestellung auf. »Also?« fragte ich dann.
    Das Mädchen lächelte schon wieder, aber diesmal fiel das Lächeln um eine Nuance zu gekünstelt aus. »Ach so, Sie wollen wissen, wer ich bin. Nennen Sie mich einfach Laura. Und was meine Fragen betrifft… nun, ich möchte dazu die Meinung eines Experten hören.«
    Ich legte die Hände um das Glas. »Für jeden Verbrecher stellt sich die Frage, ob die Gewinnmöglichkeiten das Risiko decken. Präsidenten und Königinnen bewegen sich nur in einem Kordon von Polizei- und Geheimdienstbeamten. Bei einem Entführungsversuch müßte es zwangsläufig zu einer Schießerei, zu einem Blutbad kommen. Niemand — außer einem Wahnsinnigen — würde es auf sich nehmen.«
    »Schade«, seufzte sie.
    »Was ist daran so schade?«
    »Für eine Königin könnte man zehn Millionen verlangen, vielleicht sogar noch mehr. Hundert Millionen!«
    »Wollen Sie mir endlich verraten, was Sie mit diesen Fragen bezwecken?« Sie lächelte sphinxhaft. »Es ist nur ein Spiel. Das ganze Leben ist nur ein Spiel, nicht wahr? Spiele nutzen sich rasch ab. Man muß neue erfinden, um , das Leben aufregend zu gestalten.«
    Das Serviermädchen brachte den Whisky und entfernte sich wieder.
    »Warum schauen Sie mich so prüfend an?« fragte Laura. »Habe ich nicht recht? Ich bleibe bei dem, was ich behaupte. Sie sind FBI-Agent. Ihr Lebensspiel heißt Verbrecherjagd. Sie haben sich ein amüsantes und spannendes Spiel ausgesucht. Es hat nur einen Nachteil. Es wird schlecht bezahlt.« Sie blickte über die Schulter zur Tür.
    »Kannten Sie den jungen Mann?« fragte ich.
    »Ja«, sagte sie. »Er war einmal eine Figur in dem Spiel, von dem ich spreche. Er kann nicht begreifen, daß dieses Spiel für mich .schon Vergangenheit ist. Er ist lästig.«
    »Woher kennen Sie mich, Laura?«
    Sie stand auf. »Ich bin sofort zurück«, sagte sie. »Warten Sie hier auf mich.« Sie ging hinaus, ohne Eile, sehr aufrecht und in der Haltung eines Mannequins.
    Ich war nicht der einzige, der ihr nachblickte.
    Ich nippte an meinen Whiskyglas und wartete. Nachdem zwanzig Minuten verstrichen waren, winkte ich das Serviermädchen heran. »Sie erinnern sich doch an die junge Dame, die hier gesessen hat, nicht wahr?«
    »Gewiß, Sir.«
    »Kennen Sie sie?«
    »Nein.«
    »Sie war noch niemals in diesem Lokal?«, »Ich habe sie hier noch nicht gesehen. Sie ist nicht der Typ, der hier verkehrt.«
    Ich nicktg zerstreut und zahlte, selbstverständlich auch für Laura. Das Serviermädchen hatte recht. Laura war nicht der Typ, der sich in Schnellrestaurants bewegte. Eine verrückte Geschichte. Eine Geschichte ohne Anfang und Ende, irgendwie unbefriedigend. Warum war Laura nicht zurückgekommen?
    Ich stand auf. Eine krächzende Lautsprecherstimme schallte durch das Lokal. »Mr. Cotton zum Telefon, bitte. Mr. Cotton zum Telefon.«
    Die Telefonzelle befand sich an dem schmalen Korridor, der zu den Toiletten führte. Ich ging hinein und nahm den Hörer ab. »Ja?« fragte ich.
    »Ich bin es, Laura«, sagte eine warme Mädchenstimme. »Er wollte mich umbringen. Er wird es eines Tages schaffen, wenn ich ihm nicht zu vor komme.«
    »Von wem sprechen Sie?« fragte ich. »Von dem jungen Mann im Rollkragenpulli?«
    »Vergessen Sie es«, sagte sie. »Ich rufe aus einem anderen Grund an.«
    »Erlauben Sie mal… man wollte Sie ermorden, und Sie wechseln das Thema, als hätten Sie nur über das Wetter gesprochen? Wenn ich einen Vorschlag machen darf, dann…«
    »Hören Sie mich an«, unterbrach sie mich ruhig. »Wir müssen fünf Millionen haben.«
    »Fünf Millionen?« echote ich verblüfft. »Wofür? Und was meinen Sie mit ,wir’?«
    »Fünf Millionen für den Boß«, sagte sie.
    »Für welchen Boß?«
    »Für Ihren

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