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0482 - Die Feinde des Ganjos

Titel: 0482 - Die Feinde des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass sich der Tod nähert, Joak!"
    Cascal nickte ernst und erwiderte mit belegter Stimme: „Atlan oder Merceile sind in Lebensgefahr ... oder alle beide, da sie sich ja in einem Körper befinden."
    Einer der Offiziere aus der Zentrale fragte mit heiserer Stimme: „Sie kennen den Kode auch, Cascal, nicht wahr?"
    „Ja", sagte der Chef der Kreuzerflottille. „Aber erstens wurde er mit Ovaron vereinbart, und zweitens sind die Zuckungen keinerlei Signale."
    Ein rötliches Flimmern breitete sich aus. Die Terraner standen da und waren unfähig, einzugreifen oder zu helfen. Wieder einmal waren sie zu völliger Passivität verdammt. Das Flimmern und das Zerlaufen der festen Form waren sichere Anzeichen des nahenden Todes. Jeder Pseudokörper eines Cappins reagierte in der gleichen Weise, wenn seine verschwundene seelische oder geistige Einheit in Todesgefahr geriet.
    Claudia murmelte: „Merceile stirbt, Joak ..."
    Cascal versuchte sich vorzustellen, was geschehen sein konnte. Er ahnte, dass seine Gedanken reine Spekulation bleiben würden. Jetzt, in diesen Augenblicken, konnte es sein, dass Merceile gezwungen wurde, Atlans Körper zu verlassen.
    Sie fand nicht mehr zu ihrem Pseudokörper zurück - etwas oder jemand fing sie ein.
    Oder Atlan starb in diesem Moment, und der Verstand des Cappinmädchens suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, zu entkommen, jemanden übernehmen zu können, eine Pedotransferierung vornehmen zu können ...
    Cascals Augen suchten das Gesicht von Roi Danton; der Oberst wusste, wie sehr Roi an dem Mädchen hing. Roi musste sich beherrschen, um seine Gefühle angesichts des rot flimmernden Körpers nicht zu deutlich zu zeigen.
    Tuscalosa erkundigte sich: „Können wir helfen? Können wir irgendetwas tun?"
    Roi Danton schüttelte den Kopf und flüsterte: „Nein."
    Die Ränder des Körpers vibrierten schwächer. Die Pseudopodienhaften Ausläufer wurden wieder dicker und zogen sich langsam in die Hauptmasse des Körpers zurück.
    „Irre ich mich, oder nimmt die Intensität des Flimmerns ab?"
    fragte Claudia plötzlich.
    Wieder starrten die Anwesenden gebannt auf den Pseudokörper, in dem es noch immer wogte und zitterte.
    „Das Flimmern hat nachgelassen", bemerkte Tuscalosa.
    In dem kleinen Raum war es totenstill.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Tuscalosa.
    „Unter Umständen ist die tödliche Drohung von Atlan oder Merceile abgewendet worden", sagte Cascal. „Wir können es nur vermuten."
    Es stimmte.
    Der Pseudokörper nahm langsam wieder seine ursprüngliche Form ein. Das Flimmern erlosch, und die Ränder der Masse wurden wieder stabil. Leicht, fast unmerklich pulsierend blieb der Körper auf dem Spezialbett liegen, und die Zuschauer wischten sich den kalten Schweiß von den Stirnen.
    Danton sagte leise: „Daneben liegt Ovarons Pseudokörper. Er zeigte keinerlei Anzeichen dieser Art."
    Es war sicher, dass nur Merceile in Lebensgefahr geschwebt hatte, beziehungsweise ihr Gastkörper, also der von Lordadmiral Atlan. Rhodan oder Ovaron waren nicht gefährdet gewesen. Die Todesgefahr war jetzt vorbei, sonst gäbe es diesen zweiten Pseudokörper nicht mehr.
    „Gehen wir?" fragte Roi, offensichtlich sehr erleichtert.
    „Warten Sie noch eine Weile", schlug Tuscalosa vor. „Vielleicht war dieser Effekt kein Einzelfall. „ Sie blieben stehen, und ihre Blicke gingen von einem der Pseudokörper zum anderen. Die Gedanken der Ärztin und der Männer waren bei den beiden Verschwundenen, Rhodan und Atlan, und bei den Cappins, die sich in den Körpern der beiden Männer verborgen hielten. In welchen Gefahren schwebten sie?
    Wo waren sie überhaupt?
    „Da haben Sie's!" knurrte Tuscalosa.
    „Nachrichtenpulsation?" erkundigte sich einer der beiden Offiziere. „Ja, soweit ich es erkennen kann", erwiderte Cascal. Er kannte den Kode auswendig; er hatte zu der Gruppe gehört, die jene Verständigungsart ausgearbeitet hatte.
    Auch Ovarons Körper begann jetzt zu pulsieren!
    Er tat dies nach einem vorausberechneten Plan, sehr langsam und mit erstaunlicher Exaktheit.
    Das Stichwort hieß: Morserhythmus.
    Man hatte eine zahlenmäßig eingeschränkte Gruppe von Kennbuchstaben vereinbart, jede Zuckung des Körpers bedeutete eine kleine Information, und drei, vier oder fünf lang anhaltende oder kurze Schwingungen ergaben ein Wort.
    Cascal berührte die Ärztin an der Schulter und sagte: „Schalte bitte die Filmgeräte ein!"
    Ein Schalter klickte, und brummend liefen zwei automatische Kameras

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