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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ewigk an. Er soll mal nachschauen, ob er auch ein paar frische Ableger findet, die er uns vielleicht überlassen kann, dann können wir auf der Weiterreise auch Tendyke mit einer Regenbogenplantage in Mini-Form beglücken. Schließlich ist Miami ja nur einen Lufthopser von Baton Rouge entfernt.«
    »Ja, etwa wie Paris von Madrid… wirklich nur ein kleiner Hopser…«
    Eine halbe Stunde später stand fest, daß es in Rom frische Ableger gab. Damit stand einem Abstecher nach Florida aus kleingärtnerischen Erwägungen nichts im Wege. Nicole buchte die Flugverbindung in die USA, und dann gingen sie durch die Regenbogenblumen nach Rom, um sich mit den jungen Trieben einzudecken.
    ***
    Stygia deutete mit ihrem Szepter, das aus einem auf einen Zauberstab gespießten Menschenschädel bestand, auf einen der vor ihr knienden Gehörnten. »Was tut Zamorra jetzt? Wird er noch nicht aktiv?«
    Hilflos starrte der sehr niedrigrangige Dämon sie an. »Herrin, ich kann es nicht wissen!«
    »Aber du kannst den ›Spiegel des Vassago‹ befragen und mir Auskunft erteilen!« Natürlich hätte sie das auch selbst gekonnt. Aber mehr und mehr begann sie sich in ihrer Rolle als Oberhaupt der Schwarzen Familie einzuleben. Warum sollte sie etwas tun, was sie auch an Untergebene delegieren konnte? Der rangniedere Teufel sprang auf und jagte davon. Er besorgte sich eine mit Blut gefüllte Schale und leitete die Beschwörung ein. Auf der dunkelroten Oberfläche entstand nach einer Weile ein Bild. Es hätte auch jede andere Flüssigkeit sein können - aber der Teufel nahm, was gerade greifbar war!
    Im Thronsaal begann der Szepterschädel zu sprechen. Sein Unterkiefer bewegte sich, die lückenhaften Zahnreihen klickten gegeneinander. »Zamorra ist nicht zu sehen. Der Zauber des Spiegels dringt nicht durch die Abschirmung seiner Festung. Er muß sich noch in ihrem Innern befinden, Herrin.«
    »Beobachte weiter«, raunte Stygia dem Schädel in den Ohrkanal. Das hatte zur Folge, daß der Teufel mit der Blutschale fast von den Fußsohlen geschoben wurde. Obwohl er sich in einem anderen Raum befand, hörte er Stygias Stimme wie einen Schrei. »Natürlich, Herrin!« kreischte er und preßte die krallenfingrigen Hände gegen die schmerzenden, spitz zulaufenden Ohren. Selbstverständlich war seine Konzentration dahin, und er mußte die Beschwörung von neuem beginnen.
    »In der Zwischenzeit bringe man mir den Gefangenen«, ordnete Stygia gelassen an.
    ***
    Ted Ewigk, der Mann mit dem Aussehen eines Wikingers auf Raubzug, begrüßte seine Freunde herzlich. »Schön, euch mal wieder hier zu sehen. Seit dem Ende der Echsenwelt hatten wir ja praktisch nicht mehr miteinander zu tun. Wißt ihr etwas darüber, ob und wie die Sauroiden sich inzwischen auf dem Silbermond eingelebt haben?« [2]
    »Wir waren noch nicht wieder dort. Du weißt ja, daß es nicht einfach ist, zum Silbermond zu gelangen. Nichts geht ohne Julian Peters, und wo der gerade steckt… Willst du etwa eine Reportage darüber machen?« gab Zamorra zurück und spielte damit auf Ted Ewigks Beruf an, den er heute nur noch als Hobby betrieb, weil er durch außerordentliche Leistung und geschicktes finanzielles Taktieren längst mehr Geld besaß, als er benötigte. Nur der Spaß an der Arbeit trieb ihn hin und wieder dazu, internationalen Agenturen einen neuen »Ted Ewigk-Report« zu verkaufen, der sich jedesmal als kleine Goldgrube erwies. Manchmal hatte der Mann, der Mitte der Zwanzig schon Selfmade-Millionär gewesen war, das Gefühl, daß ein Zauber über seiner Arbeit lag.
    »Der Silbermond und die Sauroiden sind keine Story«, wehrte er ab. »Aber bevor ihr das Messerchen zückt und den Ablegern an die Wurzeln geht, möchte ich euch beiden noch etwas zeigen.«
    »Und das wäre?«
    Der »Geisterreporter«, wie er manchmal auch genannt wurde, schmunzelte nur und ging voraus. Er führte seine Freunde in einen Teil des Arsenals. Der Ex-Politiker, der Ted damals diese Luxusvilla am nördlichen Rand Roms zu einem »Freundschaftspreis« verkauft hatte, hatte nicht gewußt, daß er nicht nur einen Keller besaß, sondern zwei, nur befand sich dieser zweite Keller in einer anderen Dimension und war nur mit einem kleinen Trick zu erreichen, den Ted eher zufällig herausgefunden hatte. In diesem dimensional verschobenen anderen Keller befanden sich nicht nur die Regenbogenblumen, sondern auch ein seit tausend Jahren vergessenes Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN. War das Finden ein Zufall oder eine

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