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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fehlern und Vorzügen wie wir alle. Aber da er die Macht hat, werden seine Fehler und auch seine Vorzüge unendlich groß und berühren das Leben anderer Menschen."
    Sandal rezitierte den Text einer alten Legende: „... und weil der König schlechte Laune hatte, ließ er alle seine Gefangenen köpfen ..."
    Thamar lächelte schmerzlich und sagte: „Ich sehe, du hast es begriffen."
    Sie warteten weiter. Eine halbe Stunde später erschien in dem milchigen Himmel, der jetzt sehr hell war, ohne daß man die Sonne sah, ein dunkler Punkt, kam näher und bog dann scharf ab. Langsam umrundete ein Flugapparat, der wie ein Diskus geformt war, mehrmals in enger werdenden Spiralen den Raumhafen.
    An einigen Stellen blieb der Diskus bewegungslos in der Luft stehen, und Sandal fragte „Warum landen sie nicht?"
    Thamar sagte: „Sie sind mißtrauisch und sehr vorsichtig. Sie glauben vielleicht, daß die Purpurnen noch da sind, obwohl sie so gut wie wir wissen, daß das Schiff schon vor Stunden gestartet ist."
    Sandal sagte verächtlich: „Ein solch mächtiger Krieger oder seine Männer dürfen nicht feige sein. Oder sind sie es doch, Thamar?"
     
    *
     
    Die kleine Siedlung lag schweigend und ausgestorben in feuchter Hitze.
    Die „Schüler" lernten die Texte und die Bildunterschriften, die sie mühsam in ihre Hefte gezeichnet und geschrieben hatten.
    Der Raumhafen war verödet und bot sich den zwei Männern als eine weiße, flirrende Platte dar. Sie schwiegen und bewegten nur die Augen und die Köpfe, um den Flug der Jet zu verfolgen.
    Sandal war mehr als gespannt, wie die Männer des großen Kriegers aussehen würden. Unsterblich! Pah! Nichts und niemand war unsterblich, und kaum jemand war stärker als er.
    „Sie kommen!" sagte Thamar.
    Die Jet schwebte jetzt fünf Meter über dem Boden quer über den Beton des Raumhafens. Sie kam direkt auf die Männer zu, und Thamar bückte sich um den Sender abzuschalten. Der Flugkörper wurde größer, und fauchend fuhren die Landebeine aus der Unterseite hervor. Kurz vor der endgültigen Landung vollführte der Diskus noch ein kleines Manöver und blieb dann in der Nähe der Rasenflächen im Schatten eines Baumes stehen.
    „Dort oben?" fragte Sandal und deutete auf die transparente Kuppel, die von einem seltsam flimmernden Hauch umgeben war. Er erkannte die Silhouetten der drei Männer, die sich scharf gegen die Helligkeit abhoben.
    „Ja."
    Thamar und Sandal gingen auf die Jet zu.
    Thamar schritt langsam, und Sandal konnte seine Ungeduld nicht mehr bezähmen. Er machte einige Schritte und ahnte, ohne genug darüber nachzudenken, daß dies schon ein wichtiger Teil seines neuen Lebens sein würde.
    „Vorsicht! Sie sind mißtrauisch!" warnte Thamar. Er sah, wie der Schutzschirm abgeschaltet wurde und wie sich die untere Schleuse öffnete. Trotz seiner scheinbaren Ruhe sah er dem Treffen mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.
    Er würde auf Rhodan treffen, und Rhodan war die Symbolfigur einer aggressiven Entwicklung, die er als Homo superior bekämpfte oder zumindest stärkster Kritik unterwarf.
    Zwei Männer in geschlossenen Kampfanzügen kamen heraus und blieben auf dem Rasen stehen, ein dritter blieb auf der Treppe und hielt eine schwere Waffe - eine ähnliche hatte der Anführer der Purpurnen getragen, schoß es Sandal durch den Kopf.
    Dann sahen sich die Männer wachsam nach allen Seiten um, und Thamar hob ironisch lächelnd beide Hände.
    „Nicht schießen!" sagte er. „Ich kämpfe nur mit den Waffen des Geistes, Mister Rhodan."
    Es war Rhodan!
    Und der Mann neben ihm ... Atlan, der Arkonide!
    Die Männer schalteten die Abwehrfelder der Kampfanzüge aus, schlugen die Helme zurück und sahen die zwei Wartenden an.
    „Willkommen auf Exota Alpha!" sagte Sandal laut.
    Er ging auf Rhodan zu, obwohl er ihn nicht kannte.
    Dann standen sich die Männer gegenüber und musterten sich.
    Sie alle hatten das gleiche Problem: Den andern möglichst schnell anzusehen, abzuschätzen und kennenzulernen. Die Situation war unbehaglich, und sie entspannte sich erst, als Thamar den Streß der kampfbereiten, nervösen Lage nicht mehr aushalten konnte.
    Er sagte beruhigend: „Ich bin heute früh mit dem Gleiter zweimal rund um den Raumhafen gefahren. Nichts zu befürchten. Darf ich Sie in mein Haus einladen, Mister Rhodan? „ Rhodan nickte und erwiderte höflich aber kühl: „Ja, danke. Ich gehe das Risiko ungern ein, aber wir legen unsere schweren Anzüge ab. Wenn Ihnen nichts geschehen ist, wird

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