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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übermannshohe Projektionsfläche aufzurichten. Obwohl er sichtlich beschäftigt war, nahm er sich Zeit, Af Atramo anzuhören, als dieser erregt zu sprechen begann.
    „Die neuen Lehrer haben meine Tochter entführt", sagte der Bürgermeister. „Alle Leute hier glauben, daß sie Ana benutzen wollen, um Tracs Schaden zuzufügen. Du solltest ihn benachrichtigen. Eiserner."
    Der Roboter stieg von der Ladefläche herunter.
    „Das ist bereits geschehen", antwortete er.
    Der Bürgermeister und die anderen Siedler, die sich um das Fahrzeug geschart hatten, waren keineswegs überrascht.
    Antworten dieser Art waren sie von dem Roboter gewohnt, obgleich sie nicht begriffen, wie er Nachrichten so schnell weitergeben konnte.
    Jetzt forderte der Roboter Atramo zu einem genauen Bericht auf und schaltete zugleich auf eine Direkt-Verbindung zum Stützpunkt um. Er gab dem Siedler genügend Zeit, um alle Einzelheiten zu schildern.
    „Es ist gut", sagte er dann. „Man wird etwas unternehmen."
    „Was sagt Tracs?"
    Der Roboter antwortete nicht, sondern stieg wieder auf die Ladefläche des Gleiters hinauf. Sekunden später erhellte sich die Projektionswand. Ein dreidimensionales Bild entstand.
    Die staunenden Siedler beobachteten, wie sich ein pilzförmiges Raumschiff auf eine Felsenlandschaft herabsenkte, wie fremdartige Wesen aus ihm hervorkamen und an ihm zu arbeiten begannen, und wie schließlich ein kleineres Raumfahrzeug von seiner Spitze abhob und in den Wolken verschwand. Eine ihnen allen unbekannte männliche Stimme gab dazu Erklärungen ab, die so einfach gehalten waren, daß alle sie verstehen konnten.
    Dann wechselten die Bilder. Der Stützpunkt erschien auf der Projektionsfläche. Obwohl ihn alle schon irgendwann in ihrem Leben gesehen hatten, erinnerte sich keiner von ihnen daran, doch alle waren beeindruckt. Er wirkte nicht weniger mächtig auf sie als der Pilz. Und wieder gab die Stimme Erklärungen ab. Sie berichtete über das gewaltige Waffenarsenal, das sich unter dem Energieschirm befand. Waffen aller Art wurden auf dem Projektionsfeld wiedergegeben, bis einer der Siedler lauthals die Auslieferung der Waffen forderte.
    Der Roboter brach den Vortrag ab. Die Projektionsflächen sanken in die Boxen auf dem Gleiter zurück. Erregt redeten die Männer und Frauen 'aufeinander ein, bis der Eiserne seine Stimme erhob.
    „Im Stützpunkt befindet sich ein Mann, den ihr alle kennt", sagte er so laut, daß er in der ganzen Siedlung zu hören war. „Es ist Tracs Potschyben, der Rüstmeister. Er ist entschlossen, das fremde Raumschiff anzugreifen. Er wird jedem, der ihm dabei hilft, eine Waffe in die Hand geben und ihm erklären, wie er damit kämpfen kann."
    Plötzlich erschien ein anderer Gleiter zwischen den Häusern.
    Hinter den Scheiben saßen zwei Männer. Sie trugen blaue Kombinationen mit seltsamen Metallstickereien auf den Schultern. Die Transparentkuppel fuhr zurück. Die beiden Männer richteten sich auf, während ihr Fahrzeug langsam durch die Menge auf den Roboter zutrieb. Sie hielten Energiegewehre in den Armbeugen.
    Der Roboter blieb vor seinem Lastengleiter stehen. Seine Waffenarme hingen nach unten.
    „Niemand hätte einen Nutzen davon, wenn Sie auf mich schießen würden", sagte er mit hallender Stimme. „Ich bin nicht der Feind der Siedler. Der wirkliche Feind verbirgt sich in dem Pilzraumschiff. Darüber hinaus wäre es sinnlos, mich zu zerstören, denn dadurch würde die Arbeit des Rüstmeisters nicht aufgehalten werden."
    Die beiden Superiors ließen die Waffen sinken. Sie schienen einzusehen, daß der Roboter recht hatte. Sie konnten tatsächlich nichts dadurch erreichen, daß sie ihn vernichteten.
    „Wir werden nicht zulassen, daß es zu einem Kampf kommt", erklärte einer der beiden Männer.
    „Wenn es so ist", schrie Af Atramo mit zorniger Stimme, „dann gehört ihr ebenso zu unseren Feinden wie die Wesen im Pilzraumschiff. Wenn ihr uns hindern wollt, dann werden wir euch ebenfalls töten."
    Er drängte sich durch die Menge, bis er unmittelbar vor dem Gleiter stand. Er war blaß, seine Hände zitterten.
    „Bis jetzt haben wir den neuen Lehrern vertraut", fuhr er fort, „aber damit ist es vorbei. Wir wissen jetzt, daß sie Verräter sind."
    Er drehte sich um und streckte beide Arme in die Höhe.
    „Freunde", sagte er, „ihr alle kennt mich sehr gut. Ihr wißt, daß ihr mir vertrauen könnt. Ihr alle kennt auch Tracs Potschyben. Er hat uns immer geholfen, und er ist immer für uns

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