0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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ge- noß. Aber angesichts der unerklärlichen Erschütterungen, des mörderischen, unberechenbaren Ungeheuers und dessen, was ihn und die anderen zwischen der Verteidigungszentrale und dem Kristallpalast möglicherweise erwartete, war Flucht der bessere Teil der Tapferkeit. Es reichte, daß sie Andalorn verloren hatten. Ted Ewigk sah nicht ein, daß mehr Opfer gebracht werden sollten als unbedingt erforderlich. Den Angriff der Rebellenraumschiffe konnten sie ohnehin nicht noch weiter unterstützen.
    Emrys nahm sein Armbandfunkgerät in Betrieb. »Laufen Sie schon, Commander«, rief er Ted zu. »Ich komme gleich nach. Im Laufen redet es sich nicht so gut…«
    Ted nickte. Den Blaster schußbereit in der Hand, trabte er los, den Weg zurück, den er und die anderen, die sich über das ganze Verteidigungszentrum verteilt hatten, gekommen waren.
    ***
    Ein Orkan nie erlebfer Stärke tobte über der Kristallwelt. Erderschütterungen ließen gewaltige Risse im Boden entstehen, Spalten in die ganze Gebirgszüge abrutschten. Ozeane begannen zu kochen, wo Lavamassen aus dem glutflüssigen Planetenkern an die Oberfläche drangen. Auch in unmittelbarer Nähe des Kristallpalastes tobten sich die entfesselten Gewalten aus. Die aus Plastronit gegossene Landefläche eines der Weltraumbahnhöfe, mehrere hundert Quadratkilometer überspannend, kippte plötzlich in Schräglage und zerbrach. Kampfraumschiffe, die durch die von Ted Ewigk und seinen Rebellen ausgelöste Blockierung am Start gehindert worden waren, rutschten in die Tiefe und wurden von sich verschiebenden Erdschollen eingeklemmt, teilweise zerdrückt oder von hochdrängender Lava umflossen. Einige der Kampfraumer explodierten unter dem Druck der geologischen Urgewalten. Auch eines der Abwehrforts versank jäh im Boden und explodierte in einem aufgleißenden Feuerball, der einen glutflüssigen Trichterkrater mit einem Durchmesser von über einem Dutzend Kilometern schuf; die Energieversorgung des pausenlos auf die anfliegenden Rebellen schießenden Forts hatte dafür gesorgt.
    Die anfliegenden Rebellen trugen auch die Schuld an diesem Inferno.
    Mit den zwölf Raumschiffen am Rand des Planetensystems auftauchend, hatte Sara Moon plötzlich befohlen, einen weiteren überlichtschnellen Transit innerhalb des Systems durchzuführen und in einer Entfernung von nur fünf Millionen Kilometern vor der Kristallwelt wieder im normalen Raumzeit-Gefüge zu erscheinen.
    Vor einem solchen Verfahren wurde immer wieder gewarnt; nicht zu Unrecht, wie sich jetzt zeigte. Wenn Raumschiffe der Ewigen schneller flogen als das Licht, umgingen sie die Naturgesetze, indem sie das normale Raumzeit-Gefüge verließen und durch eine verkürzte Raumkrümmung flogen; die Entfernung bestimmte den Grad der Verkürzung. Dadurch kam es bei Aus- und Wiedereintritt in den normalen Kosmos zu gewaltigen Erschütterungen in der Raumzeit-Struktur, und die Magnetfelder von Planeten und Sternen spielten verrückt, wenn diese Transits in zu großer Nähe erfolgten. Trotz dieses Risikos hatte Sara den Transit bis dicht an den Planeten heran befohlen. Man hatte sie zwar gewarnt, den Befehl aber nicht wirklich in Frage gestellt - für die Rebellen, die Eternalen, wie sie sich nannten, war sie die ERHABENE, und der Befehl eines ERHABENEN ist ultimatives Gesetz.
    Vielleicht hatte dieser Befehl die kleine Flotte sogar gerettet.
    Denn auf die Funknachricht Caermardhin hin, die wenige Sekunden vor dem Transit aufgefangen worden war, waren mehr als hundert imperiale Kampfraumschiffe aus der Deckung des äußersten Planeten hervorgeglitten, um die kleine Rebellenflotte in die Zange zu nehmen und sie zu vernichten. Aber da waren die Rebellen schon schneller als das Licht verschwunden. Die Kampfschiffe stießen ins Leere. Und ihre Kommandanten würden kaum das Risiko eingehen, ebenfalls einen Hyperlichtflug in die Nähe der Kristallwelt zu riskieren. Eine Flotte dieser Größenordnung konnte dabei den ganzen Planeten zerstören.
    Sie würden zwar ebenfalls hyperschnell fliegen, aber nicht nahe genug heran. Dadurch gewannen die Rebellen Zeit.
    Es war, als hätte Sara Moons Unterbewußtsein sie gewarnt. Denn dieser Transit war im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen gewesen. Sie hatte plötzlich, aus einer Eingebung heraus, umdisponiert. Sie hatte nicht einmal ihr Zeitauge befragt, mit dem sie für eine kurze Zeitspanne in die Zukunft sehen konnte, sondern einfach gehandelt. Sie hoffte, daß Ted Ewigk unterdessen ganze Arbeit