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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bei ihnen anklopfte.
    Der Tod.
    ***
    April Hedgeson zog den Knoten, zu dem ihre offene Bluse hoch über dem Bauchnabel gebunden war, etwas fester und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Sie wollten eine Testfahrt machen, aber wenn wir nur ständig hier in Küstennähe kreuzen, können Sie die Qualitäten der ALPHA-ANDROMEDA überhaupt nicht kennenlernen. Wollen Sie gar nicht wissen, wofür Ricardo fünf Millionen Dollar hinzublättern bereit ist - US-Dollar wohlgemerkt, keine australischen Monopoly-Scheinchen!«
    Der breitschultrige Mann mit dem halblangen, braunen Haar setzte das Fernglas ab.
    »Ich will jetzt wissen, was diese Nußschale in unserer Sperrzone zu suchen hat«, erklärte Matt Gordon energisch. »Seit fast einer Stunde kreuzt der Kahn gegen den Wind, als ob der Skipper nicht wüßte, ob er weiterfahren oder ankern will. Wenn er Anker wirft, ist er fällig. Dann sorge ich dafür, daß die Küstenwache ihn vom Meer sägt. Der Bursche hat hier nichts zu suchen. Captain Sheppard wird sich freuen, ihn an die Kette zu nehmen.«
    »Vielleicht wissen die Leute an Bord gar nicht, daß hier eine private Sperrzone existiert«, gab April zu bedenken.
    »Dann gehören sie nicht aufs Wasser«, murrte Gordon. »Der Padrone hat es sich ein paar Millionen kosten lassen, um hier ein Refugium einzurichten, in dem uns niemand stören kann und darf. Selbst die Marine hält sich daran und nähert sich der Küste nicht weiter als auf drei Seemeilen - es sei denn, wir würden sie über Funk anfordern.«
    »A propos Funk«, meinte April Hedgeson. »Warum funken wir sie nicht einfach an und fordern sie auf, zu verschwinden? Vielleicht sind sie wirklich nicht informiert.«
    Ran Munro, der Mann am Ruderstand der Yacht, hob die Hand und schüttelte den Kopf. »Schauen Sie sich das Bötchen doch mal an, Boß. Sehen Sie irgendwo einen Spargel wachsen?«
    Er nannte seine Chefin grundsätzlich nur »Boß«. Und mit dem »Spargel« meinte er eine Funkantenne. Der 42jährige Rudergast, den selbst kritische Situationen nicht aus der Ruhe brachten, war einer der besten Männer, die April Hedgeson für diesen Job hatte finden können. Und dieser Job war das Vorführen und Lenken der Yachten aus der Grym-Werft. Diese Boote zu pilotieren ging über normales Können hinaus, weil sie über Computerprogramme gesteuert wurden wie Flugzeuge - oder Raumschiffe…
    »Sie meinen, der Segler hat keinen Funk an Bord?«
    »Bingo, Boß. Sie werden am Mast nicht mal eine Antennenleitung finden, da ist überhaupt nichts.«
    Für derlei Dinge hatte er einen Blick. Er stammte aus den USA, war dort Marineflieger gewesen, »TOP GUN«-Ausbildung, anschließend beim Geheimdienst, Abteilung Analyse und Auswertung. Nur hatte es ihm da nicht gefallen. Er war zwar in die Technik vernarrt, nicht aber in den militärischen Drill und das starrsinnige Beharren auf Formalitäten, und diese Rituale waren selbst bei der CIC vorherrschend.
    Außerdem wurde er von April Hedgeson wesentlich besser bezahlt als im Staatsdienst. Und bei ihrer Firma und auch in der Grym-Werft in Italien konnte er reden, wie ihm der Schnabel gewachsen war.
    Und er konnte mit einer Technik arbeiten, für die Uncle Sam schon längst kein Geld mehr hatte. Das begeisterte ihn.
    Er empfand kein gesteigertes Interesse für die High Society, an die sein »Boß« die sündhaft teuren Grym-Yachten verscherbelte. Trotzdem war es schön, daß Matt Gordons Padrone mal eben fünf Millionen Dollar für dieses Prachtstück an Supertechnik ausgeben wollte - war schön für seine Chefin , weil dadurch die Fortzahlung seines Gehaltes gesichert wurde.
    Ran Munro war auch egal, daß sich Gordon so über den kleinen Segler aufregte, auf dem gerade mal drei Leutchen herumhampelten. Er wurde dafür bezahlt, die ALPHA vorzuführen und den neuen Besitzer nach Abschluß des Kaufvertrages in die Technik einzuweisen, und die unterschied sich von der »normaler« Schiffe doch erheblich. Wenn der Kunde die Fähigkeiten der Yacht bei dieser Vorführung nicht ausreizen wollte, war das aber nicht sein Problem.
    Die ANDROMEDA-Klasse war eine neue Generation der Grym-Yachten.
    Bjern Grym war ein genialer Schiffskonstrukteur gewesen und hatte zeitlebens die schnellsten und unkonventionellsten Boote gebaut. Ungewöhnliche, neue Materialien, ungewöhnliche Technik, ungewöhnliches Styling und ungewöhnliche Preise zeichneten die superschnellen Wasserflitzer aus. Sie waren ausgestattet mit Satellitennavigation und computergesteuerter

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