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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Nach London
    Cedric war müde von seinem ewigen Dasein und den Erinnerungen der Vergangenheit, die ihn jetzt auf grausame Weise einzuholen drohten. Er musste sich eingestehen, dass er sich in den vergangenen Jahren etwas vorgemacht hatte. In der Zeit seines Versteckspiels. Durch die ganze Welt war er gereist, bis er in London einen Ort zum Verweilen gefunden hatte. Doch viel zu kurz, um die Stadt tatsächlich kennenzulernen.
    „Ich werde zurückgehen.“
    „Nach London?“ Andrew zeigte ein wenig verständnisvolles Lächeln. Ein Schatten zog über sein makelloses Gesicht und ließ die hohen Wangenknochen stark hervortreten. Seine Erscheinung war nicht weniger dunkel als die Cedrics, jedoch jünger und kräftiger.
    Ein normaler Mensch würde in diesem Augenblick sagen, er wirkte gefährlich – und vermutlich würde derjenige sogar die Flucht ergreifen.
    „Was hat London, das dir Brüssel nicht bieten kann?“
    Cedric riss sich vom Ausblick auf die Stadt los und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Balkonbrüstung. Ein kalter Windhauch streifte ihm um die Nase. Im großzügigen Wohnzimmer entdeckte er Jesse, Andrews Geliebte und Gefährtin für die Ewigkeit. Cedric konnte ihre starken Gefühle füreinander spüren. Sie machten sich in ihm breit, vergifteten seine Gedanken. Sie versprühten ihre Liebe mit jeder Pore ihres Seins. Wie eine Dunstwolke hüllte es ihre Körper ein, und reichte weit darüber hinaus.
    Cedric fühlte sich nicht stark genug, um dagegen anzukommen. Es war ihm schier unmöglich, die Liebe der beiden zu ertragen.
    Sie waren so glücklich, wie Cedric es bis ans Ende aller Zeiten nicht mehr werden würde. Verbittert wandte er sich ab.
    „Einen Neuanfang“, sagte er schließlich mit rauer Stimme. „Das ist es, was London mir bieten kann.“
    „Nun gut.“ Andrew ließ ein tiefes Seufzen verlauten.
    Er schien zu wissen, dass er Cedric nicht aufhalten konnte – und auch niemand sonst wäre in der Lage gewesen, dies zu tun.
    „Dann heißt es wohl Abschied nehmen.“
    „Ja, das heißt es.“ Cedric verließ den „Club Noir“, als besäße er keine übernatürlichen Kräfte, die ihn durch Raum und Zeit katapultieren konnten, indem er den Weg durch die Eingangstür nahm. Ein letztes Mal warf er einen Blick auf die verschlungenen Buchstaben oberhalb der Tür, die im Dunkel der Nacht beinahe verblassten.
    Andrew sollte die Schrift erneuern lassen, überlegte Cedric. Er musste über diesen Gedanken lachen, als er sich von seinem alten Freund abwandte.
    Innerhalb weniger Minuten hatte Cedric den Vampirclub hinter sich gelassen und erreichte den Grand’ Place, den Mittelpunkt Brüssels, an dem sich das wahre Leben abspielte.
    Er blieb stehen, als ein verliebtes Paar seinen Weg kreuzte. Eng umschlungen stiegen die beiden die Treppenstufen zum Eingang einer Bar hinauf und ließen nicht einmal voneinander ab, als der Mann die Tür öffnete. Wie eine perfekte Einheit schoben sie sich ins Innere. Cedric schaute weg. Er wollte dieses Paar nicht sehen, ebenso wenig wie er Andrew und Jesse weiterhin sehen wollte.
    Liebe! Er schnaufte verächtlich. Einst hatte er sich diesem Gefühl hingegeben und wahrhaft geliebt. Doch diese Liebe war ihm auf brutale Weise entrissen worden und alles, was übrig blieb, war ein tiefer Schmerz und der Schwur, sich niemals wieder einer solchen Schwäche hinzugeben.
    Er ging weiter, bis er mit dem Dunkel der Nacht verschmolz und für das menschliche Auge unsichtbar wurde. Dann öffnete er die Arme, streckte seine imaginären Flügel zu den Seiten aus. Er spürte den kräftigen Antrieb, dem ihm die Schwingen verliehen. Sie ließen ihn langsam hinauf in die Lüfte gleiten. Erst nach einigen Metern setzte er zur Verwandlung an. Seine kräftige, große Gestalt schrumpfte zusammen und er wurde zu einem pechschwarzen Vogel. Einer Krähe, aus deren gefährlich spitzem Schnabel ein ohrenbetäubendes Krächzen erklang und weit durch die Straßen hallte.
    Für einen Moment hielten die Menschen in Brüssel aufgrund dieses Grauen erweckenden Geräusches den Atem an, und kehrten den Laut vergessend zu ihren alltäglichen Beschäftigungen zurück. Andrews traurig in die Ferne gerichteter Blick und seine wehmütigen Gedanken über den Verlust seines besten Freundes und Mentors, der ihn nun für immer verließ, verfolgten Cedric bis zum Morgengrauen. Der Wind glitt angenehm kühl durch das Federkleid der Krähe. Cedric flog schneller und schneller, bis es nichts mehr gab, was sich mit seiner

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