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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwiderte der Pilot. Er konzentrierte sich auf die Steuerung. Der Boden des Kontinents, der sich in zwei Hälften teilte, kam näher. Zwei Hälften - eine lag im Sonnenschein, die andere im Dunkel der Nacht. Dazwischen lag der Dämmerungsstreifen.
    „Ausgezeichnet!" sagte Sandal leise.
    Die Geräte, an denen sie saßen, wurden zusammengeschaltet.
    Die Bilder der Kameras wurden in rasender Eile entwickelt. Noch während des halsbrecherischen Landeanflugs druckten die Maschinen sämtliche Informationen aus, die sie hatten zusammenfügen und in ein logisches System bringen können.
    Landkarten ...
    Schematische Aufzeichnungen der Täler und Erhebungen ...
    Verteilung von Land und Wasser ... Energieortungen ...
    Sie ließen auf Städte oder Siedlungen schließen. Oder auf Kraftwerke. Jedenfalls stand fest, daß der Planet besiedelt war.
    Mentro Kosum meldete: „Fünfzehn Kilometer über Grund! Wir suchen das Versteck!"
    Sie sahen auf die Bildschirme, die jene Ansicht übertrugen, die genau voraus lag, also in der Richtung, in die sich die YOSTON bewegte. Die Geschwindigkeit nahm von Sekunde zu Sekunde ab, mit nicht ganz sieben Zehnteln Lichtgeschwindigkeit war der Jet aus dem Linearraum hervorgeschossen.
    „Welch ein Bild!" sagte Chelifer selbstvergessen.
    Sie konnte einen großen Teil des einzigen Kontinents überblicken. Eine Menge großer Inseln lag außerhalb, wie ein Strahlenkranz, von dieser elliptischen Landmasse. Die gedachte - und durch ein Gebirge symbolisierte - Linie des Äquators verlief entlang der Längsachse der Ellipse. Wiederum in der Mitte des Kontinents befand sich ein unregelmäßig ausgezackter Binnensee von der Größe des terranischen Mittelmeers.
    Auch durch diese Wasserfläche, die in der Nähe des Dämmerungsstreifens lag, führte der Äquator.
    Chelifer zählte vier große und eine Anzahl kleiner und winziger Inseln, die sich sanft von der Äquatorlinie ausgehend nach Nordosten schwangen. Die letzte Erhebung dieser Art befand sich am Land, eingebettet in eine Anzahl beleuchteter Gipfel. Es war ein gigantischer Vulkan. Die Rauchwolke dieses feuerspeienden Berges war ihr aufgefallen, sie reichte bis in die weißen Wolken hinauf und vermischte sich mit ihnen zu einem langen, ausgefaser-ten Streifen von grauer Farbe. Der Vulkan befand sich mitten im Streifen der Abenddämmerung.
    Chelifer sagte kurz: „Mentro! Der Vulkan!"
    „Begriffen!" erwiderte der Pilot. „Dort ist unser Ziel. Ich stoße in die Wolke hinein und versuche, ein gutes Versteck zu finden.
    Ich habe Ortungsimpulse auf meinen Monitoren."
    Also war der Landeanflug des Jet erkannt worden.
    Es gab dennoch eine Chance! Vielleicht hatten die Wesen in dem Abwehrfort den Jet mit einem Meteor verwechselt.
    „Zehntausend Meter!" meldete der Pilot.
    Die Helligkeit nahm schlagartig ab, als der Jet, nunmehr langsamer geworden, in die Rauchfahne des Vulkans eintauchte.
    Chelifer blickte gebannt auf die wogenden Wolken und Rauchmassen auf dem Schirm. Auch über der Kuppel, vom Schutzschirm zurückgehalten, brodelte der fette, schwarze Rauch des Berges.
    Mentro schaltete auf Infrarot und Radar um.
    Auf den Schirmen zeichnete sich eine wilde, leblose Landschaft ab. Die gesamte Gegend schien vulkanisch zu sein.
    Überall ragten die Kegel der Schildvulkane hoch. Zahllose erloschene Krater, zum Teil mit Wasser gefüllt, erschienen.
    Die weißen Dampfsäulen unterirdischer Quellen und die steilen Fontänen von Fumarolen und Geisern zeigten sich auf dem-Schirm. Der Jet sank vorsichtig tiefer, änderte abermals seinen Kurs und schwebte langsam zurück nach Westen, dem östlichen Ufer des Binnenmeeres zu. Dort hatten die Geräte gewaltige Ansammlungen von Chlorophyll festgestellt, was auf ausgedehnte Wälder oder zumindst riesige grüne Flächen schließen ließ. Eine lange, im Zickzack verlaufende Schlucht tauchte auf, nachdem die neue Flugrichtung festlag.
    „Haben Sie ein festes Ziel, Mentro?" erkundigte sich Sandal.
    „Es sieht nicht danach aus!" konstatierte Tahonka und veränderte die Feineinstellung des Bildschirms, vor dem er saß.
    Seine großen, blind wirkenden Augen musterten das Bild, das sich in Komplementärfarben und unwirklichen Schwarzweiß-Gegenständen darstellte.
    „Nein! Kein festes Ziel. Ich suche noch!"
    Sie schwiegen.
    Der Jet befand sich jetzt, etwa zweihundert Stundenkilometer schnell, mit eingeschaltetem Schirm über der Sohle des Tales.
    Die Hänge, die an ihnen vorbeirasten, waren von gewaltigen Felstrümmern und

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