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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war das Signal zum Sieg!
    In das Echo des Donners hinein vernahm Kara ein Röcheln. Unter der Kutte bewegte sich etwas wie Schlamm. Ob es ein Gesicht war, konnte Kara nicht erkennen, aus der Masse jedenfalls drangen ihr dumpfe Laute entgegen.
    Kara sprang zurück und schlug in der Bewegung noch einmal zu.
    Diesmal schien die Klinge auch bei ihr zu wachsen. Der schwarze Priester wollte sich nach hinten werfen. Er befand sich bereits auf dem Sprung, als es ihn erwischte.
    Diesmal von oben nach unten.
    Es war ein Hieb, der ihn erschütterte. Für einen winzigen Augenblick zeigte er sein wahres Gesicht. Eine hellgraue Gestalt zeichnete sich ab, die Kutte war verschwunden, das Gesicht wirkte fleischig, beißender Geruch wehte ihr entgegen, und Kara trat in einem Anfall von Wut gegen die Gestalt.
    Sie hatte mit dem rechten Fuß zugetreten. Es war ein hämmernder Tritt, der den schwarzen Priester erwischte und ihn zurücktrieb, genau auf den Rand der Klippe zu.
    Damit war Kara nicht einverstanden.
    Sie setzte nach.
    Es war ihr erster Kampf gegen die Mächte der Finsternis, die dabei waren, Atlantis in ihren Besitz zu bringen, und sie wollte es einfach wissen. Ihr Vater hatte ihr versprochen, daß sie das Böse bekämpfen mußte und daß es nicht siegen durfte.
    Davon ging sie aus.
    Wieder griff sie an.
    »Stirb endlich!«
    Ihr Schrei wehte über den Rand der Klippe hinweg. Er schien den schwarzen Priester anzuheben, denn die Gestalt breitete die Arme aus, als sie den Rand der Klippe erreicht hatte.
    Für einen winzigen Augenblick schien sie dort festgeklemmt zu sein, als wollte sie überlegen, ob sie es noch einmal wagen sollte, wieder anzugreifen.
    Dann kippte sie nach hinten.
    In und auf seinem Körper entstand ein helleres Muster. Genau an den Stellen, wo die Klinge sie getroffen hatte. Filigrane Zeichnungen, die nicht mehr verlöschten, als wollten sie den schwarzen Priester einfach zerreißen.
    Dann verschwand er, als hätte irgendeine Kraft ihm die Beine weggezogen.
    Kara ging die wenigen Schritte vor bis zum Klippenrand und schaute in die Tiefe.
    Unten rollte das Meer mit gewaltigen Schlägen gegen die Steilküste an, so daß ein scharfer Kontrast zwischen Hell und Dunkel entstand. Der weiße Schaum wirkte wie ein Untergrund für eine oberhalb düstere Bühnenszene, in die der schwarze Priester hineinfiel.
    Er raste in die Tiefe wie ein Stein. Die Arme hatte er ausgebreitet, als wollte er sich irgendwo festhalten. Der Fallwind drückte von unten her gegen die Kutte, doch er beeinträchtigte den Fall kaum.
    Mit dem Schwert in der Hand schaute Kara dem schwarzen Priester nach. Die Zeit lief für sie langsamer ab. Sie sah alles ganz genau.
    Auf ihren Lippen lag das Lächeln wie eingefroren. Die Augen glänzten. Die goldene Klinge ragte über den Rand der Klippe hinweg, als sollte sie noch einmal den Weg nachzeichnen.
    Der schwarze Priester fiel. Meer, Klippen und Brandung zogen ihn magisch an. Da war kein Netz, das ihn auffing; die See wollte ihr Opfer, und sie bekam es.
    Es sah so aus, als wollte sich das Wasser für den schwarzen Priester öffnen. Sein Körper, falls überhaupt einer vorhanden war, was Kara noch immer nicht genau wußte, zerschellte auf den Klippen.
    Der Zufall oder das Schicksal sorgten dafür, daß die Gestalt genau in einer großen Lücke verschwand, die wie ein schwarzer Trichter wirkte. Als der Körper die schaumige Oberfläche berührte, spaltete noch einmal ein Blitz den düstergrauen Himmel, bevor er sich netzartig auf der Oberfläche verteilte und Kara die Chance gab, das Ende des schwarzen Priesters zu erleben.
    Er klatschte in die Wellen. Sie schlugen über ihm zusammen wie riesige Hände, ohne ihn je wieder loslassen zu wollen. Im nächsten Moment war er verschwunden.
    Kara aber stand da als Siegerin. Sie dachte an ihren Vater, der ihr die goldene Klinge überlasen hatte, sie lachte gegen den Wind und fühlte sich unheimlich gut.
    Durch die Hilfe des Schwerts hatte sie die erste Hürde überwunden.
    Der schwarze Priester war nicht mehr!
    Sie wollte gehen. Sie hätte auch gehen können, aber sie wollte den Ort ihres ersten großen Triumphes noch einmal auskosten. So schaute sie weiterhin mit glänzenden Augen nach unten, wo die See ein anderes Gesicht zeigte, denn sie begann genau an der Stelle zu brodeln und zu kochen, wo der schwarze Priester hineingefallen war.
    Ein gewaltiges Brüllen schallte der Frau entgegen. Ungeheuer schienen aus der Tiefe zu steigen und die Oberfläche zum Kochen

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