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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stoßweise.
    Ravengh schwieg und sah zu, wie Tracos Vasiouh starb.
    Dann drehte er sich um und bemerkte, wie Dampf und Rauch abgesaugt wurden, nachdem die Sprinkleranlage in Tätigkeit getreten war. Der gesamte Korridor war triefend naß. Atlan stapfte über den quietschenden Belag auf Ravengh zu und fragte kurz: „Tot?"
    „Ja."
    „Sie kannten ihn, Ravengh?"
    „Das ist eine lange Geschichte, Sir. Er hat ein Mädchen ermordet, ohne daß es dazu Grund gegeben hätte. Er wollte sich an mir für eine Niederlage rächen."
    „Wann?"
    Ravengh pfiff - zum letztenmal - die wenigen Takte des alten Liedes und sagte dann ernst: „Eine ganze Weile lang her. Seit dieser Zeit habe ich eine Neurose. Ich hoffe, daß ich sie nicht mehr habe."
    Atlan nickte ernst und erwiderte: „Es gibt Menschen, die hundert Jahre lang mit Neurosen leben und es nicht merken."
    „Ich habe es leider gemerkt!" antwortete Ravengh.
    Sie gingen durch die feuchtigkeitsgesättigte Luft zurück.
    Roboter waren aufgetaucht. Und als Takvorian über eine unzerstörte Interkomleitung die Helfer aus dem anderen Gebäudetrakt herbeiholte, waren binnen Minuten die Besatzungsmitglieder in Sicherheit und der Gang geräumt.
    Die vier Männer blieben in einer Gruppe stehen.
    „Ich schlage vor, wir treffen uns in einigen Stunden mit Dr.
    Krogh zu einem Frühstück. Das gibt uns Gelegenheit, die letzten Ereignisse zu erfahren und uns vorher etwas auszuruhen.
    Einverstanden?" sagte der Arkonide und steckte seine gesicherte Waffe zurück.
    Takvorian bemerkte: „Außerdem haben wir nichts von Fellmer und Gucky gehört."
    „Sie werden sich melden, wenn sie mit ihren Aufgaben fertig sind", versprach Lordadmiral Atlan. „Bis auf weiteres sind die Angriffe der Akonen zurückgeschlagen. Aber wir haben noch immer keine Fortschritte gemacht, was den Erreger von PAD betrifft."
    „So ist es."
    McDrollyn sah auf die Uhr.
    Der Vormittag des achtzehnten Februar war angebrochen. Sie trennten sich und trafen sich wieder zu einer Zeit, als das Verhängnis bereits seinen Lauf genommen hatte.
    Das begannen sie erst zu ahnen, als mitten während des Essens der technische Leiter des Balpirol-Hyperdimbeschleunigers anrief und sie bat, schnellstens zur Kuppel zu kommen.
    Das letzte Experiment mit dem Erreger würde in kurzer Zeit beginnen.
     
    11.
     
    Paraenergetische Virusseuche.
    Auf diese neue Bezeichnung, die der furchtbaren Wahrheit näher kam als PAD, hatte sich die übermüdete und restlos erschöpfte Mannschaft des Beschleunigers geeinigt. Sie hatten ununterbrochen, fast völlig von der Außenwelt abgeschnitten, an den Experimenten gearbeitet. Jetzt stand der endgültig letzte Versuch bevor. Sie würden den Erreger sichtbar machen.
    „Zeit?"
    Selbst die Robotstimme eines Gerätes, das den Versuch steuerte, schien die ungeheure Müdigkeit auszustrahlen.
    „Zeit minus eine Stunde."
    Jemand flüsterte: „Ist die zentrale Rechenanlage der Arkon-Universität angeschlossen?"
    „Ja", war die Antwort. „Krogh und Lordadmiral Atlan sind unterwegs hierher. Außerdem übertragen wir den Ausgang dieses Versuchs an die Planetare Administration. Sie zeigten sich sehr interessiert."
    „Geht in Ordnung." .
    Seit Beginn der Versuche war viel geschehen. Sie hatten es nur auszugsweise erfahren, weil sie sich ununterbrochen auf die Experimente konzentrierten. An vielen Stellen des Planeten hatten Akonen versucht, Menschen zu entführen und Daten zu sammeln. Sie waren teilweise rücksichtslos und selbstmörderisch vorgegangen. Offensichtlich war es gelungen, die Angriffe abzuwehren. Dabei war jedem klar Denkenden bewußt, daß es auch die Akonen treffen würde. Wenn sie kamen und um die Daten oder die Behandlungsmethoden baten, würde man sie ihnen geben. Aber bisher hatte noch kein akonischer Politiker an diese naheliegende Möglichkeit gedacht.
    „Zeit minus fünfzig Minuten."
    Es war nicht mehr möglich, die Anspannung der Nerven zu vergrößern. Das galt nicht nur für die hier beschäftigten Wissenschaftler, sondern auch für die Frauen und Männer, die ununterbrochen versuchten, auf dem Planeten eine gewisse Ordnung zu halten und die medizinische und technische Versorgung der Quarantänestationen sicherzustellen.
    Alles schleppte sich mehr oder weniger mühsam dahin.
    „Zeit minus vierzig Minuten."
    Einige Assistenten brachten Krogh, Atlan und McDrollyn herein.
    Die drei Männer waren über die bestehende Transmitterverbindung gekommen und wurden durch das System von Schleusen und

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