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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie zusammen, da bildeten Kara und Myxin ein Team.
    Bevor die Schöne aus dem Totenreich das magische Quadrat zwischen den Steinen betrat, drehte sie sich noch einmal um. Sie schaute Myxin an, winkte, und es fiel dem kleinen Magier schwer, ebenfalls den Arm zu heben, um ihr einen – vielleicht letzten – Gruß zuzuschicken.
    Er wußte, mit wem sie Kontakt aufnehmen wollte. Mit einem der mächtigsten Dämonen überhaupt. Einem amorphen, völlig gestaltlosen Wesen, das unter einem Namen bekannt war.
    Der Spuk!
    ***
    Schlafen kann etwas Herrliches sein, das wußte auch ich. Wie oft hatte ich tief und fest geschlafen, mich während dieses Zustands erholt und all meine Probleme vergessen.
    Diesmal nicht.
    Ich lag auf der Couch versunken in einem tiefen Schlaf und hatte trotzdem das Gefühl, allmählich wegzufliegen. Abzuheben in weite Länder und Wolken hinein, die mich umklammerten.
    Davon erwachte ich.
    Ich erschrak, richtete mich halb auf und schaute in die Runde.
    Zunächst wußte ich nicht, wo ich war. Ich hatte das Licht vor dem Schlafengehen ausgeschaltet und blickte in das düstere Zimmer hinein, wobei ich nur die Rechtecke der Fenster als matte Flächen erkannte. Dahinter lag der nächtliche Himmel, was mich wieder auf den Gedanken brachte, einen Blick zur Uhr zu werfen.
    Mitternacht war noch nicht erreicht. Zwei Stunden würde es dauern, aber ich habe tatsächlich fast vier Stunden geschlafen und dabei schwer geträumt.
    Beide Hände preßte ich gegen die schmerzende Stirn und versuchte darüber nachzudenken, weshalb ich hier auf der Couch lag und nicht in meinem Bett.
    Es war schlimm für mich, denn die Erinnerung wollte einfach nicht kommen.
    Nur das Tuckern blieb. Ich bewegte mich im luftleeren Raum, mein Gedächtnis funktionierte nicht so recht. Das Gehirn schien nicht mehr den nötigen Blutstrom zu bekommen.
    Es dauerte meiner Ansicht nach Minuten, bis ich wieder so klar war, daß ich denken konnte.
    Tief atmete ich durch, überlegte und kam zu dem Schluß, daß sich im Zimmer etwas verändert hatte.
    Was es war, wußte ich nicht. Es war zudem nicht viel zu erkennen.
    Ich stand auf und bewegte mich, als wurde ich durch dicke Watte gehen, so schwebend, obwohl ich mit den Füßen Kontakt zum Fußboden bekommen hatte.
    Als ich den Lichtschalter erreicht hatte, klickte ich ihn nach unten.
    Die Deckenbeleuchtung erhellte sich, ich schaute durch das Zimmer und stellte fest, daß sich rein äußerlich nichts verändert hatte.
    Dennoch war etwas geschehen.
    Meine Kehle war zwar nicht zu, sie war dennoch ziemlich ausgetrocknet. Ich ging in die Küche, ließ Wasser in ein Glas laufen und leerte es mit einem Schluck.
    Danach ging es mir besser.
    Wieder im Flur hörte ich die leise Stimme. Sie drang durch den Spalt der offenen Schlafzimmertür, und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    Melusine de Lacre!
    Jetzt war ich wieder voll da. Ich hatte das Mädchen aus seinem Haus mit nach London genommen. Es hatte mich gesucht, weil es etwas von mir wollte.
    Was das genau war, konnte ich nicht sagen. Auf Zehenspitzen ging ich zur Schlafzimmertür und peilte in den graudunklen Raum, wo sich der Umriß meiner Besucherin auf dem Bett abzeichnete.
    Melu hatte im Schlaf die Decke zur Seite gerollt. Sie bedeckte nur mehr ihre untere Körperhälfte. Der Kopf lag auf der Seite, die Augen waren geschlossen, aber sie bewegte die Lippen und flüsterte etwas, das ich erst verstand, als ich leise das Zimmer betrat und dicht neben der Bettkante stehenblieb.
    Noch immer zitterte ihr Mund. Verstehen konnte ich nichts und beugte mich weiter vor. Erst jetzt hörte ich die leise gesprochenen Worte: »Avalon, ich, ich werde kommen. Ich besuche dich. Der Ruf hat mich erreicht. Es ist alles gemacht, es wird alles gut werden, du kannst mir glauben.« Mehr sagte sie nicht, doch nach ihren Worten umspielte ein glückliches Lächeln die Lippen.
    Auch ich lächelte und strich ihr leicht über die Wangen. Ihre Haut fühlte sich warm an, aber nicht so heiß wie im Fieber. Es schien mir eher ein Gefühl des Glücks zu sein, das sie umklammert hielt.
    Es hatte keinen Sinn, noch länger am Bett zu bleiben, deshalb ging ich wieder zurück in den Wohnraum, wo ich mich auf die Couch setzte. Und dann niederlegte.
    Wer war diese junge Frau? Welches Geheimnis verbarg sich hinter der aparten Person? Ich hatte keine Ahnung, wußte nur, daß sie mich gesucht und auch gefunden hatte.
    Die Ruhe in der Wohnung blieb. Auch aus dem Schlafzimmer hörte ich

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