Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zögern.
    Erst als er auf den dunklen Uniformen die Insignien des Geheimen Organ-Kommandos erkannte, wurde ihm ein wenig leichter ums Herz.
     
    *
     
    Sabhadoor, der Mächtige, zitterte vor Furcht. Der Sieg war so nahe gewesen, und jetzt - die Katastrophe. Die Geheimnisse des Volkes der Pehrtus entschleiert, unschädlich gemacht. Das große Robotgehirn auf Penorok irregeführt und der Robotkommandant auf Payntec zum Teil zerstört, seiner militärischen Macht beraubt.
    Achtzehn Gehirne, überlebende aus der ruhmreichen Blütezeit des Pehrtus-Reiches vernichtet - das heißt: eines davon nicht vernichtet, sondern in der Schädelhöhlung eines raytanischen Wissenschaftlers verborgen, unter der Kontrolle des Raytaners befindlich.
    War wirklich alles verloren? Sabhadoor, eben erst aus jahrtausendlangem Dahindämmern erwacht, aufgeschreckt durch das hyperenergetische Rumoren, das durch die Catron-Ader nach Yaanzar drang, zwang sich zur Ruhe. Er besaß weniger Informationen, als ihm lieb war. Er wußte nicht genug, um die Lage eingehend beurteilen zu können.
    Letzten Endes war es, wenigstens für den Augenblick, unerheblich, ob schon alles verloren war oder nicht. In dieser Sekunde galt nur die eigene Sicherheit. Gefahr war im Verzug, daran bestand kein Zweifel. Man mußte sich dagegen wappnen.
    Ein Bewußtsein, das in einem Gehirn lebt, das ohne den Schutz eines Schädels und ohne einen Körper zu haben, über den es gebieten kann, sozusagen als Kuriosität auf einem Hinterhof des Palasts der yaanztronischen Regierung existiert, ist den Unbilden des Schicksals hilflos ausgeliefert. Es konnte sich nicht einmal vom Fleck bewegen, um einen weniger exponierten Ort aufzusuchen.
    Es machte Sabhadoor nichts aus, daß er nur für sich und an sich allein dachte. Er war schon immer der Weiseste, der Mächtigste gewesen. Die andern siebzehn waren vor lauter Angst so außer sich, daß sie keinen klaren Gedanken zu fassen vermochten.
    Er dagegen hatte für eine Lage wie diese schon längst Vorsorge getroffen. In den wenigen Stunden, die er alle paar tausend Jahre einmal zu vollem Bewußtsein erwachte, hatte er sich ausgedacht, was er tun würde, wenn er jemals in Gefahr geriet.
    Als erstes brauchte er einen Körper. Er verfügte über hypnotische Kräfte, die jedes yaanztronische Bewußtsein, das sich in seine Nähe wagte, unweigerlich in seine Dienste zwingen würden.
    Es gab im Innen des riesigen Palasts, des Yaanzardoscht, eine Transplant-Klinik, der die modernsten Einrichtungen und Methoden der Transplant-Wissenschaft zur Verfügung standen.
    Dort würde Sabhadoor, der Mächtige, sich mit einem Körper versehen.
    Damit war zunächst die wichtigste Voraussetzung geschaffen: die Beweglichkeit. Er konnte den Palast verlassen und irgendwo im Labyrinth der Hauptstadt Nopaloor untertauchen.
    Aus der Sicherheit eines Verstecks heraus würde er die Entwicklung der Dinge abwarten und entscheiden, was als nächstes zu tun war.
    Sabhadoor, vorläufig nur ein Gehirn in den Maschen eines metallenen Gestells, auf dem er und seine siebzehn Genossen zur Schau gestellt wurden, streckte seine geistigen Fühler aus und versuchte tastend, ein yaanztronisches Bewußtsein im Einflußbereich seiner hypnotischen Fähigkeiten zu finden. Lange Zeit rührte sich nichts. Aber Sabhadoor war zu weise, als daß er darüber die Geduld verloren hätte. Und als er schließlich den ersten Impuls eines fremden Verstandes wahrnahm, da schlug er nicht sofort zu, sondern wartete, bis die Impulse deutlicher geworden waren.
    Erst dann aktivierte er die Energiereserven seines Geistes und stürzte sich auf den Fremden, dessen Bewußtsein er in Sekundenschnelle unterjochte.
     
    2.
     
    Mikul war ein wenig überrascht, als nach Ablauf einer Stunde das Gerät, das er hatte kaufen müssen, tatsächlich geliefert wurde. Zwei Männer brachten es und setzten es im Korridor ab, nachdem er ihnen die Tür geöffnet hatte. Die Maschine machte einen primitiven, altmodischen Eindruck. Wenn man sie einschaltete, erhielt man an zwei Elektroden beachtliche Spannung, aber der Stromausstoß des Generators war so gering, daß man kaum eine Lampe damit betreiben konnte. Auf der Seite des Kastens gab es eine Ansaugöffnung für Luft und auf-der gegenüberliegenden Seite eine Ausstoßdüse. Die Luft, die dort herauskam, war tatsächlich um einige Grade kühler als die Umgebung. Ob sie auch zu dem üblichen Gasgemisch rekonstituiert war, konnte Mikul natürlich nicht ermitteln.
    Er hatte also

Weitere Kostenlose Bücher