0645 - Die Catron-Ader
Damit war seine größte Sorge beseitigt. Die Kinder blieben weiter in der Obhut der Schule, die in einer anderen Stadt einen vorläufigen Unterschlupf gefunden hatte.
Danach blieb für Mikul nur noch die Frage, wie er für Ranu, Takku und sich eine Bleibe schaffen könne.
„Für mich auch", meldete Tembalan sich zu 'Wort, als er diesen Gedanken laut äußerte.
„Dich auch?" fragte Mikul erstaunt „Ich dachte, du seist ein Eigenbrötler, der mit anderen Leuten nicht auskommen kann."
Gedankenverloren spazierten sie über das oberirdische Trümmerfeld der Stadt Rakkaan. Das Gelände war verlassen.
Die Menschen hatten sich von der Stätte des Grauens zurückgezogen. Plötzlich blieb Mikul stehen.
„Endlich einmal Platz, soviel das Herz begehrt!" rief er aus und machte mit beiden Armen eine Geste, die das gesamte Trümmerfeld umfaßte. „Wie wär's, wenn wir uns hier ein Haus bauten, Tembalan?"
„Werden die Behörden das auch zulassen?" fragte der Alte mißtrauisch.
„Solange sie die Stadt nicht wiederaufbauen, haben sie keine Verwendung für das Gelände", zerstreute Mikul seine Bedenken.
„Und wenn der Wiederaufbau beginnt, darin wird man auch für uns eine Wohnung schaffen müssen. Sieh dir das an!
Baumaterial liegt genug herum. Wir könnten uns einen Palast bauen! Ich könnte die Kinder aus der Schule nehmen und endlich einmal mit der ganzen Familie zusammenleben."
„Vergiß es wieder", murmelte er enttäuscht. „Wir haben keine Energie. Die Kraftwerke sind zerstört."
„Oho!" protestierte der Alte.So schnell wird hier nicht verzagt!
Ich kenne einen Stadtteil, da liegen sogenannte Allzweckgeräte zu Dutzenden umher. Man braucht sie nur aufzunehmen und an die Oberfläche zu schleppen."
Mikul sah ihn erstaunt an. Dann fingen sie beide an zu lachen.
„Wenn Wilamesch das wüßte", prustete Tembalan, „daß sein Schwindel zu guter Letzt doch noch für etwas gut war .!"
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher