0656 - Der Geheimnisträger
überlegen, setzte er ihn in die Tat um.
Hastig legte er seinen Raumanzug an und kontrollierte dessen Funktionen. Auf seinem Weg hierher hatte er festgestellt, daß sich innerhalb der Station keine luftdichten Schottentüren mehr befanden. Die Schleuse war mit ihren beiden Luken die einzige Sicherung gegen das Vakuum.
Er legte die vier Anzüge der Laren vor die Schwelle der Außenluke, zog sich wieder in den Korridor zurück und klemmte sich derart zwischen die Leistungen der Klimaanlage, daß der bevorstehende Sog ihn nicht losreißen konnte. Dann fixierte er konzentriert das Stellrad der Außenluke und setzte erneut seine telekinetische Fähigkeit ein.
Es gelang. Die Luke öffnete sich gegen den in der Station herrschenden Druck, aber nur wenige Zentimeter. Dann konnte Goronkon sie nicht mehr halten. Der einsetzende Sog der aus der Station strömenden Atemluft war jedoch so stark, daß er die schwere Luke mitriß und den Verschluß zerstörte.
Goronkon hing zwischen den Leitungen und klammerte sich fest, während die Atemluft aus dem Innern der Station entwich.
Er hörte das Schreien der Laren, dann wurde es still.
Langsam löste er sich aus seiner Verklammerung und verließ seinen Platz. Durch die geöffnete Schleuse gelangte er wieder auf die Mondoberfläche und zu der Raumjacht, die nicht positronisch gesichert war. Der Einstieg ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen.
Gerade als er einsteigen wollte, bemerkte er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung. Schon wollte er verblüfft zur Waffe greifen, als er das Flugtaxi bemerkte, das in geringer Höhe Kurs auf ihn nahm. In der transparenten Kabine saß ein einzelner Passagier, ein schwarzhaariger Mann, den er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Wahrscheinlich ein Tourist, den der Zufall gerade hierher verschlagen hatte.
Goronkon winkte ihm zu und kletterte in die Raumjacht, ohne sich weiter um den Störenfried zu kümmern.
Mit den Kontrollen kam er schnell zurecht, und wenige Minuten nach dem Verlassender Station konnte er bereits starten.
Mit höchster Beschleunigung jagte er in den sternenübersäten Nachthimmel des Mondes hinein.
7.
Atlan fluchte hilflos vor sich hin, als er den Mörder und Erpresser zwischen den Sternen untertauchen sah. Mit seinem Flugtaxi konnte er ihm nicht folgen, und jede Alarmmeldung hätte die Aufmerksamkeit der Laren auf sich gezogen. Außerdem konnte er das Taxi nicht verlassen, weil kein Raumanzug vorhanden war.
Er konnte nur ahnen, daß sich die Tragödie von Alaska wiederholt hatte.
So schnell er konnte, kehrte er nach Luna-City zurück, wo die Freunde ihn bereits ungeduldig erwarteten. Sie hatten die nun nahezu überflüssig gewordene Ausrüstung beschafft.
Einige Stücke jedoch waren nun von großem Nutzen. Atlan teleportierte mit Ras und Gucky zu der Station der Laren und sahen ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
Vom Hotel aus verständigte Atlan nun offiziell als Oberst Hendricks die Solare Abwehr mit der Bitte, auch die Laren zu informieren. Lediglich Goronkos Name blieb unerwähnt. Es wurden Gegenfragen gestellt, die Atlan damit beantwortete, indem er kurz erwähnte, in geheimer Mission für Imperium-Alpha unterwegs zu sein. Die namentliche Aufzählung seiner drei Begleiter genügte, die Erlaubnis zur Benutzung eines kleinen Polizeiboots zu erhalten.
Es handelte sich um ein torpedoförmiges Kleinschiff von zehn Metern (Länge und einem normalen lichtschnellen Antrieb. Das würde (genügen, Goronkos Flugscheibe verfolgen zu können, die auch keinen besseren Antrieb besaß.
Atlan und seine drei Begleiter verloren keine Minute Zeit, um den Flüchtling nicht endgültig zu verlieren.
Man nahm allgemein an, daß er zuerst versuchen würde, in den riesigen Großstädten des Mars unterzutauchen. Wenn er erst einmal gelandet war, würde eine Ortung sehr schwierig sein.
Schon eine Stunde nach der erfolgten Flucht Goronkons geschahen mehrere Dinge gleichzeitig, ohne jedoch einen Einfluß aufeinander zu haben - wenigstens scheinbar nicht: Goronkon passierte den Mars in größerer Entfernung, denn er hatte seine Meinung geändert. Mit dreiviertel LG stieß er weiter vor und nahm direkten Kurs auf den Asteroidengürtel.
Die alarmierten Laren suchten die verlassene Station auf und fanden ihre vier toten Besatzungsmitglieder.
Die Solare Abwehr bemühte sich um die Aufklärung des Verbrechens in Zusammenarbeit mit den Laren.
Atlan, Ras Tschubai, Fellmer Lloyd und Gucky starteten in Richtung
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