Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
Vom Netzwerk:
sorgen. Tendyke hatte schließlich zugesagt. Es ging um eine versunkene Stadt im Polareis… Der Verdacht, daß es sich um eben diese Blaue Stadt handelte, hatte sich nun bestätigt. Aber bis zum letzten Moment war Tendyke nicht völlig sicher gewesen, ob es wirklich um Amun-Re ging.
    Der geheimnisvolle Geldgeber und Auftraggeber, der diese Expedition finanzierte und für den der Mann in Grau nur eine Art Vermittler oder Unterhändler war, war Tendyke wichtiger erschienen. Er tippte auf seinen alten Feind Rico Calderone. Aber der konnte nicht so närrisch sein, Amun-Re aus dem Eis bergen und erwachen zu lassen!
    Deshalb hatte Tendyke erst einmal abgewartet, was aus der Expedition wurde. Er war davon ausgegangen, daß er ein Erwachen Amun-Res rechtzeitig verhindern könne.
    Aber er hatte diesen Zauberer, der schlimmer war als alle Teufel der Hölle zusammen, unterschätzt.
    Und auch die Archäologen. Sie hatten Tendyke zuletzt massiv behindert. Vor allem Dr. Cantor hatte sich als unversöhnlicher Feind gezeigt, der Tendyke bereits nach einer kleinen, relativ unbedeutenden Meinungsverschiedenheit von einem anderen »Sicherheitsbeauftragten« ablösen lassen wollte.
    Inzwischen glaubte Tendyke auch nicht mehr, daß diese Leute trotz ihrer akademischen Titel tatsächlich Archäologen waren. So, wie sie vorgegangen waren, den Zugang zur Blauen Stadt zu öffnen…
    Aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle?
    Jetzt ging es nur noch ums Überleben!
    Und damit sah es verdammt schlecht aus.
    Selbst wenn Corniche es schaffte, den Iglu zu sprengen, in dem Amun-Re soeben Dr. Cantor ermordete, war es fraglich, ob der Schwarzzauberer dabei mit draufging. Tendyke befürchtete, daß der einstige Beherrscher des Krakenthrons von Atlantis auch von einer Sprengladung nicht getötet werden konnte.
    Er wollte Amun-Re kein zweites Mal unterschätzen!
    Corniche hatte die Kisten mit dem restlichen Dynamit erreicht. Er begann eine von ihnen aufzuhebeln. Unterdessen sah Tendyke, daß der Zauberer wieder aus dem Iglu herauskam.
    Abermals griff Tendyke ihn sofort an. Er wünschte sich, Magie einsetzen zu können. Aber das war ihm nicht vergönnt. Er war kein Professor Zamorra. Er war nur ein Mann, der seit fünf Jahrhunderten lebte, weil er der Sohn des Asmodis war. Aber auch als solcher war er nicht unsterblich…
    Wie vorhin, wischte Amun-Re ihn mit einer geradezu lässigen Bewegung beiseite, wie man ein störendes Insekt verscheucht. Sofort wandte er sich Corniche zu.
    »Vorsicht!« schrie Tendyke auf.
    Es war zu spät.
    Auch Corniche wurde zu einem Eisbrocken, der zersplitterte, als er umstürzte!
    Tendyke war der letzte Überlebende der Antarktis-Expedition.
    Ihm wandte Amun-Re sich jetzt als letztem zu.
    »Du bist anders als jene«, sagte er. »In dir spüre ich etwas, das ich nur zu gut kenne… aber du bist nicht er. Soll ich mir die Mühe machen, herauszufinden, wer oder was du wirklich bist?«
    Versuch’s ruhig , dachte Tendyke. Je länger du wartest, desto mehr Zeit habe ich, vielleicht noch einen Ausweg zu finden.
    Einen kannte er. Den Weg über Avalon.
    Aber er wollte nicht sterben. Nicht schon wieder. Avalon brachte ihm das Leben zurück, aber es nahm nicht die Qual des Sterbens.
    »Nein«, sagte Amun-Re, noch während Tendykes Gedanken sich überschlugen und er nach der Zauberformel und dem Schlüssel suchte. Das benötigte ein paar Sekunden.
    Doch als wisse Amun-Re, worum es ging, schlug der Schwarzzauberer bereits zu.
    Das Ende für Robert Tendyke kam schneller als erwartet.
    ***
    Stille trat ein.
    Amun-Re sah auf den leblosen Körper nieder, der vor ihm zusammengebrochen war. Er überlegte, ob er vielleicht einen Fehler begangen hatte, als er auch diesen Mann getötet hatte wie die beiden anderen Sterblichen. Dieser, der ihn mehrmals anzugreifen versucht hatte, obgleich er keine Waffen besaß und ihm klar sein mußte, daß er mit den bloßen Fäusten nicht das geringste ausrichten konnte, besaß eine recht merkwürdige Aura.
    Es war offensichtlich nicht die eines Menschen. Es war etwas anderes, Komplizierteres.
    Die Aura erinnerte Amun-Re an einen alten Gegner.
    An Asmodis, den Fürsten der Finsternis!
    Aber die Aura schwand, noch während der Zauberer darüber nachdachte. Und es war auch völlig klar, daß es sich bei dem Getöteten nicht um Asmodis selbst handeln konnte. Denn dieser Leichnam war erstens nicht der eines Dämons, und zweitens besaß er noch beide Hände. Asmodis hingegen hatte seinerzeit von Amun-Re eine

Weitere Kostenlose Bücher