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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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konnte er ihre Hilfsgeister befragen. Mochten sie später der Fürstin verraten, daß er hier gewesen war - festhalten konnten sie ihn nicht. Dazu war er längst zu mächtig geworden.
    Aber sie versuchten es auch nicht einmal.
    Sie sahen in ihm immer noch den Diener ihrer Herrin. Von Amun-Re wußten sie nichts zu erzählen, aber vom Tod Lucifuge Rofocales und davon, daß die Fürstin der Finsternis verschwunden sei. »Du mußt ihr helfen! Finde sie. Sie ist in der Gewalt des Feindes. Der Dunkle Lord manipuliert sie.«
    »Woher wißt ihr das?«
    »Wir wissen es. Wir wissen vieles. Hilf unserer Herrin.«
    »Wo finde ich sie?«
    »Zarkahr hat sie gebannt«, erhielt er zur Antwort. »An einen Ort, den wir zwar sehen, aber nicht erreichen können. Vielleicht ist es dir vergönnt, denn du besitzt eine stärkere Magie als wir. In dir ist die Magie des großen Lucifuge Rofocale. Vielleicht bist du sogar sein Nachfolger?«
    Ein verlockender Gedanke. Rico Calderone als Herr der Hölle…?
    Warum nicht?
    Aber zuerst mußte er Stygia finden. Sie sich entweder verpflichten oder sie töten.
    »Zeigt mir den Weg zum Ort ihrer Verbannung«, verlangte er.
    ***
    »Micha! Gib Gas oder fahr schneller!« brüllte Carsten Möbius dem Freund ins Ohr.
    »Ich fahre schon volle Kanne!« schrie Michael Ullich zurück. »Mehr Saft gibt die Mühle nicht her. Du kannst ja nebenher laufen, wenn das schneller geht!«
    »Laufen ist gesundheitsschädlich!« gab Carsten seinen üblichen Kommentar ab. Ullich hustete, weil er beim Reden den aufstiebenden, feinkörnigen Wüstensand schlucken mußte. Sturzhelme waren in Luxor nicht aufzutreiben gewesen. Nur zwei Schutzbrillen für den Sand hatten die beiden Freunde ergattert. Aber so wehte ihnen der heiße Wüstenwind durch die Haare wie in seligen Easy-Rider-Tagen.
    Gleich hatten sie die Asphaltpiste, die sich durch das Tal der Könige schlängelt, erreicht. Gleich…
    Im nächsten Augenblick schlug die Kugel des ägyptischen Wächters in den vorderen Reifen ein und zerfetzte ihn. Das noch um die Felgen verbliebene Gummifragment wirkte wie eine Notbremse. Michael Ullich wurde der Lenker aus der Hand gerissen, als sich das Vorderrad quer legte und das schwere Motorrad durch die Luft gewirbelt wurde.
    Aufschreiend segelten die beiden Freunde durch die Luft, während mehrere Gewehrkugeln an ihnen vorbei zirpten.
    Auch die anderen Wächter waren aufmerksam geworden und dachten genau das gleiche wie Musar ben Nassir.
    Die vermeintlichen Terroristen saßen in der Falle.
    Und sie mußten erledigt werden, bevor sie Zeit fanden, überlegene Maschinenwaffen zum Einsatz zu bringen.
    Wie tödliche Hornissen rasten aus allen Ecken des Tales die Geschosse auf die beiden Freunde zu…
    ***
    Seltsamerweise spürte Lamyron keinen Schmerz. Er war vor Stygia wieder erwacht und sah, wie sie sich jetzt erhob und sich umsah.
    »Wo sind wir hier?« fragte er leise.
    Sie zuckte zusammen und sah zu ihm auf. »Oh, LUZIFER«, murmelte sie entgeistert. »War… das Zarkahr?«
    »Ja«, sagte der an die Felswand genagelte Prophet.
    »Ich werde ihn töten«, versprach Stygia.
    Lamyron antwortete nicht. Er bat Stygia nicht einmal, ihm zu helfen. Sie war eine Dämonin. Sie um etwas zu bitten, hieß, sich ihr zu verpflichten. Lamyron war schon Sklave zu vieler Herren geworden. Es war besser, zu sterben. Er bedauerte nur, daß er seine Heimat nun doch nie mehr Wiedersehen konnte.
    Die Dämonin machte ein paar Schritte hin und her. »Da ist eine Sperre«, stellte sie bestürzt fest. »Eine magische Sperre, die ich nicht durchdringen kann. Dieser Bastard!«
    »Also bist auch du verloren«, sagte Lamyron. »Ich bedauere dich. Dein Verlust ist größer als meiner. Ich verliere nur die Hoffnung auf Heimkehr. Du verlierst alles, was du jemals hast erreichen können: die Macht.«
    »Da ist das letzte Wort immer noch nicht gesprochen«, fauchte die Dämonin. »Du mußt das Feuer der Zeit einsetzen! Ich weiß nicht, wie lange wir hier schon gefangen sind, aber - es werden noch keine dreizehn Stunden sein, oder?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Aber ich weiß, daß ich zu erschöpft bin. Es liegt noch nicht lange zurück. Ich habe mich verausgabt im Kampf gegen den Dunklen Lord. Ich konnte meine Kräfte nicht mehr regenerieren. Und…« Er sah zu den Nägeln, die ihn an die Felswand fixierten. »Ich werde es wohl auch nicht mehr können. Das Leben flieht aus mir, langsam und sicher.«
    »Ich kann dir neue Kraft schenken«, sagte Stygia. »Ich

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