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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hypothese, die mein Partner und ich darauf aufgebaut haben", erklärte er bedächtig. „Immerhin hat die Positronik eine Wahrscheinlichkeit von sechsundzwanzig Prozent dafür ausgeworfen, daß die Erde bei ihrem Transmittersprung durch die dabei entstandenen Strukturerschütterungen den Gercksvira-Transmitter aktivierte, dadurch in den Sog seiner dimensional übergeordneten Kraftfelder geriet und dort wiederverstofflicht wurde, wo auch die lemurische Flotte rematerialisierte."
    „Also könnten wir die Erde wiederfinden, wenn wir einen genügend großen Körper durch den Transmitter schicken und den Ort des Wiedereintauchens mit den Strukturtastern anpeilen!" rief Lordadmiral Atlan erregt.
    „Die Wahrscheinlichkeit dafür wurde von der Positronik mit zwei-undachtzig Prozent angegeben", sagte Thelnbourg.
    Atlan sprang auf. Seine Augen leuchteten und wurden feucht, letzteres war bei Arkoniden nun einmal die Sekundärwirkung starker Erregung.
    „Dann werden wir das Experiment durchführen!" erklärte der Lordadmiral entschlossen. „In unserer Lage würde ich mich sogar an einen Strohhalm klammern."
    „Warum?" erkundigte sich Powlor Ortokur.
    „Wieso warum?" fragte Atlan.
    Der Oxtorner drehte die Handflächen nach oben und meinte: „Ein Strohhalm ist, wenn ich richtig informiert bin, ein sehr fragiles Gebilde, das als Halt denkbar schlecht geeignet ist - auch für einen Normalmenschen wie Sie, Lordadmiral."
    Atlan seufzte.
    „Nehmen Sie doch nicht alles wörtlich, Ortokur", sagte er.
    „Wie soll ich es dann nehmen?" fragte der Oxtorner wißbegierig. „Die Sprache ist doch dazu da, die Resultate von Denkvorgängen anderen Lebewesen mitzuteilen. Wer aber nicht sagt, was er denkt, sondern etwas sagt, was er gar nicht meint, ist als Gesprächspartner wertlos."
    Esto Conschex stand ebenfalls auf, vergrub die Hände in den Hosentaschen und sagte grinsend: „Spezialist Ortokur, Sie sind eine Nervensäge! ,An einen Strohhalm klammern' ist eine alte terranische Redewendung und bedeutet, daß jemand, der sich in großer Not befindet, auch die geringste Chance wahrnehmen wird, um sich daraus zu befreien, ganz egal, wie wenig Aussichten sich ihm bieten. Eine kleine Chance ist eben immer noch besser als gar keine Chance."
    Lordadmiral Atlan räusperte sich. „Spezialist Ortokur, Sie sollten sich eines merken, daß nämlich feststehende Redewendungen langatmige Erklärungen ersetzen und daher ihren durchaus berechtigten Platz in der Kommunikation zwischen intelligenten Lebewesen haben. Ich schlage vor, Sie beschäftigen sich demnächst intensiv mit allen feststehenden terranischen Redewendungen, damit wir die Zeit, die uns zur Verfügung steht, optimal nutzen, anstatt sie mit Debatten zu verplempern, die nichts einbringen."
    „Ein durchaus logisch klingender Vorschlag, Sir", antwortete Powlor Ortokur ernsthaft. „Ich werde ihn annehmen." Atlan atmete auf. „Das freut mich. Und nun wollen wir überlegen, wie wir vorgehen müssen. Im Gebiet von Gercksvira treiben zahlreiche Wracks lemurischer Raumschiffe. Ich werde ein Suchkommando losschicken, das ein geeignetes Schiff in der genannten Größenordnung aufbringen soll."
    „Auf jeden Fall aber sollten wir vor dem Erscheinen Peschnath genau untersuchen, Lordadmiral", wandte Conschex ein.
    „Außerdem brauchen wir die dort installierten Schaltanlagen für den Transmitter - falls sie noch funktionsfähig sind."
    „Einverstanden", erwiderte Atlan. „Wir werden uns an der Expedition zum zweiten Planeten beteiligen, falls niemand hierbleiben möchte."
    „Warum sollte jemand von uns hierbleiben wollen, Sir?" fragte Powlor Ortokur.
    Atlan wollte schon antworten, besann sich dann jedoch anders.
    „Kein Kommentar", erklärte er. „Wir haben schon zuviel Zeit verredet."
    Nachdem Lordadmiral Atlan die Hauptpositronik beauftragt hatte, ein Untersuchüngskommando zusammenzustellen, das nach einem geeigneten Wrack suchen sollte, begab er sich in die Kommandozentrale seines Flaggschiffs.
    Dort bestellte er Major Brester Tenhaven zu sich, der bereits bei der Expedition zum ersten Planeten als Pilot fungiert hatte.
    Tenhaven meldete sich wenige Minuten später in der Zentrale, ein noch ein junger Mann mit seinen achtunddreißig Jahren, schlank, durchtrainiert, gebildet und ein erstklassiger Pilot, der blitzschnell und intuitiv die richtigen Entscheidungen traf.
    Atlan bot dem Major der USO-Raumflotte einen Platz an, bestellte zwei Becher Kaffee und setzte Tenhaven dann auseinander,

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