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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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zog sie in den Schutz der Bäume. Nach und nach schaffte er so sämtliche Leibwächter von der Straße in den Wald. Es war besser, wenn sie nicht so schnell entdeckt wurden. Erst als er Seneca erreichte, blieb er stehen.
    Der Geschäftspartner des ERHABENEN lag bewusstlos vor ihm. Lodev griff nach dem Blaster an seiner Hüfte und schaltete ihn von Betäubung auf Laser um.
    Nur ein einziger Schuss, dachte er.
    Doch dann wandte er sich ab und zog auch Seneca in den Wald. Ein Attentat auf eine so hochgestellte Persönlichkeit musste gut durchdacht werden. Er kannte die Konsequenzen nicht, die eine solche Tat auslösen würde, war sich jedoch sicher, dass der ERHABENE darüber wütender als über die Zerstörung eines Jagdboots sein würde.
    Und noch waren sie nicht stark genug, um eine solche Wut riskieren zu können.
    Lodev ahnte, dass Murat an seiner Stelle geschossen hätte, aber der Kommandant neigte nun einmal zu Risiken. Das war Teil seines Charakters.
    Er zog den letzten Leibwächter in die Deckung des Unterholzes und lud sich Nicole über die Schulter.
    Meinem Charakter, sinnierte er, während er zurück zur Hornisse ging, entspricht es jedoch, immer das Schlechte zu sehen und bei einem Kommandanten wie Murat ist das auch gut so.
    ***
    »Der Regen lässt nach«, sagte Carsten und schüttelte das Wasser aus seinen Haaren. Die Bewegung ließ die Kopfschmerzen hinter seiner Stirn zu einem wilden Pochen werden. Er taumelte und musste sich an einem Baum festhalten, um das Gleichgewicht zu bewahren.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Zamorra. Er klang besorgt, aber Carsten lächelte.
    »Klar«, log er. »Ich bin nur im Matsch ausgerutscht.«
    Erleichtert bemerkte er, dass seine Umgebung sich nicht mehr wie ein Karussell drehte. Er ließ den Baum los und ging weiter.
    Carsten wusste, dass er sich beim Kampf gegen den Leibwächter eine Gehirnerschütterung geholt hatte. Es war nicht seine erste. Er kannte die Symptome. Trotzdem schwieg er, denn im Moment gab es nichts, was er oder Zamorra dagegen tun konnten. Egal, wie unvernünftig es war, er wollte nicht, dass jemand etwas davon bemerkte und das möglicherweise als Argument benutzte, um die Suche nach Michael zu verzögern.
    Und wenn ich ins Château kriechen muss, dachte er, werde ich das auch tun.
    »Runter!«, flüsterte Zamorra plötzlich und zog ihn ins Unterholz. Carsten unterdrückte ein Stöhnen und wieder einmal aufkommende Übelkeit, während ihm sekundenlang schwarz vor Augen wurde. Als sein Blick sich wieder klärte, sah er die Straße, die nur wenige Meter vor ihnen lag, und die Rotorblätter eines Hubschraubers. Sie schimmerten feucht durch die Bäume.
    Einige Minuten lauschten sie vergeblich auf Geräusche, dann stand Zamorra auf und lief geduckt auf den Waldrand zu. Carsten folgte ihm.
    Sie blieben neben dem Hubschrauber stehen und sahen sich um. Es waren nur die beiden anderen Maschinen zu sehen, sonst nichts.
    Carsten warf einen Blick in die Pilotenkanzel und grinste. »Der Schlüssel steckt. Scarth und seine Freunde sind nicht gerade vorsichtig.«
    Zamorra nickte. »Vermutlich durchsuchen sie noch immer den Wald nach uns. Schade nur, dass keiner mehr dort ist.«
    Er hatte Carsten seine Theorie über die Hornisse erzählt. Er ging davon aus, dass die abtrünnigen Rebellen der Dynastie ihre Spur wiedergefunden und Nicole und Rob befreit hatten. Wenn das stimmte, waren die beiden schon längst auf dem Weg nach Baton Rouge.
    »Kannst du das Ding fliegen?«, fragte Carsten.
    »Können Hühner Eier legen?« Zamorra hatte die Fluglizenz für Hubschrauber und einmotorige Flugzeuge besessen - mittlerweile war sie abgelaufen, weil er es nie geschafft hatte, der Behörde die erforderlichen jährlichen Mindestflugstunden nachzuweisen. Aber verlernt hatte er nichts. Er kletterte in die Kanzel und öffnete die zweite Tür. »Steig ein. Es ist ein ziemlich weiter Weg bis Baton Rouge.«
    Carsten schloss die Tür hinter sich und legte den Sicherheitsgurt an. Das Geräusch der startenden Motoren löste eine Welle von Kopfschmerzen aus, die ihn froh sein ließen zu sitzen.
    Einen Moment später hob der Helikopter ab. Zamorra ließ ihn kurz über dem Waldstück schweben, als befürchte er, Nicole winkend auftauchen zu sehen, dann drehte er die Maschine nach Westen.
    Hinter ihnen krochen die ersten Strahlen der Morgensonne über den Horizont.
    ***
    Als die Hornisse am Stadtrand von Baton Rouge aufsetzte, war Nicoles Wut fast schon wieder verraucht. Sie war erst kurz vor dem

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