0725 - Allianz der Galaktiker
Tekener laut und trank einen gewaltigen Schluck.
Er stellte das Glas ab und starrte die Ziffern der Uhr an, als wolle er die Zeit anhalten. In jeder Sekunde entfernte sich dieser wahnsinnige Anti mehr von der Sonne. Jede Sekunde wuchs die Gefahr des Verrats und der Entdeckung.
Was war zu tun?
Tekener wußte, daß Atlan gerade mit den Chefs seiner Abteilungen zusammensaß und genau dasselbe dachte.
Natürlich konnte eine Verfolgung mit sämtlichen Kräften in kurzer Zeit aufgenommen werden, aber das würde zweifellos Aufsehen erregen. Tekener zündete sich eine Zigarette an und ging langsam hin und her. Er dachte an Altorana und an den bevorstehenden Mißerfolg.
Die Konferenz würde in wenigen Minuten mit Sicherheit auseinanderstieben wie ein Schneeschauer.
Was kann ich tun? Immer wieder überlegte er dasselbe.
Hinter ihm bewegte sich das Türschott in den wuchtigen Angeln. Tekener stand vor dem dunklen Bildschirm und sah sein undeutliches Spiegelbild an. Er sah auch, wie sich die Schottür öffnete, und wie im Spalt eine Gestalt erschien. Tekener wechselte Zigarette und Glas in die linke Hand, schob die rechte unter die Achsel und drehte sich, die entsicherte kleine Waffe in der Hand, langsam um. Dann ächzte er auf.
Durch den grauen, verschwimmenden Schatten hindurch sah er die Riegel des Schotts. Der Schatten hob den Arm und sagte mit rauchiger, leiser Stimme: „Nicht doch, Ronald. Schießen ist sinnlos. Außerdem feuert man nicht auf den Beauftragten des Vhrato."
Tekener senkte den rechten Arm und würgte hervor: „Was soll das?"
„Ich spreche von Paarunoc. Er ist mit seinen Leuten geflohen, um die Konferenz und ihre Teilnehmer an die Laren zu verraten."
„Darüber und über die Möglichkeit, dies zu verhindern, denken gerade einige tausend Menschen hier im Schiff nach!"
„Ich weiß", erklärte der Schatten, der sich langsam an der Wand entlang bewegte und einmal etwas deutlicher wurde, dann in seinen Konturen wieder verschwamm. Tekener kannte die Aufzeichnungen vom Zwischenfall im Konferenzraum, und er erkannte den Schatten wieder.
„Und...?"
„Das Problem des Verrats existiert nicht mehr. Betrachten Sie es als erledigt. Hier!"
Der Schatten bewegte den rechten Arm, die rechte Hand, und eine kleine Magnetkassette fiel genau auf die Mitte des nächststehenden Sessels. Tekener steckte die Waffe weg und sagte scharf: „Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber warum sagen Sie nicht Atlan, was zu sagen ist?"
„Weil... nun, es wäre nicht klug, dem Arkoniden jetzt gegenüber zutreten. Sie glauben mir, daß ich im Auftrag des Vhrato handle?"
„Seltsamerweise glaube ich Ihnen. Der Vhrato hat also dafür gesorgt, daß Kerson Paarunoc nichts verraten kann?"
„So kann man es formulieren. Die Antis sind tot. Ihr Schiff wurde vernichtet."
Tekener deutete auf den Bildschirm des Interkoms.
„Die Wahrheit?"
„Sie können die Schiffsführung davon unterrichten. Die Konferenz kann fortgesetzt werden. Hier in der Spule ist der Beweis, eine Aufzeichnung."
„Wenn ich das Atlan sage ...", begann Tekener. Er sah zu, wie sich der Schatten auflöste und verschwand. Ronald hörte ein leises Lachen, dann war die Erscheinung verschwunden.
„Jetzt brauche ich wirklich einen Schluck!" murmelte er düster und griff, nachdem er ein beachtliches Quantum Alkohol hinuntergeschüttet hatte, nach der Spule. Einige Augenblicke später schaltete Ronald den Interkom ein und verlangte Atlan zu sprechen.
„Kommen Sie sofort zu mir, Ronald. Ich bin in der Zentrale. Und bringen Sie diese verdammte Spule mit."
„Ich fliege!" rief Tekener und machte sich auf den Weg.
Einige Minuten später meldete Atlan in die Jet, was passiert war. Nachdem die beiden Haluter wieder an Bord waren, hielt Atlan eine Ansprache und führte den Film vor. Die Sendung ging auch in die Räume der verschiedenen Delegationen. Die Aufregung an Bord brauchte vierundzwanzig Stunden, um abzuklingen.
Sie trafen sich in der Zentrale.
„Vhrato!" sagte Atlan leise. „Schon wieder Vhrato.
Das geheimnisvolle riesige Schiff hat schon einmal zugunsten der Neuen Menschen eingegriffen. Sollte es den Vhrato wirklich geben? Und ein teleportierender Schatten oder eine geschickt vorgenommene Projektion, die ich nicht direkt treffen soll - ich kann mir aus allem keinen Reim machen."
Tekener zerdrückte den Rest seiner Zigarette und murmelte: „Handle jetzt, denke später. Für uns ist es wichtig, daß Perlat den anderen Haluter wieder zu sich gebracht hat. Wie
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