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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angezogen. Selbst die Provconer und die Vincraner können sich der Größe dieses Augenblicks nicht entziehen. Ihre Abgeordneten haben sich eingefunden, um mit uns diesen Tag feierlich zu begehen - den ersten Jahrestag der Gründung der GAVÖK. Alle Völker der Milchstraße begehen diesen Tag gemeinsam ..."
    Dadj packte den Freund an der Schulter, wirbelte ihn zu sich herum und schrie ihn an: „Wir sind hier nicht auf Gäa in Point Allegro, verdammt noch mal! Das hier ist der Planet Surfon im Wakros-Ohk-System. Wir sind als diplomatische Beobachter des NEI im Stützpunkt der GAVOK stationiert. Begreifst du denn nicht? Versuche dich zu erinnern!
    Der erste Jahrestag der GAVÖK ist erst in drei Wochen!"
    Giro richtete die Augen auf ihn. Aber er blickte durch ihn hindurch. Zuerst zeigte sein Gesicht Verständnislosigkeit, dann lächelte er mitleidig. Er streckte die Hand Dadj hin, der sie zögernd ergriff. Hand in Hand betraten sie den getarnten Zugang zum NEI-Büro. Dabei sprach Giro: „Komm, mein Freund. Laß uns Seite an Seite zu unseren Brüdern gehen. Schließen wir uns den anderen Völkern an, denn heute werden alle Wesen der Galaxis Brüder.
    Die Galaktische Völkerwürde-Koalition hat sich bewährt..."
    Einen Dreck hat sie! dachte Dadj verzweifelt und hätte am liebsten heulen mögen vor Wut und Zorn. Wenn die GAVÖK etwas erreicht hatte, dann höchstens, daß sein bester Freund wahnsinnig geworden war.
    „Wohin führst du mich, Freund?" fragte Giro...Ist das auch der richtige Weg zum Festbankett?"
    „Ja", sagte Dadj krächzend und lieferte den Freund in der Krankenstation ab. Als sich ein Ära um ihn kümmern wollte, schob Dadj diesen unwirsch zur Seite und übergab Giro der Obhut eines Medo-Roboters. Er brauchte nicht erst das Untersuchungsergebnis abzuwarten, um zu wissen, was mit dem Freund passiert war.
    Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet und in Minutenschnelle die anderen vier NEI-Agenten erreicht.
    Die Kameraden fanden sich bald nach Giros Einlieferung ein.
    „Daß es gerade ihn erwischen mußte", sagte einer.
    „Wißt ihr, was das zu bedeuten hat?"
    „Ja ... Warum nur erwischte es ausgerechnet unseren Geheimträger?" '„Eben weil er der Geheimnisträger ist", behauptete Dadj.
    Die Kameraden sahen einander an. Langsam begriffen sie die Zusammenhänge, wie Dadj sie sah. Von den sechs auf Surfon als „diplomatische Beobachter" eingesetzten NEI-Agenten hatte Giro als einziger die Koordinaten der Provcon-Faust gekannt.
    Deshalb war er mentalstabilisiert worden und hatte zudem noch ein Zistern-Ventil erhalten. Dieses bewirkte, daß er sein Wissensgut verlor, falls er unter physischen Druck gesetzt wurde.
    So sicher das Zistern-Ventil selbst ungewollten Verrat verhinderte, so furchtbare Nebeneffekte konnte seine Aktivierung für den Betroffenen mit sich bringen. In Giros Fall war dieser Nebeneffekt der Wahnsinn ...
    Giros Geisteszustand ließ keinen anderen-Schluß zu, als daß jemand versucht hatte, ihm sein Wissen mit Gewalt zu entlocken.
    Und es konnte nur jemand von der GAVÖK gewesen sein, denn auf Surfon waren nur Springer, Aräs und Arkoniden stationiert.
    Dadj ballte die Hände zu Fäusten. So stand es wirklich mit der GAVÖK! Die Mitglieder der Koalition, der praktisch alle Milchstraßenvölker angehörten, proklamierten zwar lautstark die bedingungslose Zusammenarbeit im Kampf gegen die Laren.
    Aber in Wirklichkeit verfolgte jedes Volk seine eigenen Interessen. Und dazu gehörte es auch, sich gegenüber den anderen Vorteile zu verschaffen. Deshalb kam es zu Zwischenfällen wie diesen - und anderen, weit weniger harmlosen.
    Giro war nur ein Einzelschicksal, das für ihn selbst und seine Freunde besonders hart war. Die Politik des NEI änderte sich dadurch nicht.
    Im ersten Moment des größten Schmerzes dachte Dadj an seine persönliche Rache. Er wollte die Schuldigen ausforschen und sie richten - egal, ob es sich um Arkoniden, Aras oder Springer handelte.
    Doch dann sah er ein, daß er der Idee der GAVÖK einen schlechten Dienst damit erwiesen hätte.
    Natürlich mußte er die Schuldigen finden, aber nicht, um an ihnen sein Mütchen zu kühlen, sondern um sie zum Vorteil des NEI unter Druck setzen zu können.
    Als er am Abend mit den diplomatischen Vertretern der anderen Koalitionsvölker zusammentraf, merkte man ihm seine Gefühle nicht mehr an.
    Er hatte eine Mission zu erfüllen, die Vorrang vor allen persönlichen Problemen hatte. Erst vor einer Stunde war ein

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