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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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In Nicoles Augen zeigte sich jenes goldene Funkeln, das stets dann auftrat, wenn sie in irgendeiner Form erregt war.
    Sanft zog er sie zu sich herunter und küsste sie leidenschaftlich.
    In diesem Moment wurden sie von der Stimme des Butlers William unterbrochen, der sich über die hauseigene Visofon-Anlage zu Wort meldete, die alle genutzten Räume des Châteaus miteinander verband.
    »Ich störe die Herrschaften nur ungern«, begann er. Wie immer klang sein Tonfall leicht indigniert. »Aber es ist Besuch eingetroffen!«
    Schweratmend löste sich Zamorra von Nicoles Lippen. »Wer ist es denn?«, fragte er gespannt.
    »Mister Tendyke« antwortete der Butler.
    Zamorra lächelte. Er hatte den langjährigen Freund nun schon eine Weile nicht gesehen. Genauer gesagt, seit der »Operation Höllensturm« nicht mehr, als sie in der Spiegelwelt gegen Zamorras bösen Doppelgänger kämpften, welcher Merlins Tafelrunde empfindlich zugesetzt und sie zerschlagen hatte, noch ehe sie sich richtig konsolidieren konnte.
    Als es darum ging, sich mit dem Vampirkrieg zwischen Kuang-Shi und Fu Long zu befassen, hatte er sich zwar der Dienste von Tendykes Firma versichert, um schneller nach Los Angeles zu kommen als auf dem normalen Weg, aber gesehen hatten sie sich da nicht. Nach dem Tod Jack O’Neills durch die Hand Fu Longs hatte Zamorra dann auch keine große Lust mehr verspürt, länger in den USA zu verweilen. Dass O’Neill vorher zu einem Tulis-Yon geworden war und Zamorra regelrecht genarrt hatte, schockierte ihn immer noch. Er kehrte heim, um in Ruhe über all das nachzudenken.
    Und immer wenn er glaubte, er könne ein wenig Ruhe finden, trat wieder etwas ein, das sein Eingreifen erforderte. Sei es die Sache mit dem Seelenangler, oder mit dem Dorf, in dem er und Asmodis sich als Gefangene wiedergefunden hatten, ohne es verlassen zu können. Das Dorf, das nichts anderes als eine Traumwelt des Julian Peters gewesen war, und das Nicole mit Hilfe eines Dhyarra-Kristalls zerstören musste, um ihren Gefährten und den Ex-Teufel zu befreien. Das Dorf, das aus dem Angst-Atmer entstanden war, einem Dämon, den Julian unter seine Kontrolle gebracht hatte, um ihn zum lenkenden Element dieser heimtückischen, interaktiv agierenden Traumwelt zu machen.
    Den Angst-Atmer gab es nun nicht mehr. Aber das erleichterte Zamorra keinesfalls. Denn ihm blieb, neben dem Verlust etlicher Freunde und Kampfgefährten in den letzten Wochen und Monaten, zu wenig Zeit, sich um die Lebenden zu kümmern.
    Zu viel Zeit kostete der Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Das Pflegen von Freundschaften gestaltete sich da mitunter etwas schwierig. Um so erfreulicher war es, dass Robert über den Großen Teich nach Frankreich gekommen war.
    Natürlich hatte Tendyke die Reise über den Atlantik nicht wirklich unternommen, sondern stattdessen die »Abkürzung« über die Regenbogenblumen benutzt, die unter anderem auf dem Gelände von Tendyke’s Home in Florida und den Kellergewölben von Château Montagne wuchsen.
    Die eigentümlichen Pflanzen dienten als magisches Transportmittel und erlaubten einen zeitlosen Transit von einem Ort, an dem sie wuchsen, zum anderen, was das Reisen ungemein vereinfachte und auch Spontan-Besuche wie den heutigen ermöglichte.
    So fand man sich denn kurze Zeit später im Kaminzimmer des Châteaus wieder, um dort endlich einmal wieder gemeinsam eine Flasche Wein zu köpfen.
    Robert Tendyke, Abenteurer und Alleininhaber eines weltumspannenden Firmenimperiums, war wie gewohnt in Leder, Jeans und Fransenhemd gekleidet. Der Stetson, den er stets zu tragen pflegte, rundete den cowboyhaften Eindruck ab. Zamorra hatte ihn selten in anderer Bekleidung gesehen. Selbst zu hochoffiziellen Geschäftsterminen trat Tendyke so auf. Sein eigenwilliges Outfit war sein Markenzeichen.
    Gut gelaunt öffnete Zamorra eine Flasche Wein aus den riesigen Beständen des Châteaus, um Nicole, Tendyke und sich selbst einzuschenken. Sie prosteten sich zu, und schon bald redeten sie in lange nicht mehr gepflegter Fröhlichkeit über gemeinsam bestandene Abenteuer und die Herausforderungen der Zukunft.
    »All right«, begann Tendyke schließlich, als die Freunde bei der zweiten Flasche angelangt waren, »was fällt euch denn zum Thema Lombok ein?«
    »Indonesien«, antwortete Zamorra, »die östlich gelegene Nachbarinsel von Bali.«
    Der Meister des Übersinnlichen überlegte einen Moment und fuhr dann fort: »Die Insel ist durch die so genannte Wallace-Linie von

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