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079 - Die Insel der wandelnden Toten

079 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 079 - Die Insel der wandelnden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Tunnel endete in einem Gewölbe. In dessen Mitte stand ein langgestreckter Steinquader, auf dem dunklen Flecken zu sehen waren. Getrocknetes Blut? Um den großen Steinquader lagen einige Felsbrocken, die wahrscheinlich als Sitzgelegenheiten dienten.
    Dorian blieb abrupt stehen und blickte in einen dunklen Winkel des Gewölbes, wo einige nicht genau erkennbare Gebilde seine Aufmerksamkeit erregten. Kurz entschlossen ging er zu dem Greis, nahm ihm die Fackel ab und leuchtete den Winkel aus. Dort lagen drei Tornister, die genauso aussahen wie jene, in denen sie ihre Ausrüstung gehabt hatten.
    „Woher stammen diese Rucksäcke?“ fragte Dorian scharf.
    „Die?“ Der Alte stellte sich dumm. „Habe keine Ahnung. Aber ich kann mal die anderen fragen. Vielleicht wissen sie etwas. Ich sehe sie jedenfalls zum erstenmal.“
    Dorian hätte gute Lust gehabt, die Wahrheit aus dem Alten herauszuprügeln, sagte jedoch nur: „Laß uns jetzt allein.“
    „Aber …“, wollte der Alte aufbegehren, unterbrach sich jedoch, als er Dorians entschlossenen Gesichtausdruck sah, und gab nach. „Gut, wie ihr wünscht. Wenn das Fleisch gar ist, werden wir servieren.“
    Als der Greis im Tunnel verschwunden war, öffnete Dorian einen der Tornister, griff hinein, und seine Hand kam mit einer Handvoll Patronen zum Vorschein.
    „Munition!“
    „Die Sprengladungen!“ rief Gianni aus, der einen anderen Tornister geöffnet hatte.
    „Demnach waren mindestens drei von unseren Leuten hier“, sagte Dorian. „Und nach dem Kreuz auf der Landkarte zu schließen, hat einer hier sein Leben gelassen. Aber was ist mit den beiden anderen passiert?“
     

     

„Jetzt haben wir wenigstens einen Teil der Ausrüstung wieder“, stellte Gianni zufrieden fest, dem alles andere nicht so wichtig zu sein schien. „So können wir den Sabotageakt doch noch durchführen. Hauen wir endlich ab!“ Dorian glaubte auch, daß das wohl am besten war. Sie hatten jetzt Munition genug, um sich den Weg notfalls freischießen zu können.
    Er ging zu dem Tunnel und blickte ins Freie hinaus. Dort standen die Greise dicht aneinandergedrängt. Sie glichen schwarzen Schemen.
    Dorian schüttelte den Kopf und sah dann noch einmal zu ihnen. Er hatte sich nicht getäuscht. Draußen dunkelte es bereits. Aber wie war das möglich? „Gianni, wie lange ist es her, daß wir dieses Felsgewölbe betreten haben?“ „Einige Minuten, vielleicht zehn – höchstens aber eine Viertelstunde.“
    „Den Eindruck hatte ich auch“, erwiderte Dorian. „Aber das muß eine Täuschung sein, denn draußen wird es bereits Nacht. Wir haben den ganzen Tag hier drinnen verbracht, Gianni!“
    „Unmöglich!“
    „Sie können sich selbst davon überzeugen, daß es bereits dunkel wird.“ Dorian griff sich an den Kopf. Er versuchte eine Lücke in seinem Gedächtnis zu finden, aber die Geschehnisse gingen nahtlos ineinander über.
    Sie waren zwischen den Trümmern der Ruine in den Tunnel gegangen. Der Alte hatte die Fackel ergriffen und sie hierher geführt. Dorian waren die drei Tornister ins Auge gestochen, und er hatte einen geöffnet.
    Die Fackel! Dorian betrachtete sie. Die Fackel war fast heruntergebrannt. Aber noch ungewöhnlicher war die Tatsache, daß sie in einer Halterung in der Wand steckte. Und zu Dorians Füßen lag ein weiterer Fackelstummel. Obwohl sich Dorian nicht daran erinnern konnte, war er jetzt überzeugt, daß sie beide betäubt worden waren und den ganzen Tag verschlafen hatten. Ihr Gedächtnis funktionierte erst wieder seit dem Zeitpunkt, da sie zu sich gekommen waren.
    Dorian drehte sich um und bekam den nächsten Schock. An der Stelle des Steinquaders stand jetzt ein langer Holztisch, um den vier Sessel gruppiert waren. Der Tisch war für vier Personen gedeckt.
    „Wir sitzen in der Falle, Gianni“, sagte Dorian. „Jetzt müssen wir es nicht nur mit den Greisen aufnehmen, sondern auch noch mit Stheno und Euryale.“
    „Sie kommen“, sagte Gianni, als sich aus der Richtung des Tunnels Schritte näherten.
    Kurz darauf kamen vier Alte herein, die in Holztassen dampfende Fleischstücke hereinbrachten. Die Greise hatten die Augen jetzt geöffnet, sie waren groß, weiß, mit feinen roten Äderchen durchzogen und besaßen keine Pupillen.
    „Gebraten schmeckt es besser als gerissen!“ sagte einer von ihnen.
    Gianni griff sich bei diesen Worten unwillkürlich an die Bißwunde an seiner Schulter.
    „Laßt es euch schmecken!“
    Die Greise setzten die Tabletts ab.
    Gianni

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