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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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Einem Flammenfresser konnte es nicht schlimmer zumute sein. Ritchie, der kochende Boß von Ritchies Steakhouse, in dem ich zu Abend gegessen hatte, mußte sich bei der Zubereitung des riesigen Pfeffersteaks geirrt haben. In meiner Kehle brannte es wie Feuer. Da ich es nicht eilig hatte, fuhr ich meinen Jaguar in eine Parklücke, stieg aus und schleuderte auf eine Kneipe zu.
    Vor der Theke drängten sich ziemlich viele Männer. Ich kannte die Gegend und machte deshalb ohne besondere Gewissensbisse von meinen Ellbogen heftigen Gebrauch.
    »Cola!« rief ich dem Mann hinter der Theke zu.
    »Pur?« fragte er zurück.
    »Pur!« bestätigte ich, ohne rot zu werden.
    Er betätigte den Zapfhebel des Schankautomaten und reichte mir das Glas. »Wohl bekomm’s, G-man!« grinste er.
    Im gleichen Moment bekam ich einen heftigen Schlag gegen den rechten Arm. Das Glas startete wie eine Saturnrakete. Irgend jemand, dem die Limonade ins Gesicht gespritzt war, schnaubte wütend.
    Ich bekam einen Stoß und taumelte einen Schritt rückwärts. Dabei sah ich, daß ein kleiner Mann, auf dessen Kopf ein vergammelter Filzhut saß, Ursache des Zwischenfalls war. Wieselflink bahnte er sich einen Weg durch die Männer an der Theke und strebte dem Ausgang zu. Offenbar hatte es ihn nervös gemacht, das Wort G-man zu hören.
    Mich wiederum macht es nervös, wenn jemand versucht, so schnell aus meiner Nähe zu entkommen. Er muß einen Grund dafür haben. Und wer Grund hat, sich in meiner Gesellschaft ungemütlich zu fühlen, gibt mir wiederum Grund, seine Gesellschaft zu suchen.
    Ich vergaß also das Pfeffersteak und das Erfrischungsgetränk und startete ebenfalls. Noch in der Tür erreichte ich den Kleinen mit dem vergammelten Hut.
    Am Mantelkragen hielt ich ihn fest. »Nicht so schnell, Kleiner, ich muß noch zahlen«, sagte ich.
    Er strampelte wie wild um sich und zappelte wie ein 40pfündiger Lachs an der Angel. Trotz dieser heftigen Bewegungen gelang es mir, dem Mann hinter der Theke einen Quarter als Gegenwert für das verschwendete Getränk und das zerbrochene Glas zuzuwerfen. Er fing ihn geschickt auf.
    Dann schob ich den kleinen Mann auf die Straße.
    »Verdammter G-man!« brüllte er, ließ sich fallen, federte dabei herum und knallte mir seinen Kopf in die Magengrube. Es war nicht viel Dampf dahinter und zeigte auch keine besondere Wirkung, aber es war einwandfrei ein tätlicher Angriff auf einen Bundesbeamten.
    Sekunden später trug der Kleine wenigstens ein gepflegtes Kleidungsstück. Zu seinem Leidwesen waren es Handschellen.
    Er sprach keinen einzigen Ton mehr mit mir, obwohl ich ihn in meinem schönen Jaguar mitfahren ließ. Er begrüßte auch nicht die Kollegen in unserem Dienstgebäude in der 69. Straße, wo ich ihn ablieferte. Ebensowenig verabschiedete er sich von mir.
    ***
    »Was ist denn los?« brummte ich ins Telefon, das mich so unbarmherzig aus dem ersten Schlaf geklingelt hatte.
    Mein Kollege, Steve Dillaggio, der in dieser Nacht Bereitschaftsdienst hatte, machte mich munter: »Hör mal, Jerry, du hast uns da gestern abend, beziehungsweise vor ein paar Stunden so einen Vogel gebracht. Moss Templeton heißt er, Spitzname Little Moss…«
    »Woher weißt du das? Spricht er etwa wieder?«
    »Keinen Ton, Jerry. Er spielt Fisch. Aber wir haben ihn in der Kartei gefunden. Doch darum geht es nicht. Woher hast du ihn?«
    »Gefunden«, sagte ich, »in der Front Street, in einer Kneipe.«
    »Welche Kneipe?« drängte er.
    »Die Kneipe«, ich strich mir mit einer schnellen Bewegung über die Augen und verscheuchte wieder ein Stück Schlaf, »ach, Steve, ja, es ist die Kneipe von Jimmy Woodhouse, der…«
    »Tut mir verdammt leid, Jerry, aber du mußt ’rüberkommen. Sofort. Es ist dein Fall, Alter.«
    »Was ist mein Fall, Steve?«
    »Du wirst es hier erfahren, Jerry. Komm! Es ist dringend.« Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, daß er es ernst meinte.
    »Okay, Steve, ich stecke schon halb im Anzug!«
    Unwirsch, noch ein bißchen verschlafen, machte ich mich auf den Weg.
    »Hat Jimmy Woodhouse, der Wirt, dir einen Hinweis auf diesen Little Moss gegeben?« fragte Steve, als ich im Distriktgebäude eintraf.
    »Nein«, sagte ich verwundert. »Ich hatte ein Pfeffersteak gegessen, bekam auf der Heimfahrt Durst, wollte was trinken und kam ganz zufällig in diese Kneipe. Eigentlich nur, weil da ein Parkplatz frei war.«
    »Und dann?«
    »Der Wirt reichte mir mein Glas, sagte: ,Wohl bekomm’s, G-man!‘ und in diesem Moment wollte der

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