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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an der Anstrengung der letzten Stunden, aber auch an der der vergangenen Tage, dass sie sich so kaputt fühlte, was eigentlich auch bei Lady Sarah, der weitaus älteren Person hätte der Fall sein müssen. Die aber war durch die Arbeit richtig aufgeblüht und fühlte sich, wie man so schön sagte, sauwohl.
    Ihr machte es Spaß, endlich mal wieder aktiv zu werden, doch Jane steckte noch der letzte Fall ziemlich in den Knochen, als sie zusammen mit John Sinclair einen teuflischen Killer gestellt hatte, der keine Restaurant-Kritiker mochte und sie deshalb umbrachte.
    Die Detektivin saß nicht vor dem Computer, sondern inmitten der auf dem Boden ausgebreiteten Bücher, mit deren Inhalt sie sich ausgiebig beschäftigt hatte. Sie und Lady Sarah hatten die berühmte Stecknadel im Heuhaufen gesucht und sie bisher noch nicht gefunden.
    Die Horror-Oma hatte den Raum unter dem Dach verlassen und war nach unten gegangen, um frischen Tee aufzugießen. Sie hatte Jane zu einer Pause geraten und dabei so gegrinst, dass die Detektivin leicht wütend geworden war und gesagt hatte: »Okay, ich bin eben nicht so ein wildes Energiebündel wie du. Auch wenn ich um einige Jahre jünger bin. Aber jeder Mensch ist anders.«
    Lady Sarah war gegangen und hatte Jane in dem Wust aus Büchern allein gelassen. Die Detektivin konnte nicht mehr sitzen. Trotz des bequemen Stuhls schmerzte ihr Rücken, und sie war froh, als sie sich erheben konnte. Die Bewegung tat ihr gut, und sie dehnte dabei ihre Arme und Beine.
    Vor einem der breiten, schrägen Fenster blieb sie stehen und schaute in den grauen Aprilhimmel, als könnte er ihr die Lösung ihrer Probleme vermitteln.
    Das war leider nicht der Fall. Sie würden schon selbst suchen müssen, wobei sie nicht einmal genau wusste, wonach sie denn eigentlich forschten.
    John Sinclair hatte ihnen quasi einen Köder hingeworfen, und Lady Sarah hatte diesen nur allzu gern geschluckt. Der Fisch aber, der an diesem Köder später zappeln sollte, lag tief in der Vergangenheit begraben, und beide Frauen kannten nicht mal den Namen des Fisches.
    Es ging um alttestamentarische Dinge. Genauer gesagt, um Hinweise auf die verschwundene Bundeslade, die zwar im Film von einem gewissen Indiana Jones entdeckt worden war, in der Realität aber verschwunden blieb. Dabei stand nicht einmal fest, ob sie überhaupt noch existierte oder nicht längst schon zerstört worden war.
    Ein Wunder wäre dies nicht gewesen, denn Tausende von Jahren waren schließlich kein Pappenstiel. Aber John hatte sehr überzeugend gesprochen, und es war ihm auch wichtig gewesen, die Spur zu finden, was bei Sarah Goldwyn auf fruchtbaren Boden gefallen war, denn sie hatte sich mit einem wahren Feuereifer an die Arbeit gemacht.
    Endlich konnte sie wieder einmal beweisen, dass sie die Bibliothek nicht grundlos angelegt hatte. Die Horror-Oma interessierte sich für alles, was die Bereiche Mystik, Mythos und Geschichte anging, und ihre Sammlung an Büchern darüber war wirklich außergewöhnlich.
    Im großen Dachgeschoss gab es keine freie Stelle mehr an den Wänden. Jeder Fleck war mit hellen Regalen bis in den letzten Winkel genutzt worden. Da standen die Bücher dicht an dicht, sie bildeten schon eine Wand.
    Diese Wände zeigten nun große Lücken, denn zahlreiche Werke lagen auf dem Boden verstreut oder hatten ihre Plätze auf den kleinen Beistelltischengefunden.
    Neben den zahlreichen Büchern beherbergte der Raum noch eine große Sammlung Video-Kassetten, denn die Horror-Oma sammelte jeden Gruselfilm. Sie sah sich die Filme auch zuerst im Kino an und war bei den jungen Leuten längst eine alte und auch akzeptierte Bekannte.
    Nicht nur in der Theorie beschäftigte sie sich mit dem Übersinnlichen, auch die Praxis kam hinzu. Durch die Bekanntschaft mit dem Geisterjäger John Sinclair war die nicht gerade junge Horror-Oma schon in die schlimmsten Situationen hineingeraten, aus der sie oft nur unter Lebensgefahr und mit viel Glück herausgekommen war.
    In der letzten Zeit hatten John und Jane sie mehr auf das theoretische Gleis geschoben, aber in Sicherheit war sie damit noch längst nicht, denn oft genug war es passiert, dass sich auch Dämonen in das Haus der Horror-Oma verirrten. Vor kurzem noch war der Killer der Restaurant-Kritiker plötzlich als schwebender Kopf hinter der Scheibe erschienen und hatte seine Zähne in ein blutiges Stück Fleisch geschlagen.
    Sicherheit gab es also nicht. Wer sich mit der schwarzmagischen Seite anlegte, musste stets

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