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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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still, um sie nicht zu reizen. Er wollte nicht von ihr gebissen werden. Spinnenbisse können sehr schmerzhaft sein.
    Das Insekt lief über seine Kehle.
    Wenig später spürte er es nicht mehr. Er atmete auf und lauschte in die Stille des alten, finsteren Leuchtturms.
    Wie würden Tony und Noel vorgehen?
    Fred Arness überlegte, was er an ihrer Stelle getan hätte. Ganz bestimmt wäre er nicht mit dem Wagen gekommen. Er hätte die Cyborgs von der Wasserseite her auszutricksen versucht.
    Er war fast sicher, daß die Freunde aus dieser Richtung kommen würden. Das Brummen eines Bootsmotors wäre Musik in seinen Ohren gewesen.
    Aber es blieb still.
    Und das lange Warten nagte an Arness' Nerven…
    ***
    Als die Feuerzunge aus dem Schalldämpfer leckte, schrie Virgil Redmond heiser auf. Er zuckte wild zusammen und schloß die Augen. Aber einen Herzschlag später riß er sie auf und blickte Caan entgeistert an.
    Caan schoß noch einmal.
    Es passierte wieder nichts.
    »Siehst du«, sagte Caan. »Malas schützt auch dich.«
    »Tat… Tatsächlich«, stammelte Virgil Redmond. »Es ist wahr. Du hast recht.«
    Da fing Caan laut zu lachen an. »Du selten dämlicher Hund. Begreifst du immer noch nicht?«
    »Nein. Was?«
    »Daß ich dich geleimt habe. Malas beschützt dich genauso wenig wie mich. Ich sagte vorhin, daß ich ein vorausschauender Mensch bin, und diesem Umstand verdanke ich es, daß ich unverletzt blieb. Ich rechnete damit, daß du deine Kanone gegen mich richten würdest, und habe rechtzeitig etwas dagegen unternommen. Es befinden sich Platzpatronen im Magazin deiner Pistole. Jetzt bist du von den Socken, was? Das ist das Geheimnis meiner Unverwundbarkeit. Auf Malas' Schutz würde ich mich niemals verlassen.«
    »Du verdammter…«
    Caan warf Redmonds Pistole fort und zog die eigene. Redmond verstummte augenblicklich.
    »Nicht nur du hattest die Idee, das Geschäft allein abzuwickeln«, sagte Caan. »Auch mir kam der Gedanke, die an Bord befindlichen Männer mit mehr Geld auf meine Seite zu holen. Pech für dich, daß ich die Idee früher hatte. Die Männer hören bereits nur noch auf mein Kommando.«
    »Ich wußte immer schon, daß man dir nicht trauen kann«, knirschte Virgil Redmond.
    »Wie ernst war es dir mit dem Angebot, von Bord zu gehen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden?«
    »Die Statue gehört dir allein. Mach damit, was du willst. Hoffentlich erstickst du bald an deiner verfluchten Habgier.«
    Milburn L. Caan öffnete die Tür und rief einen seiner Männer. Ein großer, bulliger Kerl erschien. Redmond hatte sich inzwischen erhoben.
    Caan wies auf Redmond. »Unser Freund Virgil will uns verlassen. Bring ihn fort.«
    Butch Gwynne - so hieß der Bullige - nickte. »Okay, Boß.«
    »Er läßt alles hier«, sagte Caan. »Er reist ohne Gepäck.«
    »Okay«, sagte Gwynne. Und zu Redmond gewandt: »Virgil!«
    Redmond fühlte sich an Leib und Seele zerstört. Alles umsonst, dachte er. All die Strapazen, das Risiko, das ich auf mich nahm, der totale Einsatz… Umsonst. Jetzt hat er die Beute allein, und ich muß froh sein, daß er mir mein Leben läßt.
    Geschlagen ging er an Butch Gwynne vorbei.
    Der Bullige wandte sich um und blickte Caan fragend an, bevor er ging. Caan streckte die Faust vor, und sein Daumen wies nach unten.
    Da wußte Gwynne Bescheid.
    Redmond sollte sterben!
    ***
    Arness hatte alles versucht, um die Fesseln loszuwerden, doch die Cyborgs hatten ihn sehr sorgfältig gebunden. Schmerzhaft schnitten die Stricke in sein Fleisch. Die Gelenke waren jetzt angeschwollen. Das war alles, was er erreicht hatte.
    Ob er versuchen sollte, gefesselt aus dem Leuchtturm zu kriechen? Lange schon war sein Hemd wieder völlig vom Schweiß durchnäßt, und Schweißperlen rannen ihm über die Wangen und sickerten in seinen Kinnbart.
    Er drehte sich auf die Seite, legte sich auf den Bauch und wollte losrobben. Da erreichte endlich ein leises Motorengeräusch sein Ohr.
    Ein Motorboot!
    Jedermann konnte in dem Boot sitzen, doch Fred Arness dachte nur an Tony Ballard und Noel Bannister.
    ***
    Virgil Redmond wollte seine Brieftasche aus seiner Kajüte holen, doch Gwynne verwehrte es ihm. »Der Boß will, daß du sofort von Bord gehst«, sagte der Bullige.
    »Aber ich habe meine Papiere und mein ganzes Geld in der Brieftasche.«
    Butch Gwynne überlegte kurz. »Na schön«, sagte er dann. »Aber beeile dich. Ich will deinetwegen keinen Ärger kriegen. Und keine Tricks, verstanden?«
    Redmond holte die Brieftasche.

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