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0872 - Die Schattenwelt

Titel: 0872 - Die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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PAN-THAU-RA?
    Die Roboter handelten logisch und zweckbestimmt. Drei Reihen von jeweils zehn Maschinen staffelten sich übereinander und bildeten zusammen mit den undurchdringlichen Schutzschirmen eine massige Wand, die so schnell hinter den Flüchtenden durch den Korridor glitt, wie deren Tempo war.
    Cude brauchte nicht zu überlegen, was das zu bedeuten hatte, aber er gab noch nicht auf. Während sie rannten, sprach er stoßweise.
    „Sie sollen uns fangen. Vielleicht haben wir eine Chance. Dreht euch nicht um, und feuert nicht."
    Das Ende des Korridors tauchte vor ihnen auf.
    „Und wohin führt das alles?" fragte ebenso keuchend Vizzerda.
    „Nicht zu dem, was wir suchten."
    Halk entwickelte, ohne es zu wollen, echten Sarkasmus.
    „Vermutlich zurück in die SA-GAN."
    „Mag sein."
    Auch vor ihnen war Bewegung. Das Vorgehen der Maschinen war perfekt koordiniert. Als der Rest des Teams die Stelle erreichte, an der die vielen Rampen endeten, warteten auch hier die zylindrischen Robots. Auch diese Gruppe Maschinen bildete zuerst eine konkave Form, die sich schnell veränderte und zu einer beweglichen Mauer wurde.
    Binnen weniger Sekunden waren die sieben Terraner von beiden Formationen umgeben und somit in eine aussichtslose Position gebracht worden. Sie blieben stehen.
    Die Schutzschirme berührten die Raumanzüge beinahe.
    „Nicht mehr wehren", sagte Hal-marck. „Es ist aussichtslos."
    An bestimmten Stellen wurden die Schirme abgeschaltet oder im Radius verkleinert. Die Greifarme der Maschinen streckten sich aus. Alles geschah in gespenstischer Lautlosigkeit.
    „Sie wollen unsere Waffen!" stieß Tipoder hervor.
    „Das war zu erwarten", kommentierte Karlith Opsman in hoffnungslosem Tonfall.
    Die künstlichen Finger an den Enden der leichtbeweglichen Arme packten die Waffen, zogen sie an die Maschinenkörper und befestigten sie in hervorschnellenden Klammern. Dann kam wieder neue Bewegung in die Roboter.
    „He! Was soll das?" schrie Karlith abermals und wehrte sich verzweifelt. Aber die Maschinen waren stärker und schneller. Sie hatte keine Chance. Keiner von ihnen hatte eine Chance.
    „Ich habe gesagt: keine Gegenwehr, Karlith!" schnappte der Überlebensspezialist. „Borl, wenn du mich hören kannst, dann weißt du hiermit, daß sie uns entwaffnen und packen."
    Karlith wurde als erste von zwei Maschinen gepackt.
    Vier Hände aus Plastik und Stahl legten sich fest, aber keineswegs schmerzhaft um Oberarme und Oberschenkel des Raumanzugs. Die beiden Roboter hoben die junge Frau auf, schwebten herum und durch eine Gasse in der gegenüberliegenden Robotsperre davon.
    „Ruhig, Karlith! Sie tun uns nichts!" rief Cude beschwörend.
    Nacheinander wurden die sechs anderen entwaffnet, gepackt und schwebend davongeschleppt. Die Roboter flogen schnell fast genau den Weg, den das Team gekommen war. Sie bildeten mit ihren Gefangenen eine Kette und stiegen schräg aufwärts, als sie den Bereich der Korridore verlassen hatten.
    „Die Maschinen bringen uns zum Raumhafen!" stellte Vizzerda in unterdrückter Panik fest.
    Keiner konnte sich wehren. Sie vermochten lediglich mit den Beinen zu strampeln, aber das war ebenso sinnlos wie jede andere Art der Gegenwehr.
    Julia sagte, eine Spur ruhiger: „Also doch zum Schiff."
    „Und zwar in die SAGAN. Der Kommandant wird sich freuen", murmelte Kamerun. Halmarck nützte die Zeit aus und sprach weiter.
    „Borl, dies geht an euch! Sie haben euch tatsächlich vergessen, denken wir. Sie fliegen mit uns allen jetzt auf den Raumhafen zu. Wir sind unverletzt. Ihr solltet euch umsehen und die echte Chance ausnutzen. Auch wir haben keine lebenden Wesen gesehen.
    Wir haben den Raumhafen fast erreicht. Sie weichen dem Tschuschik-schiff aus. Ja! Sie bringen uns tatsächlich zur LK-Dreiundzwanzig. Ein Hangar steht offen, und sie schleppen Karlith als erste dorthinein. Ich versuche, unter mir etwas zu erkennen."
    Kurz bevor er selbst wieder auf seinen eigenen Füßen stand, sagte er noch voll deutlicher Aufregung: „Borl! Ich denke, ich habe flüchtig ein Lebewesen gesehen. Sieht aus wie ein grauer Sack im grauen Schutzanzug, wie eine schlaffe, schwabbelnde Ballonhülle. Es bewegt sich auf einer der Gleiterschalen auf das Schiff zu. Jetzt dreht es ab. Wir sind in der SAGAN, Borl. Ende."
    Verwundert, aber auch erleichtert, sahen sie zu, wie sich die Roboter schwebend zurückzogen. Der Hangar war ausgeleuchtet. Die Tore schlössen sich, und Luft strömte in den großen Raum hinein. Als der

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