0884 - Raumschiff des Mächtigen
Quostoht zurückkommen solltet, müßt ihr das LARD vernichten!"
forderte Ar-quath sie auf. Haß entstellte seine Stimme.
Die beiden Wynger reagierten nicht auf diese Forderung, und Borl sah keine Veranlassung, dem Steinernen zu antworten. Arquath sah sie einen Augenblick an, als wollte er noch etwas hinzufügen, dann wandte er sich abrupt ab und kehrte zum Fahrzeug zurück. Seine Füße erzeugten auf dem harten Boden ein rhythmisches Klacken, dann hörte Borl den Wagen davonfahren.
Demeter seufzte.
„Ich glaube fast, daß er gehofft hat, wir würden ihn töten. Der Tod muß ihm wie eine Erlösung erscheinen."
Plötzlich konnte Borl sich wieder bewegen. Er richtete sich mühsam auf. Seine Glieder waren bleischwer und es dauerte einige Zeit, bis sein Kreislauf sich wieder stabilisierte. Die Scheibe war erloschen, ein totes Stück Metall, das nutzlos am Boden lag. Demeter massierte sich abwechselnd beide Arme, während Plondfair seine Waffen untersuchte.
„Ich weiß nicht, ob ihr Lust habt, geradewegs diesen Malgonen in die Arme zu laufen - wer immer sie sind", sagte der Berufene zu seinen beiden Begleitern. „Ich für meinen Teil ziehe es vor, nach einem Ausweg zu suchen."
„Willst du in Modos Bezirk zurückkehren?" fragte Demeter.
Plondfair verneinte.
„Seinen Robottruppen wären wir trotz unserer Ausrüstung nicht gewachsen", befürchtete er.
„Ich schlage jedoch vor, daß wir uns dicht an der Grenze von Modos Bezirk halten und an ihr entlanggehen."
„Nach welcher Seite?" erkundigte sich Borl mit sanfter Ironie, denn er wußte, daß sie so oder so an einer Hallenwand anhalten mußten.
Plondfair schenkte ihm einen ärgerlichen Seitenblick.
„Das ist völlig gleichgültig, Hyta-wath! Wir gehen nach links oder recht, so weit es eben möglich ist. Dann dringen wir an der Wand entlang in das andere Gebiet ein."
„Na gut", stimmte Borl zu. „Ich habe sowieso keine bessere Idee."
Sie verließen die Scheibe und bewegten sich auf dem schmalen Streifen zwischen Helligkeit und Halbdunkel, ohne dabei aufgehalten zu werden. Dann stießen sie auf die Hallenwand und drangen parallel zu ihr in den Raum ein, der nach Modos Aussagen bereits zum Gebiet der Malgonen gehören mußte. Ohne darüber eine Absprache zu treffen, ließen sie alle drei ihre Scheinwerfer ausgeschaltet, denn sie wollten durch das Licht der Lampen niemand auf sich aufmerksam machen. Das erschwerte die Orientierung, denn bei den herrschenden Verhältnissen konnte man nur ein paar Schritte weit sehen. Das erging den beiden Wyngern nicht anders als Borl. Ab und zu blieben sie stehen, um zu lauschen. Alles, was sie hören konnten, waren Laute, die offensichtlich von irgendwelchen Tieren ausgestoßen wurden, die hier lebten.
Nach etwa hundert Metern entdeckte Borl in der Seitenwand ein kleines Schott und machte die Wyn-ger darauf aufmerksam. ,„Von hier aus kann man in einen anderen Raum gelangen", sagte De-meter hoffnungsvoll. „Vielleicht wissen weder Modo noch die Malgo-nen von diesem Durchgang, was gleichbedeutend mit einer Fluchtmöglichkeit wäre."
Obwohl der Jäger von Vorcher Pool sich nicht vorstellen konnte, daß Modo oder die unbekannten Malgonen so schlecht über das von ihnen beherrschte Gebiet Bescheid wußten, glaubte er doch, daß sich ihnen hier eine unerwartete Chance bot.
„Plondfair, versuche das Tor zu öffnen!" forderte er den stämmigen Wynger auf.
Eingedenk dessen, was sie bisher erlebt hatten, ging Plondfair sehr behutsam ans Werk, aber es gelang ihm, das Schott zu öffnen, ohne das etwas geschah. Mit schußbereiter Waffe trat der Lufke durch den entstandenen Spalt in den Nebenraum.
„Kommt!" rief er den beiden anderen zu. „Das ist ein Lager oder irgend etwas Ähnliches."
Borl war überrascht, als er Plondfair folgte und in eine völlig steril wirkende Umgebung gelangte, in der es keinerlei Anzeichen von Leben gab. Es war, als hätten Unbekannte dafür gesorgt, daß dieser Bereich der Station unangetastet blieb. Große Deckenlampen, die an gerüstähnlichen Konstruktionen befestigt waren, sorgten für Licht. Auch Boris erster Eindruck war, daß sie sich in einem Lager befanden.
Was aber immer hier aufbewahrt worden war, befand sich nicht mehr an seinem Platz.
Borl erblickte endlos erscheinende Reihen von zerbrechlich wirkenden Regalen. Sie waren in Tausende von flimmernden Energiefeldern unterteilt, die ihrerseits flaschenförmige Hohlräume bildeten. Borl sah auf den ersten Blick, daß diese
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