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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ich die Herrin der Finsternis, und niemand darf es wagen, sich gegen mich zu erheben. Nicht mit Worten und nicht mit Taten."
    „Vergebt mir, erhabene Hekate! Ich war verblendet! Nicht ich wollte diese Worte sagen."
    Hekates Stimme klang sanft wie das Schnurren einer Katze. „Wer hat dir die Worte eingegeben, Rocco, mein Freund? So ist doch dein Name, oder? Man nennt dich auch den Teufel von Sizilien." „Der bin ich, große Herrin. Jemand - etwas - beeinflußte mich. Ich - ich kann nichts Näheres sagen. Ich weiß selbst nichts. Die Worte waren da. Ich mußte sie sprechen. Aber nie hätte ich es gewagt …" „Wer, Rocco? Nenne den Namen, oder trage die Schuld!"
    „Ich weiß ihn nicht. Gnade! Erbarmen! Bring mich nicht um, Hekate!"
    Die Herrin der Finsternis lächelte nur kalt. „Steck deine Hände in die Löwenrachen! Ich will eine Probe machen."
    Rocco gehorchte zitternd. Er glaubte, Hekate wollte überprüfen, ob er die Wahrheit sagte. Wenn sie feststellte, daß jene aufrührerischen Worte nicht von ihm stammten, würde er vielleicht davonkommen.
    Seine Hände paßten genau in die aufgerissenen hölzernen Löwenrachen. Er steckte sie hinein. Hekates Rechte fuhr wie eine Kralle auf sein Gesicht zu und zerkratzte seine rechte Gesichtshälfte. Zugleich schrie die Herrin der Finsternis ein Wort; es war eine Beschwörung.
    Die hölzernen Löwenrachen schnappten zu. Rocco brüllte auf, als ihm die Hände abgebissen wurden. Er fiel auf die Knie, die rechte Gesichtshälfte von einem Feuermal entstellt. Blut tropfte auf den purpurroten Teppich.
    Hekate stand hoch aufgerichtet über dem wimmernden Dämon. Sie murmelte Beschwörungen, und ihre Finger beschrieben Zeichen in der Luft. Rocco schrumpfte zu einer grotesken Gestalt. Ein Buckel wuchs ihm; der Oberkörper krümmte sich unter der Last. Rocco war noch gerade anderthalb Meter groß. Seine Beine hatten verschiedene Länge. Die Mund- und Kinnpartie verwandelten sich in einen Wolfsrachen und eine Hasenscharte.
    Der Freak stürzte wimmernd zu Boden.
    „Das soll deine Strafe sein", sagte Hekate. „Du bist aus der Schwarzen Familie ausgestoßen. Wer mit dir paktiert, auch nur ein freundliches Wort an dich richtet oder dir in irgendeiner Weise hilft, soll in Acht und Bann verfallen. Bringt ihn weg und versorgt ihn!"
    An der Tür standen zwei Wächter, Untote mit grünlich leuchtenden Gesichtern, Brustpanzern, wehenden Helmbüschen und Hellebarden. Sie eilten nun herbei und schleiften den jammernden, stöhnenden Freak weg. Die Tür wurde aufgestoßen. Die drei verschwanden. Zurück blieben eine Blutlache, eine Blutspur und die Betroffenheit auf den Gesichtern der Anwesenden. Die grausame Bestrafung an sich störte sie nicht. Aber sie wußten, daß Hekate immer noch unnachsichtig durchgriff und sie sich nichts erlauben durften. Sie war die Herrin und ließ es sie fühlen. Nur Olivaros zweites Gesicht, am Hinterkopf unter seinem Haar verborgen, grinste teuflisch.
    Man würde es Hekate nicht verzeihen, daß sie bei einem Konzil den Sprecher der Gegenseite zum Freak gemacht hatte. Die Angst würde ihre Gegner fester zusammenschweißen. Olivaro hätte sich gern die Hände gerieben, aber er war viel zu klug, um so etwas Plumpes zu tun.
    „Vor heute abend noch, bevor unser gemeinsamer Sabbat stattfindet, werden wir in allen Einzelheiten klären, wie Luguri erweckt werden soll", sagte Hekate. „Ich gebe euch Luguri, aber vergeßt nicht, wer auf dem Schwarzen Thron sitzt! Ich bin es, nicht er!"
    Hekate ging als erste hinaus. Hinter sich hörte sie Stimmen. Sie verstand den Namen Luguri und spürte etwas in ihrem dämonischen Herzen: einem anderen gegenüber hätte sie es nie zugegeben, aber sie wußte, daß es Angst war. Angst vor Luguri.

    Coco Zamis bebte vor mühsam unterdrückter Wut.
    „Das hat er nicht getan!" sagte sie. „So weit ist Dorian nicht gegangen, nachdem ich ihn ausdrücklich gebeten habe, Tirso im Kampf gegen die Dämonen aus dem Spiel zu lassen."
    Ira Marginter hob die Schultern. Die blonde Kölnerin sprach in der Bibliothek im ersten Stock des Castillo Basajaun mit Coco. Es war Oktober. Draußen stürmte es. Der Wind ließ die Fensterläden klappern.
    „Ich habe nur die Tatsachen geschildert, Coco", sagte Ira Marginter. „Dorian Hunter und Abi Flindt sind sofort wieder abgereist, nachdem sie gerade erst mit Hideyoshi Hojo von London zurückgekommen waren. Sie haben den Zyklopenjungen Tirso mitgenommen."
    „Aber er ist noch ein Kind!" rief Coco. „Er

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