0920 - Insel der Vernichtung
flüchtete über Gänge und durch Räume, bis er die Hauptleitzentrale umgangen hatte.
Vorsichtig näherte er sich ihr wieder. Er wollte zu der Flugmaschine, mit der er hier eingedrungen war. Erleichtert atmete er auf, als er sie kurz darauf entdeckte, doch dann fuhr ihm der Schrecken in die Glieder. Eine Explosion unter der Halle riß den Boden auf, und die Maschine verschwand in der Tiefe, bevor er sie erreichen konnte.
Pankha-Skrin wußte, daß er ein geschlagener Mann war.
Auf seinen Monitorschirmen hatte er Laire gesehen, und ihm war klar, daß auch der Roboter wußte, wo er war. Daher mußte er davon ausgehen, daß er jetzt nur noch eine Möglichkeit hatte, die Insel zu verlassen.
Er mußte sich zu Verna Theran und dem Shift durchschlagen.
Als Pankha-Skrin das erkannt hatte, wandte er sich um und wollte über einen Gang zu einem nach oben führenden Antigravschacht fliehen. Doch er lief nur drei Schritte weit. Dann blieb er stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen.
Aus dem Schacht schwebte Laire herab.
Der Roboter landete etwa zwanzig Meter von ihm entfernt. Ein flimmernder Schutzschirm umgab ihn. Sein rechtes Auge leuchtete und funkelte wie ein kostbarer Diamant.
Der Quellmeister wich zurück.
Ihm stockte der Atem. Er wußte, daß es jetzt nichts mehr, gab, was ihn noch retten konnte. Hinter ihm stand alles in Flammen. Der Boden der Anlage brach überall auseinander. Ihm blieb nur noch ein tödlicher Sturz in die Tiefe oder ein nicht minder grauenvolles Ende in den Klauen des Roboters.
Pankha-Skrin blieb stehen, als die Hitze in seinem Rücken unerträglich wurde. Verzweifelt blickte er sich um. Er sah keinen Ausweg. Das Quellhäuschen pulsierte schmerzhaft heftig. Es signalisierte das Ende.
Pankha-Skrin wollte etwas sagen. Er wollte Laire zurufen, daß er überhaupt nicht an seinem rechten Auge interessiert war, aber seine Stimme versagte. Darüber hinaus wußte er, daß es sinnlos war, dem Roboter jetzt noch solche Beteuerungen zu machen. Wenn Laire ihm bisher nicht geglaubt hatte, so würde er es jetzt auch nicht tun.
Eine donnernde Explosion ertönte. Pankha-Skrin wurde nach vorn geschleudert. Er landete keine drei Schritte von Laire entfernt auf dem Boden. Jetzt brauchte sich der Roboter nur nach vorn zu beugen, die Hände auszustrecken und den Quellmeister zu packen.
Er tat es jedoch nicht.
Das Flimmern der Energieschirme erlosch. Laire neigte sich nach vorn und verharrte in dieser Stellung.
Pankha-Skrin blickte zu ihm auf.
Die Müdigkeit war wie weggewischt. Er erwartete, daß der Roboter ihn töten würde, um auf diese Weise sein Auge zu sichern.
Fast eine Minute verstrich, ohne daß etwas geschah. Dann fiel dem Quellmeister endlich auf, daß ein feiner Lichtstrahl aus der Decke kam. Er schien den Kopf und den Rumpf Laires zu durchbohren und ihn an die Stelle zu fesseln.
„Was ist mit dir los?" entfuhr es dem Quellmeister.
Laire antwortete, doch was er sagte, war nicht zu verstehen. Es klang, als ob ein Tonbandgerät mit viel zu geringer Geschwindigkeit lief.
Pankha-Skrin richtete- sich auf. Er wich vor Laire zurück.
Und dann begriff er.
Der Roboter war in eine der Fallen der Inseln gelaufen. Sie befand sich logischerweise vor dem Eingang zur Haupthalle der Verteidigungs- und Vernichtungsanlagen. Hier wurde er von einem Energiestrahl gefesselt, der ihm nahezu alle Energien entzog.
Laire war nicht mehr in der Lage, seine Schutzschirme aufrechtzuerhalten, er konnte sein Fluggerät nicht mehr mit ausreichend Energie speisen. Er war nicht fähig, weiterzugehen. Er konnte noch nicht einmal mehr richtig sprechen. Sogar das Funkeln und Leuchten in seiner leeren Augenhöhle war erloschen, obgleich dort sicherlich am wenigsten Energie verbraucht wurde.
Laire war geschlagen.
Pankha-Skrin richtete sich zu seiner vollen Höhe auf.
„Ich brauchte dich jetzt nur hier zu lassen", erklärte er, „um dich für alle Zeiten zu erledigen. In einigen Minuten bricht hier alles auseinander, und damit ist auch für dich alles vorbei."
Laire antwortete mit einigen scharrenden Geräuschen. Sie bewiesen immerhin, daß er den Quellmeister verstanden hatte.
„Und ich werde dich hier lassen", fuhr der Loower fort. „Das ist die einzige Lösung unseres Problems, denn du wirst mir nie glauben, daß ich an diesem Auge nicht interessiert bin."
Er zeigte mit einem Tentakel auf das funkelnde Auge des Roboters.
„Ich will nur das andere, mit dem ich die Materiequelle durchdringen kann. Mit seiner
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