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0934 - Der Schlüssel zur Quelle

0934 - Der Schlüssel zur Quelle

Titel: 0934 - Der Schlüssel zur Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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Auserwählten! Den Jungen, der in Matlocks ausgebreiteten Armen lag wie ein Opferlamm.
    Dylan war bei Bewusstsein, wirkte aber seltsam benommen. Er steht unter McCains mentalem Einfluss , durchfuhr es den Professor. McCain hat ihn bezirzt, hypnotisiert. Irgend so etwas.
    »Zu spät, Jäger!« Der Vampir lachte triumphierend. »Dies ist das Ende meiner Reise.« Keine zwei Meter trennten ihn noch von der Öffnung, durch die Zamorra die Stimme der Hüterin hören konnte. Lockend, einladend. Den Ruf, der nur denen galt, die zur Quelle des Lebens vorstoßen durften. Zamorra kannte ihn gut.
    »Gryf, Rhett, Kathryne - jetzt!«
    Die Gefährten nickten, brauchten keinerlei Aufforderung. Wie ein Mann stellten sie sich dem Druidenvampir in den Weg, dem Wesen, dass die Magie des Erbfolgers entwendet und sich nun auch noch eines Auserwählten ermächtigt hatte, um - wie sie vermuteten - die Kraft der Quelle zu erlangen.
    Und der Kampf begann.
    Zamorra sah, wie Rhett losstürmte, sich mit offenen Armen auf den Fahlen stürzte, doch die Kraft des Erbfolgers war schwach. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hingen ihm noch in den Knochen, und die Energie, die eigentlich hätte seine sein sollen, besaß nun McCain.
    »Warte, ich komme!«, schrie Kathryne und setzte dem jungen Mann nach, doch so allein - ohne Anne - war sie wenig mehr als ein Mensch, zumindest in magischer Hinsicht. Ihre Energie blieb gering. Keine Chance gegen McCain.
    Der Druidenvampir lachte nur, machte abermals eine Geste mit der Hand, und die beiden Liebenden taumelten zu Boden, getroffen von einer Welle unsichtbarer Macht.
    »Du und ich, Gryf«, sagte Zamorra knurrend. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag wünschte er sich, er hätte einen Dhyarra dabei.
    Der Silbermond-Druide nickte grimmig. »Wie in alten Zeiten.«
    Dann stürmten sie vor, die Fäuste geballt, und den Geist weit.
    ***
    Da hörte sich doch alles auf! Hank Rooney starrte auf den Monitor vor sich, der das Bild der Überwachungskamera zeigte, und fiel fast vom Glauben ab. Sie waren weg ! Die beiden TI -Agenten waren verschwunden, einfach so. Binnen eines Blinzelns. Einzig Häftling C-1701 befand sich nach wie vor in dem kleinen Verhörzimmer, zusammengesunken über dem Tisch.
    »Little«, zischte der Direktor drohend. »Das ist auf deinem Mist gewachsen, du kleiner Scheißer. Zwei weitere Opfer deines Wahnsinns. Aber nicht mit mir, hörst du? Nicht noch mal!«
    Dann stand er auf, zog seine Dienstwaffe aus dem Gürtelholster und entsicherte sie. Vier schnelle Schritte später befand er sich im Nebenraum und hielt sie Omar Little an den Hinterkopf. »Mister Little«, sagte er leise, »im Namen des Staates Texas, der Vereinigten Staaten von Amerika und zum Wohle der gesamten Menschheit werde ich Sie jetzt hinrichten. Möge Gott auf ihre verkommene Seele pissen.«
    Und der Finger am Abzug der Waffe krümmte sich.
    ***
    Omar sieht, was geschieht. Das Bild ist nach wie vor da. Der Erbfolger und die, die nicht Anka ist, sind ausgeschaltet, machtlos gegen den Vampir. Der Springer und Zamorra halten sich wacker, kämpfen mit aller Macht, doch auch sie sind nicht genug, um die Magie des Fahlen zu stoppen. Ihn, der alles hat, was er braucht, um seinen Auftrag zu erfüllen.
    Es ist vorbei, erkennt Omar. SIE ist nicht länger sicher. Nicht vor dem Fahlen.
    Es sei denn…
    Die Idee ist so simpel wie absurd, aber was in diesem Chaos aus Absurditäten ist das nicht?
    Es sei denn, Omar greift ein! Immerhin ist er der Maler, ist er der Mann mit dem Pinsel, richtig? Er ist der Mann mit der Energie der Quelle. IHRER Energie.
    Und diesmal reagiert er nicht. Diesmal bestimmt er! Omar konzentriert sich auf das Bild, wird eins mit dem Bild, wird wieder zum Player. Endlich wieder. Und er beginnt zu malen.
    Er spürt, wie die Energie aus ihm herausströmt und Teil des Gemäldes wird, dieses Kunstwerks aus Gedanken. Zwei Striche, und Zamorra erstrahlt in neuer Kraft. Zwei Striche, und der Springer - Gryf, erinnert er sich - erhält einen Energieschub, der ihn kurzzeitig in die Luft erhebt, die Fußsohlen nur wenige Millimeter über dem Erdboden schwebend.
    Ist das real? Ist das überhaupt möglich? Was kümmert es Omar? Er ist der mit dem Pinsel, und dies, so erkennt er mit eindeutiger, umfassender Gewissheit, ist sein Gemälde. Sind seine Regeln .
    Seine Macht.
    Er sieht, wie Zamorra und Gryf sich einen wissenden Blick zuwerfen. Sie spüren es, begreifen das Geschehen. Omar, formen ihre Lippen, und auf ihren Zügen

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