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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ist?«
    Laertes winkte erbost ab. »Ich habe genommen, was ich kannte und was es vor allen Dingen gab. Mit den modernen Dingern komme ich nicht klar - Bordcomputer, Servolenkung… und vergiss bitte nicht, dass ich bis vor Kurzem als Vampir existiert habe. Die fahren recht selten solche Lastkraftwagen!«
    Artimus grinste nur, dann machte er sich mit den Freunden daran, die Kinder in den Kastenwagen zu transportieren. Ein Donner grollte von Sekunde zu Sekunde lauter - die Wesen kamen immer näher.
    Doch dann hatten die Freunde es geschafft.
    Artimus zwängte sich hinter das eiserne Lenkrad. Eher er sich von diesem irren Uskugen fahren ließ, wollte er doch lieber selbst der Kutscher sein. »Daumen drücken und ein Stoßgebet zum Himmel - das werden wir brauchen, um mit dem Vehikel überhaupt vom Hof zu kommen. Und wir wollen weiter!«
    Zamorra schlug dem Physiker auf die Schulter. »Red nicht, fahr lieber.«
    Und so ruckelten sie denn tatsächlich mit knapp vierzig Kindern in Richtung der Klinik, aus deren Beständen sich Laertes diesen Wagen ausgeborgt hatte.
    Irgendwann hörte Zamorra den Südstaatler sagen: »Dalius, keine Sorge, wegen des kleinen Diebstahls wird man dir nicht am Zeug flicken wollen - eher verleihen sie dir einen Orden, aber nur, wenn du diesen Trecker auch für immer mit dir nimmst.«
    Der Uskuge gab darauf keine Antwort.
    Das wäre dann doch unter seinem Niveau gewesen.
    ***
    Er wollte kein Sklave sein, kein Schläfer, der jederzeit geweckt und abgerufen werden konnte. Geistige Abhängigkeit erschien ihm noch widerlicher als die des Körpers.
    Ted Ewigk war stets ein freiheitsliebender Mensch gewesen. Ganz gleich, wo er sich aufhielt und welche Funktion er auch erfüllte, die Gedankenfreiheit seines Gegenübers war ihm immer ein hohes Gut gewesen.
    Und nun sollte er selbst eine Marionette werden?
    Der Spielball einer verrückten Frau, die krankhaft von großer Macht träumte. Nein, das musste er verhindern. Er bot all seine innere Kraft auf - doch schon bald wurde ihm bewusst, wie chancenlos er war.
    Es war kaum zu spüren, doch es geschah. Der Wille Mysatis prägte sich wie ein blutiger Stempel in Teds Bewusstsein.
    Er hatte diesen Kampf verloren, ehe er ihn wirklich hatte beginnen können. Zu stark war das Gift, das seinen geistigen Widerstand schwächte. Er fühlte, wie die Intentionen Mysatis zu den seinen wurden. Und zum ersten Mal bekam er eine Vorstellung davon, mit was für einem alten und mächtigen Wesen er es hier zu tun hatte. Plötzlich empfand er sogar etwas wie Ehrfurcht vor der Frau, doch dieses Gefühl hatte sie garantiert in ihm forciert.
    Nicht mehr lange, dann war der Prozess beendet.
    Ted Ewigk ergab sich.
    Er hörte Mysatis Stimme tief in sich.
    »Nur noch ein Segment. Dann ist es vollbracht.«
    Dann jedoch geschah etwas, mit dem Ewigk niemals gerechnet hatte.
    Mysati entfernte sich!
    Nein, mehr noch - irgendetwas, irgendwer riss sie mit Macht aus Teds Bewusstsein, aus seiner Seele und seinem gesamten Sein heraus. Der blonde Hüne schnappte nach Luft, denn die plötzliche Leichtigkeit, die ihn ausfüllte, war in den ersten Sekunden nur schwer zu ertragen.
    Dann wurde er schlagartig wach. Mit einem Ruck setzte er sich auf - und das gelang völlig problemlos. Da waren keine Fesseln mehr, die ihn festhielten.
    Vor seiner Liege standen zwei Wesen - Menschen? Zumindest sahen sie so aus. Ein Mann und eine Frau. Beide lächelten Ted freundlich zu. Die Frau ergriff das Wort.
    »Keine Angst mehr, Ted Ewigk, deine Qualen sind vorüber, das verspreche ich dir. Vergib uns, dass wir nicht früher bemerkt haben, was unsere Schwester getan hat, doch wir kamen noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass Mysati ihr Siegel in dir platzieren konnte.«
    Ewigk brauchte einige Momente um seine Fassung wiederzufinden.
    »Bitte sagt mir doch, wer ihr seid? Und ich würde gerne wissen, wo ich hier denn eigentlich bin! Was ich erlebt habe, ist so… unglaublich, so verwirrend.«
    Der Mann antwortete ihm.
    »Nimm es als das, was es dir gebracht hat, wenn auch unter Qualen, die nicht notwendig gewesen sind. Mysati ist wahnsinnig und wir werden dafür sorgen, dass sie Ähnliches nie wieder tun kann. Aber sie hat dir deine Erinnerungen wieder gegeben. Das ist doch immerhin ein großartiges Ergebnis für dich.«
    Ted Ewigk nickte nur. Was hätte er auch sagen sollen?
    Doch dann war es an der jungen Frau, ihm die eigentlichen Fragen zu beantworten.
    »Du bist nun unser Gast und wir werden dir helfen, zu den

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