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0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei meiner Freundin. Du bist in ihrer Totenwelt. Du wirst hier verrecken, denn diese Strafe habe ich mir für dich ausgedacht. Vielleicht aber kannst du wählen. Vielleicht ist es möglich, daß du wieder den großen Schritt zurück zu mir machst. In meine Richtung. Indem du mir so dienst, wie du dem Teufel gedient hast. Das alles sage ich dir. Da lasse ich dir die Wahl, kleine Jane. Wenn nicht, wenn du dich quer stellst, wird dich meine gute Freundin zerhacken.«
    Das letzte Wort traf Jane schlimm. Sie ließ sich nichts anmerken und zuckte nur innerlich zusammen. Ihre Hände lagen flach auf dem feuchten Boden. Sie fühlten sich wie vereist an. Wasser war über sie gelaufen und hatte sie so schrecklich kalt werden lassen.
    Lilith aber hob die Schultern und breitete zugleich ihre Arme aus. »Ich habe dir die Wahl gelassen, Jane. Mehr kann ich für dich wirklich nicht tun.«
    Danach verschwand sie.
    Es war fast wie ein Wunder, denn sie stieg vom Boden her in die Höhe. Sie war da wie ein Schatten, der dieser von unten aus gesehen winzigen Öffnung entgegenglitt, aber nicht bis zum Zielpunkt kam, sondern sich schon vorher auflöste, als wäre er von dem alten Gestein der feuchten Wände verschlungen worden.
    Zurück blieb Jane.
    Und sie blieb zunächst einmal liegen. Das Gefühl für Zeit war ihr verlorengegangen. Aber wenn sie in die Höhe schaute, was sie auch tat, dann sah sie dort oben die kleine Öffnung, die sicherlich größer war und nur aus der Distanz gesehen so klein wirkte.
    Natürlich war ihr Kopf voller Gedanken. Sie glichen einem Wirbelsturm, der sich permanent im Kreise drehte, den Jane allerdings nicht einfangen konnte, weil er sich immer wieder von neuen regenerierte.
    Sie versuchte es mit aller Kraft, Ordnung in die Gedanken zubekommen. Es war schwer genug, aber sie fand einen Punkt an dem sie ansetzen konnte.
    Abgesehen davon, daß sie froh war, Lilith nicht mehr in ihrer unmittelbaren Nähe zu wissen, dachte sie daran, das doch einige Stunden vergangen sein mußten seit ihrem Verschwinden in der Tanzfläche. Bei einem Treffen durch andere Dimensionen relativierte sich natürlich die Zeit. Da gab es keine Anhaltspunkte mehr für sie. Deshalb hatte sie die Stunden nicht mehr mitbekommen. Sie hing in diesem Zeitstrahl fest, aber jetzt, wo sie wieder in die Normalität eingetaucht war, fand sie auch wieder so etwas wie eine Basis.
    Ihre Gedanken nahmen konkretere Formen an, denn sie brachte das, was sie sah, in einen gewissen Zusammenhang.
    Der Kreis dort oben war ein Ausschnitt. Er war rund. Darüber sah sie schwach das Licht oder den Himmel.
    Ein Brunnen!
    Plötzlich war es ihr klargeworden.
    Der Kreis dort oben war der Eingangsschacht zu einem Brunnen, der sehr tief in das Erdreich hineinführte. Ich liege auf dem Boden, dachte sie. Noch ein letzter Rest von Wasser, das sich hier angesammelt hat. Ansonsten nur die feuchte, weiche, schmutzige Erde - oder…?
    Da war noch etwas anderes. Jane nahm dies erst wahr, als sie den Kopf drehte und sie die nach oben hinzeigenden Schatten sah, die einen ziemlich großen Durchmesser hatten. Sie glichen fast schlanken Baumstämmen. Dieser Gedanke wiederum beflügelte ihre Phantasie, doch Jane wollte nicht länger darüber nachdenken und sich möglicherweise noch grundlos Sorgen machen, wichtig war zunächst, daß sie mit sich selbst zurechtkam.
    Man hatte sie nicht gefesselt. Man hatte sie nur einfach hier auf dem Grund des Brunnens zurückgelassen. Noch immer schwebte die Frage durch ihren Kopf, die sie persönlich nicht beantworten konnte.
    Warum hatte Lilith sie am Leben gelassen? Warum war sie nicht getötet worden?
    Sie fand den Grund nicht heraus. Nur Theorien beschäftigten sie. Möglich war auch, daß Lilith ihr noch eine letzte Chance geben wollte, denn auch ihr würde es schwerfallen, eine Hexe endgültig zu vernichten. Im Prinzip hielt sie Jane noch immer für eine Hexe, die auf Liliths Seite stehen mußte und sich eigentlich nur verirrt hatte.
    Sollte sie, ihr war es egal. Das Leben allein zählte. Alles andere war unwichtig.
    Jane hatte bisher starr gelegen. Das änderte sie jetzt,, denn sie bewegte ihre Arme. Mit der linken Hand, die sie flach über den Boden geschoben hatte, bekam sie etwas Nasses, Glattes und auch Hartes zu fassen. Es war wohl einer dieser Stäbe.
    Aber er strömte den Gestank sicherlich nicht aus, der Jane auch weiterhin so stark umgab, daß sie kaum noch Luft holen konnte. Sie konnte sich schon vorstellen, wer oder was diesen

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