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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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Holunder und Kamille zum Binden der Sträuße mit verwendet, die man zur Abwehr von Unheil in Stallungen, an Hausgiebeln und in den Wohnungen aufhängt.
    Regel-Variation
    »Ziehen dunkle Wolken an Mariä Himmelfahrt übers Land, so regnet’s zwei Wochen am laufenden Band; doch wenn Sonnenschein die Welt erhellt, bis Raimund (31.08.) kaum Regen fällt.«
    Da in der Zeit um und nach Mariä Himmelfahrt nicht nur für Kräutersträuße Pflanzen gesammelt werden, sondern auch viele Heilpflanzen, die nicht feucht oder nass in die Lagerung oder Verarbeitung gehen dürfen, ist man auf trockenes Wetter angewiesen.

»Wie Ägidius und Verena walten, wird sich die Witterung des Septembers gestalten.«
1. September – Ägidius, Verena
    Der Reim hat sich schon oft bestätigt. Somit erlauben die Wetterverhältnisse um den ersten Tag des meteorologischen Herbstes, der im Kalender als Namenstag von Ägidius und Verena ausgewiesen wird, eine vorsichtige Prognose des Septemberwetters. So pflegt nach einem unterdurchschnittlich temperierten Monatsbeginn der gesamte Herbstmond, wie der September in alten Schriften bezeichnet wird, in zwei von drei Fällen zu kühl auszufallen. Ertönt dagegen zu diesem Zeitpunkt ein Grillenkonzert, was für ein reichliches Wärmeangebot spricht, wird die Lufttemperatur im September mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 60 Prozent über den langjährigen Durchschnittswerten liegen.
    Geht das Namensfest von Ägidius und Verena trocken ins Land, kann in vier von fünf Jahren ein niederschlagsarmer September erwartet werden. Erweisen sich nämlich die beiden Heiligen als freundlich, deutet dies meist auf eine Hochdrucklage in den ersten Septembertagen hin. Und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wird sich nach Monatsmitte ein richtig schöner, regenarmer Altweibersommer einstellen. Regnet es um Ägidius und Verena, fällt leider auch der ganze September mit einer über 60 Prozent liegenden Wahrscheinlichkeit zu feucht aus.
    Ägidius (ca. 640–720) kam in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts in die Camargue, wo er zunächst als Einsiedler sein Dasein fristete.
    Regel-Variationen
    »Wenn zu Verena und Ägidius die Grille singt, ihr Lied noch bis Hieronymus (30.09.) klingt.«
    »Tritt Verena mit dem Krüglein auf, nimmt ein nasser Herbstmond (September) seinen Lauf.«
    »Wenn sich Ägidius als Wasserträger verdingt, er viel Regen statt Sonne dem September bringt.«
    »Zeigt sich Verena in freundlichem Gewand, zieh’n schöner Spätsommer und Frühherbst ins Land.«
    »Jagen Ägidius und Gregor (03.09.) die Wolken von dannen, gibt’s viel Septembersonne über Fichten und Tannen.«

    Er wird als Schutzpatron der stillenden Mütter, der Jäger, Pferdehändler, Hirten, Bogenschützen, Schiffbrüchigen und Bettler sowie als Helfer bei seelischer Not und Verlassenheit, Trockenheit, Sturm und Feuer verehrt. Einer alten Überlieferung zufolge soll Ägidius in einer Höhle gelebt und sich dort von der Milch einer Hirschkuh ernährt haben, die vor dem Zugriff der Jäger durch eine unsichtbare Kraft geschützt wurde. Verena, was soviel heißt wie »die Behutsame«, starb um das Jahr 350. Sie machte sich als Missionarin und Einsiedlerin, aber auch als Patronin der Armen, Notleidenden, Müller, Fischer und Schiffer einen Namen und wird in der Kunst als Nonne mit Brot und Krug dargestellt. Schenkt man Ägidius und Verena und den mit ihnen verbundenen Bauernsprüchen Glauben, dann fährt man meist recht gut.
    Im Hinblick auf das eingangs erwähnte »Grillenkonzert« sei an dieser Stelle angemerkt, dass man die wechselwarme Grille als hörbares Thermometer, als gut kalibrierbaren Temperaturindikator ansehen kann, denn Grillen passen ihre Zirpgeschwindigkeit recht genau der Temperatur ihrer Umgebung an: je wärmer, desto schneller.

»Wie es der Matthäus treibt, es weiterhin vier Wochen bleibt.«
21. September – Matthäus

    Der Namenstag von Matthäus, mit dem das letzte Drittel des für viele Menschen wohl schönsten Monats beginnt, liegt mitten in der Zeit des Altweibersommers. Langsam verliert die Sonne, die jeden Tag ungefähr drei Minuten weniger scheint, an Kraft. Beschert Matthäus zu kaltes Wetter, so werden sich auch die vier darauffolgenden Wochen meist relativ kühl gestalten. Zumindest wird es in zwei von drei Fällen so sein.
    Bringt uns Matthäus aufgrund eines überdurchschnittlichen Wärmeangebots aber noch zum Schwitzen, dann sorgt die hohe Erhaltungsneigung der Altweibersommer-Witterung in vier von

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